Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 32. Frag. Hastu nicht ein sonderbares neuliches keuschheits Exempel? und was hergegen derselben zuwider ist? DU wirst/ sonders Zweifels/ von selbst
Die 32. Frag. Haſtu nicht ein ſonderbares neuliches keuſchheits Exempel? und was hergegen derſelben zuwider iſt? DU wirſt/ ſonders Zweifels/ von ſelbſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0182" n="158"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Die 32. Frag.</hi><lb/><hi rendition="#b">Haſtu nicht ein ſonderbares neuliches</hi><lb/> keuſchheits Exempel? und was hergegen<lb/> derſelben zuwider iſt?</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">U wirſt/ ſonders Zweifels/ von</hi><lb/> dem maͤchtigen Koͤnigreich Japan/<lb/> oder Japon/ und wie man mit den Chri-<lb/> ſten daſelbſt umgegangen/ vil gehoͤrt haben. Die<lb/> Hollaͤnder handlen zwar noch dahin/ doͤrffen<lb/> aber nicht im Lande herum raiſen/ ſondern muͤeſ-<lb/> ſen vor der Statt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Firando</hi></hi> anlenden/ dabey ein<lb/> kleine Jnſel/ da Sie ihre Wohnung haben;<lb/> doͤrffen ſich nicht Chriſten nennen/ nicht offent-<lb/> lich betten/ keinen Huet abziehen/ auch kein Buch<lb/> bey ſich haben; wie hievon/ in dem 3. Buch Her-<lb/> ren Johann Albrechts von Mandelslo Mor-<lb/> genlaͤndiſcher Raiſe-Beſchreibung/ und daſelbſt<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p. 245. ſeqq.</hi></hi> in dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Extract</hi></hi> aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. G.</hi></hi> welcher<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An.</hi></hi> 1646. mit einem Hollaͤndiſchen Schiffe da-<lb/> ſelbſt geweſen/ und am Blat 248. auch folgends<lb/> Keuſchheit-Exempel/ ſo zu deiner Frag ſich ſchi-<lb/> cket/ zu leſen: Es ward zu beſagtem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Firando</hi></hi> ei-<lb/> nes Fuͤrſten Sohns Gemahlin/ in ſeinem Abwe-<lb/> ſen/ von einem Andern/ mit Gewalt geſchwaͤcht.<lb/> Dieſe hat an ihren Eheherren/ und die eingela-<lb/> dene Befreunte (dabey auch der Ehrenſchaͤnder/<lb/> und ſeine Freunde/ geweſen)/ nach erzehlung der<lb/> That/ ihr das Leben zu nemmen begehrt. Als es<lb/> aber der Eheherr nicht thun wollen/ hat Sie ſich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſelbſt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0182]
Die 32. Frag.
Haſtu nicht ein ſonderbares neuliches
keuſchheits Exempel? und was hergegen
derſelben zuwider iſt?
DU wirſt/ ſonders Zweifels/ von
dem maͤchtigen Koͤnigreich Japan/
oder Japon/ und wie man mit den Chri-
ſten daſelbſt umgegangen/ vil gehoͤrt haben. Die
Hollaͤnder handlen zwar noch dahin/ doͤrffen
aber nicht im Lande herum raiſen/ ſondern muͤeſ-
ſen vor der Statt Firando anlenden/ dabey ein
kleine Jnſel/ da Sie ihre Wohnung haben;
doͤrffen ſich nicht Chriſten nennen/ nicht offent-
lich betten/ keinen Huet abziehen/ auch kein Buch
bey ſich haben; wie hievon/ in dem 3. Buch Her-
ren Johann Albrechts von Mandelslo Mor-
genlaͤndiſcher Raiſe-Beſchreibung/ und daſelbſt
p. 245. ſeqq. in dem Extract aus A. G. welcher
An. 1646. mit einem Hollaͤndiſchen Schiffe da-
ſelbſt geweſen/ und am Blat 248. auch folgends
Keuſchheit-Exempel/ ſo zu deiner Frag ſich ſchi-
cket/ zu leſen: Es ward zu beſagtem Firando ei-
nes Fuͤrſten Sohns Gemahlin/ in ſeinem Abwe-
ſen/ von einem Andern/ mit Gewalt geſchwaͤcht.
Dieſe hat an ihren Eheherren/ und die eingela-
dene Befreunte (dabey auch der Ehrenſchaͤnder/
und ſeine Freunde/ geweſen)/ nach erzehlung der
That/ ihr das Leben zu nemmen begehrt. Als es
aber der Eheherr nicht thun wollen/ hat Sie ſich
ſelbſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |