Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 28. Frag/ des 4. Hundert.
möge Astronomice gewisen werden? Und vil an-
ders mehr. Ob nun die Copernicaei alberait dar-
auff geantwortet/ oder noch/ und zwar genugsam/
antworten werden/ stehet zuerwarten. Dann/
wie weyland der König Sigismund der dritte in
Polen gesagt: Quod omnes curant, nemo curat;
Also sagt auch Er/ der Autor/ am 154. Blat/
quod omnes respondent, nemo respondet. Sinte-
mal/ wann man nur antwortet/ und nicht zugleich
die Antwort beweiset/ so antwortet man nicht ge-
nugsam; dieweil man nur ins gemein/ und nichts
zur Sach taugend/ antwortet. Und aber ein
Ding ist/ nichts/ und nicht aigentlich/ oder gnug-
sam/ und recht antworten. Sihe/ was in Iohan.
Placentine
Aufflösung 4. Nachdencklicher Fra-
gen Anno 1659. zu Franckf. an der Oder/ in 4.
gedruckt/ von diser Streittigkeit/ einkommen ist.

Die 29. Frag.
Woher komt es/ daß das Meer gesaltzen
ist? und was verursachet seinen Ab: und
Zuelauff?

WAs das Erste anbelangt/ haben
die Alten Philosophi, vor des Aristo-
elis
Zeiten/ unterschidliche Ursachen
der Sältze des Meers erdacht; die aber von Jh-
me/ dem Aristotele, alle seyn verworffen worden;
der hergegen gewolt/ daß deßen Ursach von der
Sonnen Hitz herkomme/ so die süeßest Theil des
Meers ausziehe/ die irrdische aber anbrenne/ und

also

Die 28. Frag/ des 4. Hundert.
moͤge Aſtronomicè gewiſen werden? Und vil an-
ders mehr. Ob nun die Copernicæi alberait dar-
auff geantwortet/ oder noch/ und zwar genugſam/
antworten werden/ ſtehet zuerwarten. Dann/
wie weyland der Koͤnig Sigiſmund der dritte in
Polen geſagt: Quod omnes curant, nemo curat;
Alſo ſagt auch Er/ der Autor/ am 154. Blat/
quod omnes reſpondent, nemo reſpondet. Sinte-
mal/ wann man nur antwortet/ und nicht zugleich
die Antwort beweiſet/ ſo antwortet man nicht ge-
nugſam; dieweil man nur ins gemein/ und nichts
zur Sach taugend/ antwortet. Und aber ein
Ding iſt/ nichts/ und nicht aigentlich/ oder gnug-
ſam/ und recht antworten. Sihe/ was in Iohan.
Placentine
Auffloͤſung 4. Nachdencklicher Fra-
gen Anno 1659. zu Franckf. an der Oder/ in 4.
gedruckt/ von diſer Streittigkeit/ einkommen iſt.

Die 29. Frag.
Woher komt es/ daß das Meer geſaltzen
iſt? und was verurſachet ſeinen Ab: und
Zuelauff?

WAs das Erſte anbelangt/ haben
die Alten Philoſophi, vor des Ariſto-
elis
Zeiten/ unterſchidliche Urſachen
der Saͤltze des Meers erdacht; die aber von Jh-
me/ dem Ariſtotele, alle ſeyn verworffen worden;
der hergegen gewolt/ daß deßen Urſach von der
Sonnen Hitz herkomme/ ſo die ſuͤeßeſt Theil des
Meers ausziehe/ die irꝛdiſche aber anbrenne/ und

alſo
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0168" n="144"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 28. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
mo&#x0364;ge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A&#x017F;tronomicè</hi></hi> gewi&#x017F;en werden? Und vil an-<lb/>
ders mehr. Ob nun die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Copernicæi</hi></hi> alberait dar-<lb/>
auff geantwortet/ oder noch/ und zwar genug&#x017F;am/<lb/>
antworten werden/ &#x017F;tehet zuerwarten. Dann/<lb/>
wie weyland der Ko&#x0364;nig Sigi&#x017F;mund der dritte in<lb/>
Polen ge&#x017F;agt: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quod omnes curant, nemo curat;</hi></hi><lb/>
Al&#x017F;o &#x017F;agt auch Er/ der Autor/ am 154. Blat/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">quod omnes re&#x017F;pondent, nemo re&#x017F;pondet.</hi></hi> Sinte-<lb/>
mal/ wann man nur antwortet/ und nicht zugleich<lb/>
die Antwort bewei&#x017F;et/ &#x017F;o antwortet man nicht ge-<lb/>
nug&#x017F;am; dieweil man nur ins gemein/ und nichts<lb/>
zur Sach taugend/ antwortet. Und aber ein<lb/>
Ding i&#x017F;t/ nichts/ und nicht aigentlich/ oder gnug-<lb/>
&#x017F;am/ und recht antworten. Sihe/ was in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iohan.<lb/>
Placentine</hi></hi> Aufflo&#x0364;&#x017F;ung 4. Nachdencklicher Fra-<lb/>
gen Anno 1659. zu Franckf. an der Oder/ in 4.<lb/>
gedruckt/ von di&#x017F;er Streittigkeit/ einkommen i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Die 29. Frag.</hi><lb/><hi rendition="#b">Woher komt es/ daß das Meer ge&#x017F;altzen</hi><lb/>
i&#x017F;t? und was verur&#x017F;achet &#x017F;einen Ab: und<lb/>
Zuelauff?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">W</hi>As das Er&#x017F;te anbelangt/ haben</hi><lb/>
die Alten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philo&#x017F;ophi,</hi></hi> vor des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ari&#x017F;to-<lb/>
elis</hi></hi> Zeiten/ unter&#x017F;chidliche Ur&#x017F;achen<lb/>
der Sa&#x0364;ltze des Meers erdacht; die aber von Jh-<lb/>
me/ dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ari&#x017F;totele,</hi></hi> alle &#x017F;eyn verworffen worden;<lb/>
der hergegen gewolt/ daß deßen Ur&#x017F;ach von der<lb/>
Sonnen Hitz herkomme/ &#x017F;o die &#x017F;u&#x0364;eße&#x017F;t Theil des<lb/>
Meers ausziehe/ die ir&#xA75B;di&#x017F;che aber anbrenne/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">al&#x017F;o</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0168] Die 28. Frag/ des 4. Hundert. moͤge Aſtronomicè gewiſen werden? Und vil an- ders mehr. Ob nun die Copernicæi alberait dar- auff geantwortet/ oder noch/ und zwar genugſam/ antworten werden/ ſtehet zuerwarten. Dann/ wie weyland der Koͤnig Sigiſmund der dritte in Polen geſagt: Quod omnes curant, nemo curat; Alſo ſagt auch Er/ der Autor/ am 154. Blat/ quod omnes reſpondent, nemo reſpondet. Sinte- mal/ wann man nur antwortet/ und nicht zugleich die Antwort beweiſet/ ſo antwortet man nicht ge- nugſam; dieweil man nur ins gemein/ und nichts zur Sach taugend/ antwortet. Und aber ein Ding iſt/ nichts/ und nicht aigentlich/ oder gnug- ſam/ und recht antworten. Sihe/ was in Iohan. Placentine Auffloͤſung 4. Nachdencklicher Fra- gen Anno 1659. zu Franckf. an der Oder/ in 4. gedruckt/ von diſer Streittigkeit/ einkommen iſt. Die 29. Frag. Woher komt es/ daß das Meer geſaltzen iſt? und was verurſachet ſeinen Ab: und Zuelauff? WAs das Erſte anbelangt/ haben die Alten Philoſophi, vor des Ariſto- elis Zeiten/ unterſchidliche Urſachen der Saͤltze des Meers erdacht; die aber von Jh- me/ dem Ariſtotele, alle ſeyn verworffen worden; der hergegen gewolt/ daß deßen Urſach von der Sonnen Hitz herkomme/ ſo die ſuͤeßeſt Theil des Meers ausziehe/ die irꝛdiſche aber anbrenne/ und alſo

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/168
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/168>, abgerufen am 21.12.2024.