Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XCII. Frag. Jst es waar/ was man von dem Einhorn erzehlet? DJe Natur ist in den fürtreff- schreibet/ C c v
Die XCII. Frag. Jſt es waar/ was man von dem Einhorn erzehlet? DJe Natur iſt in den fuͤrtreff- ſchreibet/ C c v
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Die XCII. Frag.
Jſt es waar/ was man von dem
Einhorn erzehlet?
DJe Natur iſt in den fuͤrtreff-
lichen Sachen bisweilen karg/ damit
ſolche in groͤſſerem Werth/ und Ver-
wunderung/ ſeyen. Andreas Baccius, in dem ſchoͤ-
nen Tractat von dem Einhorn/ ſagt/ daß das Ein-
horn ein fremdes wildes Thier/ und in dieſen Laͤn-
dern nie geſehen worden ſeye/ und daher/ ſeiner
Natur nach/ gar ſeltzam/ welches in Wuͤſtinen/
und Einoͤdinen/ ſich ſtaͤtigs auffhalte/ und das
Horn/ nach ſeinem Todte/ aus den groſſen Einoͤ-
dinen/ durch die Fluͤſſe/ hervor gebracht werde.
Das zu S. Denys, nahend Paris/ in Franckreich/
item/ das zu Straßburg/ auffm Pfenningthurn/
und des Koͤnigs in Polen/ ſeyen rechte Einhorn;
das zu Venedig ſeye nit gantz gerecht: der Bapſt/
der Groß-Hertzog zu Florentz/ und etlich wenig
andere Potentaten/ haͤtten nur Stuͤcke von einem
rechten Einhorn. Ludovicus di Barthema, ein J-
talianer von Bononien/ ſo des Jahrs 1503.
zwey Einhoͤrner zu Mecha in Arabien geſehen/
deren das groͤſte ſich einem drithalbjaͤhrigen wol-
erwachſenen Vollen/ das ander faſt einem jaͤhri-
gen Vollen verglichen/ und das erſte ein Horn
auff der Stirne/ bey 3. Elen; das ander aber ein
Horn ungefaͤhr 4. Spannen lang gehabt haben/
ſchreibet/
C c v
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