Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LXXXIX. Frag. wanm zudecken/ ihn schwitzen lassen/ und solches 3.mal/ allwegen über den andern Tag/ thun/ es helffe gewiß/ wann einer auch schon ein Jahr lang dieses Gifft im Leib gehabt hette. Es bringt gleich- wrl Nicol. Henelius von Hennenfeld/ in seinem Otio VVratislaviensi, cap. 21. (da er von solchen Liebs-Träncklein/ und sonderlich von der Man- dragora bereitet/ handelt) unterschiedlicher ge- lehrter Leute Meinung herfür/ daß durch derglei- chen Träncke/ weder Lieb/ noch Haß/ zuwegenge- bracht werden könne; es seye dann/ daß der leidi- ge Satan sein Werck dabey habe. Daß aber die jenige/ so solche Sachen einem geben/ gestrafft wer- den/ das geschehe deswegen/ weil sie es im Sinn gehabt/ auch solche hitzige Sachen/ oder Artzneyen/ dem Menschen geschadet/ oder wol gar den Todte verursachet haben. Sihe/ was D. Jacob. Martini von dergleichen Dingen cent. 6. quaest. philosoph. disp. 3. parerg. 5. halten thut. GOtt behüte dich auff deiner Wanderschafft/ und sonsten im Fort- gang deines Lebens/ daß dir nichts dergleichen be- gegne/ und dusolcher/ und anderer Mittel/ die et- wan erzehlet/ und in den Büchern auffgezeichne- ter gefunden werden/ nicht bedörffest. Die XC. Frag. Jst Treu/ und Glauben/ auch ei- nem Feinde/ und Ketzer/ zu halten? Was
Die LXXXIX. Frag. wanm zudecken/ ihn ſchwitzen laſſen/ und ſolches 3.mal/ allwegen uͤber den andern Tag/ thun/ es helffe gewiß/ wann einer auch ſchon ein Jahr lang dieſes Gifft im Leib gehabt hette. Es bringt gleich- wrl Nicol. Henelius von Hennenfeld/ in ſeinem Otio VVratislavienſi, cap. 21. (da er von ſolchen Liebs-Traͤncklein/ und ſonderlich von der Man- dragora bereitet/ handelt) unterſchiedlicher ge- lehrter Leute Meinung herfuͤr/ daß durch derglei- chen Traͤncke/ weder Lieb/ noch Haß/ zuwegenge- bracht werden koͤnne; es ſeye dann/ daß der leidi- ge Satan ſein Werck dabey habe. Daß aber die jenige/ ſo ſolche Sachen einem geben/ geſtrafft wer- den/ das geſchehe deswegen/ weil ſie es im Sinn gehabt/ auch ſolche hitzige Sachen/ oder Artzneyen/ dem Menſchen geſchadet/ oder wol gar den Todte verurſachet haben. Sihe/ was D. Jacob. Martini von dergleichen Dingen cent. 6. quæſt. philoſoph. diſp. 3. parerg. 5. halten thut. GOtt behuͤte dich auff deiner Wanderſchafft/ und ſonſten im Fort- gang deines Lebens/ daß dir nichts dergleichen be- gegne/ und duſolcher/ und anderer Mittel/ die et- wan erzehlet/ und in den Buͤchern auffgezeichne- ter gefunden werden/ nicht bedoͤrffeſt. Die XC. Frag. Jſt Treu/ und Glauben/ auch ei- nem Feinde/ und Ketzer/ zu halten? Was
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Die LXXXIX. Frag.
wanm zudecken/ ihn ſchwitzen laſſen/ und ſolches 3.
mal/ allwegen uͤber den andern Tag/ thun/ es
helffe gewiß/ wann einer auch ſchon ein Jahr lang
dieſes Gifft im Leib gehabt hette. Es bringt gleich-
wrl Nicol. Henelius von Hennenfeld/ in ſeinem
Otio VVratislavienſi, cap. 21. (da er von ſolchen
Liebs-Traͤncklein/ und ſonderlich von der Man-
dragora bereitet/ handelt) unterſchiedlicher ge-
lehrter Leute Meinung herfuͤr/ daß durch derglei-
chen Traͤncke/ weder Lieb/ noch Haß/ zuwegenge-
bracht werden koͤnne; es ſeye dann/ daß der leidi-
ge Satan ſein Werck dabey habe. Daß aber die
jenige/ ſo ſolche Sachen einem geben/ geſtrafft wer-
den/ das geſchehe deswegen/ weil ſie es im Sinn
gehabt/ auch ſolche hitzige Sachen/ oder Artzneyen/
dem Menſchen geſchadet/ oder wol gar den Todte
verurſachet haben. Sihe/ was D. Jacob. Martini
von dergleichen Dingen cent. 6. quæſt. philoſoph.
diſp. 3. parerg. 5. halten thut. GOtt behuͤte dich
auff deiner Wanderſchafft/ und ſonſten im Fort-
gang deines Lebens/ daß dir nichts dergleichen be-
gegne/ und duſolcher/ und anderer Mittel/ die et-
wan erzehlet/ und in den Buͤchern auffgezeichne-
ter gefunden werden/ nicht bedoͤrffeſt.
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