Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LXXX. Frag. mit einer andern/ nicht zuruck geben könne/ wanner/ bey seiner Obrigkeit/ wegen der ihme zugefüg- ten Unehr/ sich beklagen möge. Die LXXX. Frag. Warum werden die Adeliche/ die alte Geschlecht/ genant? Und warum seyn die von Adel/ mit mehrerm Fleiß/ als Andere/ zu er- ziehen? WAs das Erste anbelangt/ sterblich A a iij
Die LXXX. Frag. mit einer andern/ nicht zuruck geben koͤnne/ wanner/ bey ſeiner Obrigkeit/ wegen der ihme zugefuͤg- ten Unehr/ ſich beklagen moͤge. Die LXXX. Frag. Warum werden die Adeliche/ die alte Geſchlecht/ genant? Und warum ſeyn die von Adel/ mit mehrerm Fleiß/ als Andere/ zu er- ziehen? WAs das Erſte anbelangt/ ſterblich A a iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0401" n="373"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXX.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> mit einer andern/ nicht zuruck geben koͤnne/ wann<lb/> er/ bey ſeiner Obrigkeit/ wegen der ihme zugefuͤg-<lb/> ten Unehr/ ſich beklagen moͤge.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXX.</hi></hi> Frag.<lb/> Warum werden die Adeliche/ die<lb/> alte Geſchlecht/ genant? Und warum</hi><lb/> ſeyn die von Adel/ mit mehrerm Fleiß/<lb/> als Andere/ zu er-<lb/> ziehen?</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">As das Erſte anbelangt/</hi><lb/> ſo machen Theils einen Dreyfachen A-<lb/> del/ einen anfahenden/ wachſenden/ und<lb/> vollkommenen/ und wollen/ daß allein der Alte/<lb/> der vollkommene ſeye. Jn dieſem kommen die mei-<lb/> ſte uͤberein/ daß der Alte hoͤher/ als der Neue/ zu<lb/> achten. Warum aber ſolches nicht auch bey denen<lb/> nicht geadelten Geſchlechten/ die etwan wol ſo alt/<lb/> als die geadelte/ ſeyn moͤgen/ geſchfhe/ koͤnte ge-<lb/> fragt werden? Einer antwortet/ daß die Tugend<lb/> ſeye des Adels Vatter: je aͤlter nun die Tugend/<lb/> je aͤlter auch der Adel: Nun lebten die Edelleut<lb/> ein tugendſames Leben/ ſo allein die Leute unſterb-<lb/> lich macht/ nach dem gemeinen Spruͤchwort:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dignum laude virum Muſa vetat mori:</hi></hi> Herge-<lb/> gen viel der Un-Edlen alſo leben/ daß man nicht<lb/> weiſt/ daß ſie einmal gelebt haben/ indem ſie nicht<lb/> nach Tugenden ſtreben/ und dardurch ſich un-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A a iij</fw><fw place="bottom" type="catch">ſterblich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [373/0401]
Die LXXX. Frag.
mit einer andern/ nicht zuruck geben koͤnne/ wann
er/ bey ſeiner Obrigkeit/ wegen der ihme zugefuͤg-
ten Unehr/ ſich beklagen moͤge.
Die LXXX. Frag.
Warum werden die Adeliche/ die
alte Geſchlecht/ genant? Und warum
ſeyn die von Adel/ mit mehrerm Fleiß/
als Andere/ zu er-
ziehen?
WAs das Erſte anbelangt/
ſo machen Theils einen Dreyfachen A-
del/ einen anfahenden/ wachſenden/ und
vollkommenen/ und wollen/ daß allein der Alte/
der vollkommene ſeye. Jn dieſem kommen die mei-
ſte uͤberein/ daß der Alte hoͤher/ als der Neue/ zu
achten. Warum aber ſolches nicht auch bey denen
nicht geadelten Geſchlechten/ die etwan wol ſo alt/
als die geadelte/ ſeyn moͤgen/ geſchfhe/ koͤnte ge-
fragt werden? Einer antwortet/ daß die Tugend
ſeye des Adels Vatter: je aͤlter nun die Tugend/
je aͤlter auch der Adel: Nun lebten die Edelleut
ein tugendſames Leben/ ſo allein die Leute unſterb-
lich macht/ nach dem gemeinen Spruͤchwort:
Dignum laude virum Muſa vetat mori: Herge-
gen viel der Un-Edlen alſo leben/ daß man nicht
weiſt/ daß ſie einmal gelebt haben/ indem ſie nicht
nach Tugenden ſtreben/ und dardurch ſich un-
ſterblich
A a iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |