Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LXXV. Frag. kan; unter denen die erste ist/ die alzugrosse Forcht/und Entsetzung; dardurch alles Geblüt zum Her- tzen erfordert wird/ und die natürliche Wärme er- stecket; die andere aber/ der gifftige Dampff/ so sich um den Jrrwisch befindet/ und demselben Nah- rung gibet. Wann nun solcher an sich gezogen/ wird die Brust hart beweget/ die Geister ge- schwächt/ das Hertz ersticket/ und stirbet der Mensch dahin: Wann du hievon ein mehrers zu wissen begeh- Die LXXVI. Frag. Hat die Schamhafftigkeit auch Platz bey einem ehrlichen Mann? HJerauff antwortet Aristo- gen
Die LXXV. Frag. kan; unter denen die erſte iſt/ die alzugroſſe Forcht/und Entſetzung; dardurch alles Gebluͤt zum Her- tzen erfordert wird/ und die natuͤrliche Waͤrme er- ſtecket; die andere aber/ der gifftige Dampff/ ſo ſich um den Jrrwiſch befindet/ und demſelben Nah- rung gibet. Wann nun ſolcher an ſich gezogen/ wird die Bruſt hart beweget/ die Geiſter ge- ſchwaͤcht/ das Hertz erſticket/ und ſtirbet der Menſch dahin: Wann du hievon ein mehrers zu wiſſen begeh- Die LXXVI. Frag. Hat die Schamhafftigkeit auch Platz bey einem ehrlichen Mann? HJerauff antwortet Ariſto- gen
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Die LXXV. Frag.
kan; unter denen die erſte iſt/ die alzugroſſe Forcht/
und Entſetzung; dardurch alles Gebluͤt zum Her-
tzen erfordert wird/ und die natuͤrliche Waͤrme er-
ſtecket; die andere aber/ der gifftige Dampff/ ſo
ſich um den Jrrwiſch befindet/ und demſelben Nah-
rung gibet. Wann nun ſolcher an ſich gezogen/
wird die Bruſt hart beweget/ die Geiſter ge-
ſchwaͤcht/ das Hertz erſticket/ und ſtirbet der Menſch
dahin:
Wann du hievon ein mehrers zu wiſſen begeh-
reſt/ ſo liſe den Keckermannum Syſtem. Phyſ. lib. 6.
c. 4. da er p. 660. & ſeqq. gar weitlaͤufftig hievon
handelt.
Die LXXVI. Frag.
Hat die Schamhafftigkeit auch
Platz bey einem ehrlichen
Mann?
HJerauff antwortet Ariſto-
teles lib. 4. Ethic. ad Nicom. c. 15. mit
Nein. Dann ſich ſchaͤmen/ ſtehet den boͤ-
ſen Leuten zu: ein frommer Mann aber begehet
nichts boͤſes. Jungen Leuten ſtehet die Schamhaff-
tigkeit wol an; aber die Alten/ und Ehrliche Leute/
ſollen alſo leben/ daß ſie ſich ihres Thuns nicht
ſchaͤmen doͤrffen. Bißweilen wird einem ehrlichen
Mann/ von ſeinen Naͤchſtverwandten/ ein Unehr/
und Schand angethan: Weilen aber ſolches nicht
aus ſeinem eignen Verbrechen herkommet/ deswe-
gen
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