Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LX. Frag. Stuck zu Pulver/ und mach/ mit gesottenem Ger-sten schleim/ ein Teiglein daraus/ darnach formir sie zu kleinen Scheiblein/ laß sie trucken werden/ und wann du sie brauchen wilt/ so zerstosse/ und zertreibe sie mit Wasser/ wie ein dinnes Sälblein/ darmit streich dich an/ am Angesicht/ Händen/ oder andern Orten des Leibs/ thue es offt/ aber wasche dich allezeit über ein Stund wider ab. Es vertreibt auch die Runtzeln/ welche aus Abneh- mung der Feuchtigkeit/ durch die Wärme/ mit der Zeit/ entstehen/ wie man an dem Leder sihet/ wann mans an die Sonnen leget. Dann wie die Feuchte die Haut ausstrecket/ und glat machet/ al- so verursachet derselben Abwesenheit die Zusam- menziehung. Sorg/ und Traurigkeit/ so aus- trücknen/ thun auch viel zu den Runtzeln/ item der Lufft. Sonsten machet die Haut auch glat/ und schön/ das Bier/ item/ das Erdrauchblumenöl/ damit geschmieret. Haut-Flecken/ und Mackel vertreibt Hanenfuß gestossen/ und übergelegt. Die Unreinigkeit aber vertreibt Ehrenpreis mit Wein gesotten/ getruncken/ auch äusserlich ge- braucht. Zerschrundene Haut von Kälte heilet Beersanickel. Die LXI. Frag. Was brauchet man vor allerley Geschwer/ und alte Schäden? Was
Die LX. Frag. Stuck zu Pulver/ und mach/ mit geſottenem Ger-ſten ſchleim/ ein Teiglein daraus/ darnach formir ſie zu kleinen Scheiblein/ laß ſie trucken werden/ und wann du ſie brauchen wilt/ ſo zerſtoſſe/ und zertreibe ſie mit Waſſer/ wie ein dinnes Saͤlblein/ darmit ſtreich dich an/ am Angeſicht/ Haͤnden/ oder andern Orten des Leibs/ thue es offt/ aber waſche dich allezeit uͤber ein Stund wider ab. Es vertreibt auch die Runtzeln/ welche aus Abneh- mung der Feuchtigkeit/ durch die Waͤrme/ mit der Zeit/ entſtehen/ wie man an dem Leder ſihet/ wann mans an die Sonnen leget. Dann wie die Feuchte die Haut ausſtrecket/ und glat machet/ al- ſo verurſachet derſelben Abweſenheit die Zuſam- menziehung. Sorg/ und Traurigkeit/ ſo aus- truͤcknen/ thun auch viel zu den Runtzeln/ item der Lufft. Sonſten machet die Haut auch glat/ und ſchoͤn/ das Bier/ item/ das Erdrauchblumenoͤl/ damit geſchmieret. Haut-Flecken/ und Mackel vertreibt Hanenfuß geſtoſſen/ und uͤbergelegt. Die Unreinigkeit aber vertreibt Ehrenpreis mit Wein geſotten/ getruncken/ auch aͤuſſerlich ge- braucht. Zerſchrundene Haut von Kaͤlte heilet Beerſanickel. Die LXI. Frag. Was brauchet man vor allerley Geſchwer/ und alte Schaͤden? Was
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Die LX. Frag.
Stuck zu Pulver/ und mach/ mit geſottenem Ger-
ſten ſchleim/ ein Teiglein daraus/ darnach formir
ſie zu kleinen Scheiblein/ laß ſie trucken werden/
und wann du ſie brauchen wilt/ ſo zerſtoſſe/ und
zertreibe ſie mit Waſſer/ wie ein dinnes Saͤlblein/
darmit ſtreich dich an/ am Angeſicht/ Haͤnden/
oder andern Orten des Leibs/ thue es offt/ aber
waſche dich allezeit uͤber ein Stund wider ab. Es
vertreibt auch die Runtzeln/ welche aus Abneh-
mung der Feuchtigkeit/ durch die Waͤrme/ mit
der Zeit/ entſtehen/ wie man an dem Leder ſihet/
wann mans an die Sonnen leget. Dann wie die
Feuchte die Haut ausſtrecket/ und glat machet/ al-
ſo verurſachet derſelben Abweſenheit die Zuſam-
menziehung. Sorg/ und Traurigkeit/ ſo aus-
truͤcknen/ thun auch viel zu den Runtzeln/ item der
Lufft. Sonſten machet die Haut auch glat/ und
ſchoͤn/ das Bier/ item/ das Erdrauchblumenoͤl/
damit geſchmieret. Haut-Flecken/ und Mackel
vertreibt Hanenfuß geſtoſſen/ und uͤbergelegt.
Die Unreinigkeit aber vertreibt Ehrenpreis mit
Wein geſotten/ getruncken/ auch aͤuſſerlich ge-
braucht. Zerſchrundene Haut von Kaͤlte heilet
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