Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XVII. Frag.
betrifft/ so gehet solche den Lehrjünger an/ welcher
1. soll seyn gelernig. 2. Mit außwendig lernen
stetigst die Gedächtniß üben. 3. Keine Arbeit flie-
hen. 4. Unermüdet dem Lernen obliegen/ inge-
denck/ daß die Bäume nicht von einem Streich
fallen. 5. Stetigst ihme vornehmen seine Sa-
chen mit der Zeit auffs höchste zu bringen/ und ge-
lehrter/ als Plato/ oder irgends ein Doctor seyn
möge/ zu werden. Dann die Vögel/ so nur umb
die Pfützen sich auffzuhalten pflegen/ die fliegen/ bey
heiterem Himmel/ selten höher. 6. Daß er die
schädliche Wollüste meide. Wann nun also ein
guter Anfang gemacht/ und ein solcher Grund zu
Hauß geleget wird/ so ist gute Hoffnung da/ wann
ein solcher Jüngling hernach auff eine hohe Schul
kombt/ das/ was ferner darauff gebawet wird/ wol
gerahten/ und viel Nutzen schaffen werde. Sihe
D. Jacob. Martini, quaest. 8. disput. 6. Quaestion.
illustr. philosoph. cent.
2. und cent. 7. disput.
5. quaest.
10. da er handeit/ wie die Jugend in
einem gemeinen Stande unterwiesen werden solle?

Die XVIII. Frag/
Ob es besser/ wann ein Fürst gü-
tiger/ als gerechter ist?

BEy Gott dem Herrn/ ist eine
grosse/ und verwunderliche Vermischung
der Gerechtigkeit/ und Barmhertzigkeit. Er

ist
D 4

Die XVII. Frag.
betrifft/ ſo gehet ſolche den Lehrjuͤnger an/ welcher
1. ſoll ſeyn gelernig. 2. Mit außwendig lernen
ſtetigſt die Gedaͤchtniß uͤben. 3. Keine Arbeit flie-
hen. 4. Unermuͤdet dem Lernen obliegen/ inge-
denck/ daß die Baͤume nicht von einem Streich
fallen. 5. Stetigſt ihme vornehmen ſeine Sa-
chen mit der Zeit auffs hoͤchſte zu bringen/ und ge-
lehrter/ als Plato/ oder irgends ein Doctor ſeyn
moͤge/ zu werden. Dann die Voͤgel/ ſo nur umb
die Pfuͤtzen ſich auffzuhalten pflegen/ die fliegen/ bey
heiterem Himmel/ ſelten hoͤher. 6. Daß er die
ſchaͤdliche Wolluͤſte meide. Wann nun alſo ein
guter Anfang gemacht/ und ein ſolcher Grund zu
Hauß geleget wird/ ſo iſt gute Hoffnung da/ wann
ein ſolcher Juͤngling hernach auff eine hohe Schul
kombt/ das/ was ferner darauff gebawet wird/ wol
gerahten/ und viel Nutzen ſchaffen werde. Sihe
D. Jacob. Martini, quæſt. 8. diſput. 6. Quæſtion.
illuſtr. philoſoph. cent.
2. und cent. 7. diſput.
5. quæſt.
10. da er handeit/ wie die Jugend in
einem gemeinen Stande unterwieſen werden ſolle?

Die XVIII. Frag/
Ob es beſſer/ wann ein Fuͤrſt guͤ-
tiger/ als gerechter iſt?

BEy Gott dem Herrn/ iſt eine
groſſe/ und verwunderliche Vermiſchung
der Gerechtigkeit/ und Barmhertzigkeit. Er

iſt
D 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0071" n="55"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XVII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
betrifft/ &#x017F;o gehet &#x017F;olche den Lehrju&#x0364;nger an/ welcher<lb/>
1. &#x017F;oll &#x017F;eyn gelernig. 2. Mit außwendig lernen<lb/>
&#x017F;tetig&#x017F;t die Geda&#x0364;chtniß u&#x0364;ben. 3. Keine Arbeit flie-<lb/>
hen. 4. Unermu&#x0364;det dem Lernen obliegen/ inge-<lb/>
denck/ daß die Ba&#x0364;ume nicht von einem Streich<lb/>
fallen. 5. Stetig&#x017F;t ihme vornehmen &#x017F;eine Sa-<lb/>
chen mit der Zeit auffs ho&#x0364;ch&#x017F;te zu bringen/ und ge-<lb/>
lehrter/ als Plato/ oder irgends ein Doctor &#x017F;eyn<lb/>
mo&#x0364;ge/ zu werden. Dann die Vo&#x0364;gel/ &#x017F;o nur umb<lb/>
die Pfu&#x0364;tzen &#x017F;ich auffzuhalten pflegen/ die fliegen/ bey<lb/>
heiterem Himmel/ &#x017F;elten ho&#x0364;her. 6. Daß er die<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;dliche Wollu&#x0364;&#x017F;te meide. Wann nun al&#x017F;o ein<lb/>
guter Anfang gemacht/ und ein &#x017F;olcher Grund zu<lb/>
Hauß geleget wird/ &#x017F;o i&#x017F;t gute Hoffnung da/ wann<lb/>
ein &#x017F;olcher Ju&#x0364;ngling hernach auff eine hohe Schul<lb/>
kombt/ das/ was ferner darauff gebawet wird/ wol<lb/>
gerahten/ und viel Nutzen &#x017F;chaffen werde. Sihe<lb/><hi rendition="#aq">D. Jacob. Martini, quæ&#x017F;t. 8. di&#x017F;put. 6. Quæ&#x017F;tion.<lb/>
illu&#x017F;tr. philo&#x017F;oph. cent.</hi> 2. und <hi rendition="#aq">cent. 7. di&#x017F;put.<lb/>
5. quæ&#x017F;t.</hi> 10. da er handeit/ wie die Jugend in<lb/>
einem gemeinen Stande unterwie&#x017F;en werden &#x017F;olle?</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XVIII.</hi></hi> Frag/<lb/>
Ob es be&#x017F;&#x017F;er/ wann ein Fu&#x0364;r&#x017F;t gu&#x0364;-<lb/>
tiger/ als gerechter i&#x017F;t?</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">B</hi><hi rendition="#b">Ey <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn/</hi></hi> i&#x017F;t eine</hi><lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e/ und verwunderliche Vermi&#x017F;chung<lb/>
der Gerechtigkeit/ und Barmhertzigkeit. Er<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 4</fw><fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0071] Die XVII. Frag. betrifft/ ſo gehet ſolche den Lehrjuͤnger an/ welcher 1. ſoll ſeyn gelernig. 2. Mit außwendig lernen ſtetigſt die Gedaͤchtniß uͤben. 3. Keine Arbeit flie- hen. 4. Unermuͤdet dem Lernen obliegen/ inge- denck/ daß die Baͤume nicht von einem Streich fallen. 5. Stetigſt ihme vornehmen ſeine Sa- chen mit der Zeit auffs hoͤchſte zu bringen/ und ge- lehrter/ als Plato/ oder irgends ein Doctor ſeyn moͤge/ zu werden. Dann die Voͤgel/ ſo nur umb die Pfuͤtzen ſich auffzuhalten pflegen/ die fliegen/ bey heiterem Himmel/ ſelten hoͤher. 6. Daß er die ſchaͤdliche Wolluͤſte meide. Wann nun alſo ein guter Anfang gemacht/ und ein ſolcher Grund zu Hauß geleget wird/ ſo iſt gute Hoffnung da/ wann ein ſolcher Juͤngling hernach auff eine hohe Schul kombt/ das/ was ferner darauff gebawet wird/ wol gerahten/ und viel Nutzen ſchaffen werde. Sihe D. Jacob. Martini, quæſt. 8. diſput. 6. Quæſtion. illuſtr. philoſoph. cent. 2. und cent. 7. diſput. 5. quæſt. 10. da er handeit/ wie die Jugend in einem gemeinen Stande unterwieſen werden ſolle? Die XVIII. Frag/ Ob es beſſer/ wann ein Fuͤrſt guͤ- tiger/ als gerechter iſt? BEy Gott dem Herrn/ iſt eine groſſe/ und verwunderliche Vermiſchung der Gerechtigkeit/ und Barmhertzigkeit. Er iſt D 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/71
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/71>, abgerufen am 21.12.2024.