Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die LXXXIII. Frag. würde/ besagter Streit/ vielleicht bald entscheidenseyn. Unsere alte Teutschen haben vom Herbst nichts gewust/ sondern hatten nur drey Jahrszei- ten: wie dann noch heutigs Tags/ der gemeine Mann in Engelland nichts umb den Herbst weiß: wie Philip. Cluverius lib. 1. de antiq. Gcrmania bezeuget. Da er auch schreibet/ daß sie/ die alten Teutschen/ ihre Sachen nicht den Tagen/ sondern Nächten nach/ gerechnet/ als die da wusten/ daß die Nacht eher/ als der Tag gewesen; wie dann solches die Engelländer noch thäten/ welche nicht sagten 14 Tag/ sondern 14. Nacht/ oder fornight, item/ Sevennights, das ist/ sieben Nacht/ oder eine Wo- chen. Die uns die Füsse kehren/ haben ihren Win- ter/ wann bey uns der Sommer ist. So werden auch die Früchten bey den Morgenländern frühe zeitig. Jm übrigen ist der oben etlichmal angezo- gene Linemannus, weyland Professor zu Königs- berg/ in der siebenden Frag seines Prognost. auffs Jahr 49. der ersten Meinung/ und sagt/ daß die je- nige für die beste und sicherste zu halten/ welche wol- le/ daß die Welt im Herbst erschaffen sey. Die LXXXIV. Frag/ Solle man mehrers zu Mittag/ oder zu Nacht essen? ES seyn unterschiedliche/ und darunter dis,
Die LXXXIII. Frag. wuͤrde/ beſagter Streit/ vielleicht bald entſcheidenſeyn. Unſere alte Teutſchen haben vom Herbſt nichts gewuſt/ ſondern hatten nur drey Jahrszei- ten: wie dann noch heutigs Tags/ der gemeine Mann in Engelland nichts umb den Herbſt weiß: wie Philip. Cluverius lib. 1. de antiq. Gcrmania bezeuget. Da er auch ſchreibet/ daß ſie/ die alten Teutſchen/ ihre Sachen nicht den Tagen/ ſondern Naͤchten nach/ gerechnet/ als die da wuſten/ daß die Nacht eher/ als der Tag geweſen; wie dann ſolches die Engellaͤnder noch thaͤten/ welche nicht ſagten 14 Tag/ ſondern 14. Nacht/ oder fornight, item/ Sevennights, das iſt/ ſieben Nacht/ oder eine Wo- chen. Die uns die Fuͤſſe kehren/ haben ihren Win- ter/ wann bey uns der Sommer iſt. So werden auch die Fruͤchten bey den Morgenlaͤndern fruͤhe zeitig. Jm uͤbrigen iſt der oben etlichmal angezo- gene Linemannus, weyland Profeſſor zu Koͤnigs- berg/ in der ſiebenden Frag ſeines Prognoſt. auffs Jahr 49. der erſten Meinung/ und ſagt/ daß die je- nige fuͤr die beſte und ſicherſte zu halten/ welche wol- le/ daß die Welt im Herbſt erſchaffen ſey. Die LXXXIV. Frag/ Solle man mehrers zu Mittag/ oder zu Nacht eſſen? ES ſeyn unterſchiedliche/ und darunter dis,
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Die LXXXIII. Frag.
wuͤrde/ beſagter Streit/ vielleicht bald entſcheiden
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nichts gewuſt/ ſondern hatten nur drey Jahrszei-
ten: wie dann noch heutigs Tags/ der gemeine
Mann in Engelland nichts umb den Herbſt weiß:
wie Philip. Cluverius lib. 1. de antiq. Gcrmania
bezeuget. Da er auch ſchreibet/ daß ſie/ die alten
Teutſchen/ ihre Sachen nicht den Tagen/ ſondern
Naͤchten nach/ gerechnet/ als die da wuſten/ daß die
Nacht eher/ als der Tag geweſen; wie dann ſolches
die Engellaͤnder noch thaͤten/ welche nicht ſagten
14 Tag/ ſondern 14. Nacht/ oder fornight, item/
Sevennights, das iſt/ ſieben Nacht/ oder eine Wo-
chen. Die uns die Fuͤſſe kehren/ haben ihren Win-
ter/ wann bey uns der Sommer iſt. So werden
auch die Fruͤchten bey den Morgenlaͤndern fruͤhe
zeitig. Jm uͤbrigen iſt der oben etlichmal angezo-
gene Linemannus, weyland Profeſſor zu Koͤnigs-
berg/ in der ſiebenden Frag ſeines Prognoſt. auffs
Jahr 49. der erſten Meinung/ und ſagt/ daß die je-
nige fuͤr die beſte und ſicherſte zu halten/ welche wol-
le/ daß die Welt im Herbſt erſchaffen ſey.
Die LXXXIV. Frag/
Solle man mehrers zu Mittag/
oder zu Nacht eſſen?
ES ſeyn unterſchiedliche/ und darunter
der Paduaniſche Medicus, Oddus de Od-
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