Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die II. Frag. nichts gibt/ noch nimmet. Jst ohne das diß ein pro-blematische disputitliche Frag/ so sich zu beeden Theilen disputiren lasset/ umb deren willen/ wie Totastus Abulensis recht schreibet/ kein Theil ver- messenlich eines Jrrthums kan beschuldiget werden. Die II. Frag/ Ob ein Mensch/ allein durch natür- liche Wissenschafften von Gott könne selig werden. DAß die Menschen natürliche/ und umb
Die II. Frag. nichts gibt/ noch nimmet. Jſt ohne das diß ein pro-blematiſche diſputitliche Frag/ ſo ſich zu beeden Theilen diſputiren laſſet/ umb deren willen/ wie Totaſtus Abulenſis recht ſchreibet/ kein Theil ver- meſſenlich eines Jrꝛthums kan beſchuldiget werden. Die II. Frag/ Ob ein Menſch/ allein durch natuͤr- liche Wiſſenſchafften von Gott koͤnne ſelig werden. DAß die Menſchen natuͤrliche/ und umb
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Die II. Frag.
nichts gibt/ noch nimmet. Jſt ohne das diß ein pro-
blematiſche diſputitliche Frag/ ſo ſich zu beeden
Theilen diſputiren laſſet/ umb deren willen/ wie
Totaſtus Abulenſis recht ſchreibet/ kein Theil ver-
meſſenlich eines Jrꝛthums kan beſchuldiget werden.
Die II. Frag/
Ob ein Menſch/ allein durch natuͤr-
liche Wiſſenſchafften von Gott koͤnne
ſelig werden.
DAß die Menſchen natuͤrliche/ und
eingepflantzte Wiſſenſchafften von Gott
haben/ das wird geglaubet: Ob aber ſie
einig/ und allein dardurch koͤnnen ſelig werden/ als
wie etliche dem Herculi, Theſeo, Socrati, Ariſti-
di, Antigono, Numæ, der Scipionibus, Catoni-
bus, &c. Deßwegen/ und weil ſie nach dem Geſaͤtz
gelebet/ die Seeligkeit zugeſchriben haben/ das wird
widerſprochen. Dann/ obwolen die Heyden/ auß
natuͤrlichen Urſachen erkant/ daß ein einiger Gott
ſeyn muͤſſe/ der alles regiere; ſo haben ſie doch nicht
gewuſt/ daß er Himmel und Erden erſchaffen/ und
daß er dreyfaltig in Perſonen/ Vatter/ Sohn und
heiliger Geiſt. Zu deme haben ſie das Geſaͤtz nicht
voͤllig erfuͤllet; und von deſſen Erfuͤller/ unſerm ei-
nigen Heyland Jeſu Chriſto/ auſſer dem kein Heil
und Seeligkeit zu hoffen/ nichts gewuſt; ſondern
die erwthnte Wiſſenſchafften ſeyn ihnen allein dar-
umb
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