Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XLVII. Frag. Die XLVII. Frag/ Ob die Trunckenheit das Verbre- chen entschuldige? ES ist die Trunckenheit alles Ubels/ gaben/
Die XLVII. Frag. Die XLVII. Frag/ Ob die Trunckenheit das Verbre- chen entſchuldige? ES iſt die Trunckenheit alles Ubels/ gaben/
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Die XLVII. Frag.
Die XLVII. Frag/
Ob die Trunckenheit das Verbre-
chen entſchuldige?
ES iſt die Trunckenheit alles Ubels/
Haupt-Schloß/ ein Zundel der Laſter/ und
Ernehrerin der Jrꝛthumen/ c. ante omnia
9. diſt. 35. cap. 15. qu. 1. c. ſanè 7. Sie nimbt alle
Weißheit hinweg; vertreibet den heiligen Geiſt.
Dann wir nicht zugleich von dem Wein/ und dem
heiligen Geiſt voll werden koͤnnen. Sie iſt eine
freywillige Hirnwuͤtigkeit; und wird deßwegen der
Heyden Abgott/ der Bacchus, als ein Unſinniger
gemahlet; dieweil die jenigen/ ſo ſich deß Weins
unmaͤſſig gebrauchen/ von ihrem Verſtand kom-
men; wie deſſen ein Exempel vom Maximo, beym
Euſebio lib. 8. hiſt. Eccleſ. c. 15. nach deß Mu-
ſculi Verdolmetſchung/ (al. 16.) zu leſen. Deß-
wegen dann auff die vorgelegte Frag leicht zu ant-
worten/ daß nemlich ſolches Laſter den Ubelthaͤter
nicht entſchuldigen koͤnne. Maſſen die Schandlo-
ſigkeit niemand entſchuldiget/ L. tranſactione fi-
nita 30. C. de tranſact. L. 1. C. de libercli cauſa.
Dann die Trunckenheit ſelbſten anzuklagen; und
ward ſolche bey den Athenienſern am Leben geſtraf-
fet; und waren Leuth beſtellt/ welche gute Achtung
gaben/
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