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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XLVI. Frag.
Aeste außgebreitet/ biß sie allgemach über deß
Scheitel/ in Gestalt/ einer spitzigen Höhe/ zu-
sammen giengen. Er wanderte also die gantze
Nacht durch/ so offt er aber nur ein geringes Ge-
räusch verspührete/ stunde er still; wann aber die
Gefahr vorüber/ gieng er wider fort/ biß der Tag
anbrach. Dann alsdann blieb er stehend/ von Auff-
gang der Sonnen/ biß zu ihrem Nidergang/ als wie
ein allein auff dem Feld stehendes Bäumlein. Joh.
Bisselius dec. 2. illustrium ab Orbe condito Rui-
natum, ruina, 7. p. 252. 253. &
284.



Die XLVI. Frag/
Ob es einem Kriegs-Helden erlaubt
seye zu fliehen?

DJe jenigen/ welche in eine Schlacht
ziehen/ aber wann das Glück ein wenig
wanckelt/ stracks auch zu wancklen und zu
zapplen anfangen/ die werden vielmehr gehelmete/
das ist/ forchtsame Hasen/ als gewaffnete und hertz-
haffte Männer genant. Der Tod ist zwar unter
den schröcklichen Dingen/ vielen das Allerschröck-
lichste; Aber ein tapfferer Kriegsmann muß den-
selben nicht förchten/ sonsten er sich in den Krieg
nicht begeben solte: viel weniger aber zaghafft wer-
den/ wann ihme einer oder der ander Streich wird.

Dann

Die XLVI. Frag.
Aeſte außgebreitet/ biß ſie allgemach uͤber deß
Scheitel/ in Geſtalt/ einer ſpitzigen Hoͤhe/ zu-
ſammen giengen. Er wanderte alſo die gantze
Nacht durch/ ſo offt er aber nur ein geringes Ge-
raͤuſch verſpuͤhrete/ ſtunde er ſtill; wann aber die
Gefahr voruͤber/ gieng er wider fort/ biß der Tag
anbrach. Dann alsdann blieb er ſtehend/ von Auff-
gang der Sonnen/ biß zu ihrem Nidergang/ als wie
ein allein auff dem Feld ſtehendes Baͤumlein. Joh.
Biſſelius dec. 2. illuſtrium ab Orbe condito Rui-
natum, ruina, 7. p. 252. 253. &
284.



Die XLVI. Frag/
Ob es einem Kriegs-Helden erlaubt
ſeye zu fliehen?

DJe jenigen/ welche in eine Schlacht
ziehen/ aber wann das Gluͤck ein wenig
wanckelt/ ſtracks auch zu wancklen und zu
zapplen anfangen/ die werden vielmehr gehelmete/
das iſt/ forchtſame Haſen/ als gewaffnete und hertz-
haffte Maͤnner genant. Der Tod iſt zwar unter
den ſchroͤcklichen Dingen/ vielen das Allerſchroͤck-
lichſte; Aber ein tapfferer Kriegsmann muß den-
ſelben nicht foͤrchten/ ſonſten er ſich in den Krieg
nicht begeben ſolte: viel weniger aber zaghafft wer-
den/ wann ihme einer oder der ander Streich wird.

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[156/0172] Die XLVI. Frag. Aeſte außgebreitet/ biß ſie allgemach uͤber deß Scheitel/ in Geſtalt/ einer ſpitzigen Hoͤhe/ zu- ſammen giengen. Er wanderte alſo die gantze Nacht durch/ ſo offt er aber nur ein geringes Ge- raͤuſch verſpuͤhrete/ ſtunde er ſtill; wann aber die Gefahr voruͤber/ gieng er wider fort/ biß der Tag anbrach. Dann alsdann blieb er ſtehend/ von Auff- gang der Sonnen/ biß zu ihrem Nidergang/ als wie ein allein auff dem Feld ſtehendes Baͤumlein. Joh. Biſſelius dec. 2. illuſtrium ab Orbe condito Rui- natum, ruina, 7. p. 252. 253. & 284. Die XLVI. Frag/ Ob es einem Kriegs-Helden erlaubt ſeye zu fliehen? DJe jenigen/ welche in eine Schlacht ziehen/ aber wann das Gluͤck ein wenig wanckelt/ ſtracks auch zu wancklen und zu zapplen anfangen/ die werden vielmehr gehelmete/ das iſt/ forchtſame Haſen/ als gewaffnete und hertz- haffte Maͤnner genant. Der Tod iſt zwar unter den ſchroͤcklichen Dingen/ vielen das Allerſchroͤck- lichſte; Aber ein tapfferer Kriegsmann muß den- ſelben nicht foͤrchten/ ſonſten er ſich in den Krieg nicht begeben ſolte: viel weniger aber zaghafft wer- den/ wann ihme einer oder der ander Streich wird. Dann

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/172>, abgerufen am 21.11.2024.