Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XLI. Frag. Todtentruchen haben bereiten/ sein Todtengeräthdarein thun/ und wol fünff Jahr lang heimlich mit sich herumb führen/ und alle Nacht gantz fleissig ver- wahren lassen; Also/ daß Theils seiner Leute/ die umb ihn waren/ vermeinten/ daß ein Schatz; An- dere aber/ daß etwas von Büchern/ und dann die dritten/ das sonsten etwas grosses darinn verborgen auffbehalten würde. Und solle er offt gesagt haben/ daß er/ nach Auffgebung der Regierung/ in der Hi- spanischen Einöde/ oder in den 7. Meilen von Pla- centz gelegnen Closter S. Justi, auß einer rühigen Betrachtung/ in einem Tage/ mehr vollkommner Wollust/ als von allen seinen Sigen und Trium- phen/ davon gebracht habe. Käyser Augustus hat beym Suetonio, in seinem Majolus, in Diebus canic. erzehlet von einem Die XLI. Frag. Ob es besser gestanden/ da fast ein jede Stadt und Gebieth/ ihren eignen König gehabt haben? Das
Die XLI. Frag. Todtentruchen haben bereiten/ ſein Todtengeraͤthdarein thun/ und wol fuͤnff Jahr lang heimlich mit ſich herumb fuͤhren/ und alle Nacht gantz fleiſſig ver- wahren laſſen; Alſo/ daß Theils ſeiner Leute/ die umb ihn waren/ vermeinten/ daß ein Schatz; An- dere aber/ daß etwas von Buͤchern/ und dann die dritten/ das ſonſten etwas groſſes darinn verborgen auffbehalten wuͤrde. Und ſolle er offt geſagt haben/ daß er/ nach Auffgebung der Regierung/ in der Hi- ſpaniſchen Einoͤde/ oder in den 7. Meilen von Pla- centz gelegnen Cloſter S. Juſti, auß einer ruͤhigen Betrachtung/ in einem Tage/ mehr vollkommner Wolluſt/ als von allen ſeinen Sigen und Trium- phen/ davon gebracht habe. Kaͤyſer Auguſtus hat beym Suetonio, in ſeinem Majolus, in Diebus canic. erzehlet von einem Die XLI. Frag. Ob es beſſer geſtanden/ da faſt ein jede Stadt und Gebieth/ ihren eignen Koͤnig gehabt haben? Das
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Die XLI. Frag.
Todtentruchen haben bereiten/ ſein Todtengeraͤth
darein thun/ und wol fuͤnff Jahr lang heimlich mit
ſich herumb fuͤhren/ und alle Nacht gantz fleiſſig ver-
wahren laſſen; Alſo/ daß Theils ſeiner Leute/ die
umb ihn waren/ vermeinten/ daß ein Schatz; An-
dere aber/ daß etwas von Buͤchern/ und dann die
dritten/ das ſonſten etwas groſſes darinn verborgen
auffbehalten wuͤrde. Und ſolle er offt geſagt haben/
daß er/ nach Auffgebung der Regierung/ in der Hi-
ſpaniſchen Einoͤde/ oder in den 7. Meilen von Pla-
centz gelegnen Cloſter S. Juſti, auß einer ruͤhigen
Betrachtung/ in einem Tage/ mehr vollkommner
Wolluſt/ als von allen ſeinen Sigen und Trium-
phen/ davon gebracht habe.
Kaͤyſer Auguſtus hat beym Suetonio, in ſeinem
Leben/ cap. 99. als er dem Tode nachend war/ die
Seinige befraget/ ob es ſie nicht bedunckte/ daß er
ſein Leben als ein Spilmann wol zugebracht haͤtte?
Majolus, in Diebus canic. erzehlet von einem
Jůngling/ daß er in ſeiner Schlaffkammer hin und
wider ein todes Bild auffgehenckt/ und ſchoͤne nach-
denckliche Vers darzu geſchrieben habe. Sihe Mat-
thæum Tympium, in ſpeculo Boni Magiſtratus
part. 1. Signo. 33. & in parte. 2. Sig. 19. und die
er daſelbſten anziehet.
Die XLI. Frag.
Ob es beſſer geſtanden/ da faſt ein
jede Stadt und Gebieth/ ihren eignen
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