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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXXVI. Frag.


Die XXXVI. Frag.
Was ist
Donatio mortis
causa?

WAnn einer auß freyem Willen/ in
Betrachtung vorstehender besorglichen
Todesgefahr/ einem andern etwas al-
so schencket/ daß er es gleichwol lieber selbs behal-
ten/ als dem Begabten geben wolte/ jedoch/ weil er
es nach seinem Tod nicht selbst besitzen kan/ solches
lieber dem Begabten/ als dem jenigen/ der ein Erb
ist/ gönnen thut. Es werden aber darumb die Do-
nationis mortis causa,
oder die Schanckungen
Todes wegen/ unter dem Wort Testament/ oder
eigentlich eines letzten Willens/ nicht begriffen/
sondern sie nemmen ihr Wesen zum Theil herauß
den Verhandlungen/ zum Theil auß den letzten
Willen/ oder Vermachungen. Und werden drey
Stuck erfordert/ wann ein solche Schanckung To-
des wegen solle beständig und kräfftig seyn. 1. daß
außdrucklich deß Todes gedacht werde/ dann son-
sten man es für ein Geschenck zwischen den Lebendi-
gen halten könte. 2. werden fünff Zeugen darzu
erfordert/ wann solche Schanckung ausserhalb Ge-
richts geschihet. 3. die Gegenwart deß Schen-
ckers/ oder Donantis, und dessen/ deme geschencket
wird/ oder deß Donatarii, oder ihrer Gewalts-

Trager/
Die XXXVI. Frag.


Die XXXVI. Frag.
Was iſt
Donatio mortis
causâ?

WAnn einer auß freyem Willen/ in
Betrachtung vorſtehender beſorglichen
Todesgefahr/ einem andern etwas al-
ſo ſchencket/ daß er es gleichwol lieber ſelbs behal-
ten/ als dem Begabten geben wolte/ jedoch/ weil er
es nach ſeinem Tod nicht ſelbſt beſitzen kan/ ſolches
lieber dem Begabten/ als dem jenigen/ der ein Erb
iſt/ goͤnnen thut. Es werden aber darumb die Do-
nationis mortis cauſâ,
oder die Schanckungen
Todes wegen/ unter dem Wort Teſtament/ oder
eigentlich eines letzten Willens/ nicht begriffen/
ſondern ſie nemmen ihr Weſen zum Theil herauß
den Verhandlungen/ zum Theil auß den letzten
Willen/ oder Vermachungen. Und werden drey
Stuck erfordert/ wann ein ſolche Schanckung To-
des wegen ſolle beſtaͤndig und kraͤfftig ſeyn. 1. daß
außdrucklich deß Todes gedacht werde/ dann ſon-
ſten man es fuͤr ein Geſchenck zwiſchen den Lebendi-
gen halten koͤnte. 2. werden fuͤnff Zeugen darzu
erfordert/ wann ſolche Schanckung auſſerhalb Ge-
richts geſchihet. 3. die Gegenwart deß Schen-
ckers/ oder Donantis, und deſſen/ deme geſchencket
wird/ oder deß Donatarii, oder ihrer Gewalts-

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[127/0143] Die XXXVI. Frag. Die XXXVI. Frag. Was iſt Donatio mortis causâ? WAnn einer auß freyem Willen/ in Betrachtung vorſtehender beſorglichen Todesgefahr/ einem andern etwas al- ſo ſchencket/ daß er es gleichwol lieber ſelbs behal- ten/ als dem Begabten geben wolte/ jedoch/ weil er es nach ſeinem Tod nicht ſelbſt beſitzen kan/ ſolches lieber dem Begabten/ als dem jenigen/ der ein Erb iſt/ goͤnnen thut. Es werden aber darumb die Do- nationis mortis cauſâ, oder die Schanckungen Todes wegen/ unter dem Wort Teſtament/ oder eigentlich eines letzten Willens/ nicht begriffen/ ſondern ſie nemmen ihr Weſen zum Theil herauß den Verhandlungen/ zum Theil auß den letzten Willen/ oder Vermachungen. Und werden drey Stuck erfordert/ wann ein ſolche Schanckung To- des wegen ſolle beſtaͤndig und kraͤfftig ſeyn. 1. daß außdrucklich deß Todes gedacht werde/ dann ſon- ſten man es fuͤr ein Geſchenck zwiſchen den Lebendi- gen halten koͤnte. 2. werden fuͤnff Zeugen darzu erfordert/ wann ſolche Schanckung auſſerhalb Ge- richts geſchihet. 3. die Gegenwart deß Schen- ckers/ oder Donantis, und deſſen/ deme geſchencket wird/ oder deß Donatarii, oder ihrer Gewalts- Trager/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/143>, abgerufen am 21.11.2024.