verhält wie
[Formel 1]
. Wenn wir erwägen, dass in diesem Fall E = So ist, und dass wir gegen So die Entfernung k verschwindend klein annehmen können, so ist daher
[Formel 2]
. Durch den Bruch
[Formel 3]
wird daher auch die Vergrösserung ausgedrückt, in wel- cher das Auge B die Netzhaut des Auges O erblickt. Nun ist nach §. 179 im redu- cirten Auge A -- k = 15,17 Mm. Nimmt man So als mittlere Sehweite = 240 Mm. an, so ergiebt sich eine ungefähr 15 malige Vergrösserung.
Bringen wir vor das Auge O statt der Concavlinse eine Convexlinse, so ist auch hier das Bild a b als virtuelles Bild für diese Linse zu betrachten. Die Ent- fernung des Bildes von der Linse ist wieder = So -- m, setzen wir dann die Ent- fernung c e (Fig. 147) des wirklich entworfenen Bildes a' b' von der Linse = n, so haben wir in diesem Fall nach §. 151, Gl. 3
[Formel 4]
, wobei in Rücksicht darauf dass hier das virtuelle Bild a b auf derselben Seite der Linse wie das Bild a' b' liegen würde, So--m das entgegengesetzte Vorzeichen wie f1 in Gl. 3, §. 151 erhalten hat. Erwägt man nun, dass So im Vergleich zu n und m jedenfalls sehr gross sein wird, da das Bild nicht zu weit vom Auge O und der Linse L wegrücken darf, wenn es dem Beobachter deutlich erscheinen soll, so kann man mit hinreichender Genauigkeit
[Formel 5]
setzen, d. h. man kann annehmen, das Bild a b falle in die Brennweite der Linse. Unter dieser Voraussetzung verhält sich dann, wenn wir die Grösse von a b mit b3 bezeichnen,
[Formel 6]
. Es ist aber, wie wir vorhin gesehen ha- ben,
[Formel 7]
, wo b2 die Grösse des Netzhautbildes a b bedeutet, folglich, wenn man berücksichtigt, dass m gegen So verschwindet,
[Formel 8]
. Die Vergrösserung der erleuchteten Netzhaut wächst somit in diesem Fall proportio- nal der Brennweite der Convexlinse, während sie bei der Untersuchung im virtuellen Bilde proportional der Sehweite des untersuchten Auges war. Setzt man wieder A -- k = 15,17 Mm., so erhält man z. B. für F = 30 Mm. etwa eine zweifache, für F = 60 Mm. eine vierfache Vergrösserung, u. s. w.
VI. Interferenz und Beugung des Lichtes.
Achtzehntes Capitel. Interferenz der Lichtwellen.
Wir nähern uns jetzt einer Reihe von Erscheinungen, welche eine202 Wesen der In- terferenz. noch directere Bestätigung als die bisher erörterten für die Wellen- theorie des Lichtes enthalten, indem sie uns die Lichtwellen gleich- sam zur unmittelbaren Anschauung bringen und so nicht bloss den
Wundt, medicin. Physik. 20
Interferenz der Lichtwellen.
verhält wie
[Formel 1]
. Wenn wir erwägen, dass in diesem Fall E = So ist, und dass wir gegen So die Entfernung k verschwindend klein annehmen können, so ist daher
[Formel 2]
. Durch den Bruch
[Formel 3]
wird daher auch die Vergrösserung ausgedrückt, in wel- cher das Auge B die Netzhaut des Auges O erblickt. Nun ist nach §. 179 im redu- cirten Auge A — k = 15,17 Mm. Nimmt man So als mittlere Sehweite = 240 Mm. an, so ergiebt sich eine ungefähr 15 malige Vergrösserung.
Bringen wir vor das Auge O statt der Concavlinse eine Convexlinse, so ist auch hier das Bild α β als virtuelles Bild für diese Linse zu betrachten. Die Ent- fernung des Bildes von der Linse ist wieder = So — m, setzen wir dann die Ent- fernung c e (Fig. 147) des wirklich entworfenen Bildes a' b' von der Linse = n, so haben wir in diesem Fall nach §. 151, Gl. 3
[Formel 4]
, wobei in Rücksicht darauf dass hier das virtuelle Bild α β auf derselben Seite der Linse wie das Bild a' b' liegen würde, So—m das entgegengesetzte Vorzeichen wie f1 in Gl. 3, §. 151 erhalten hat. Erwägt man nun, dass So im Vergleich zu n und m jedenfalls sehr gross sein wird, da das Bild nicht zu weit vom Auge O und der Linse L wegrücken darf, wenn es dem Beobachter deutlich erscheinen soll, so kann man mit hinreichender Genauigkeit
[Formel 5]
setzen, d. h. man kann annehmen, das Bild α β falle in die Brennweite der Linse. Unter dieser Voraussetzung verhält sich dann, wenn wir die Grösse von α β mit β3 bezeichnen,
[Formel 6]
. Es ist aber, wie wir vorhin gesehen ha- ben,
[Formel 7]
, wo β2 die Grösse des Netzhautbildes a b bedeutet, folglich, wenn man berücksichtigt, dass m gegen So verschwindet,
[Formel 8]
. Die Vergrösserung der erleuchteten Netzhaut wächst somit in diesem Fall proportio- nal der Brennweite der Convexlinse, während sie bei der Untersuchung im virtuellen Bilde proportional der Sehweite des untersuchten Auges war. Setzt man wieder A — k = 15,17 Mm., so erhält man z. B. für F = 30 Mm. etwa eine zweifache, für F = 60 Mm. eine vierfache Vergrösserung, u. s. w.
VI. Interferenz und Beugung des Lichtes.
Achtzehntes Capitel. Interferenz der Lichtwellen.
Wir nähern uns jetzt einer Reihe von Erscheinungen, welche eine202 Wesen der In- terferenz. noch directere Bestätigung als die bisher erörterten für die Wellen- theorie des Lichtes enthalten, indem sie uns die Lichtwellen gleich- sam zur unmittelbaren Anschauung bringen und so nicht bloss den
Wundt, medicin. Physik. 20
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[305/0327]
Interferenz der Lichtwellen.
verhält wie [FORMEL]. Wenn wir erwägen, dass in diesem Fall E = So ist, und dass
wir gegen So die Entfernung k verschwindend klein annehmen können, so ist daher
[FORMEL].
Durch den Bruch [FORMEL] wird daher auch die Vergrösserung ausgedrückt, in wel-
cher das Auge B die Netzhaut des Auges O erblickt. Nun ist nach §. 179 im redu-
cirten Auge A — k = 15,17 Mm. Nimmt man So als mittlere Sehweite = 240 Mm.
an, so ergiebt sich eine ungefähr 15 malige Vergrösserung.
Bringen wir vor das Auge O statt der Concavlinse eine Convexlinse, so ist
auch hier das Bild α β als virtuelles Bild für diese Linse zu betrachten. Die Ent-
fernung des Bildes von der Linse ist wieder = So — m, setzen wir dann die Ent-
fernung c e (Fig. 147) des wirklich entworfenen Bildes a' b' von der Linse = n, so
haben wir in diesem Fall nach §. 151, Gl. 3
[FORMEL],
wobei in Rücksicht darauf dass hier das virtuelle Bild α β auf derselben Seite der Linse
wie das Bild a' b' liegen würde, So—m das entgegengesetzte Vorzeichen wie f1 in Gl. 3,
§. 151 erhalten hat. Erwägt man nun, dass So im Vergleich zu n und m jedenfalls sehr gross
sein wird, da das Bild nicht zu weit vom Auge O und der Linse L wegrücken darf, wenn es
dem Beobachter deutlich erscheinen soll, so kann man mit hinreichender Genauigkeit
[FORMEL] setzen, d. h. man kann annehmen, das Bild α β falle in die Brennweite
der Linse. Unter dieser Voraussetzung verhält sich dann, wenn wir die Grösse von
α β mit β3 bezeichnen, [FORMEL]. Es ist aber, wie wir vorhin gesehen ha-
ben, [FORMEL], wo β2 die Grösse des Netzhautbildes a b bedeutet, folglich,
wenn man berücksichtigt, dass m gegen So verschwindet,
[FORMEL].
Die Vergrösserung der erleuchteten Netzhaut wächst somit in diesem Fall proportio-
nal der Brennweite der Convexlinse, während sie bei der Untersuchung im virtuellen
Bilde proportional der Sehweite des untersuchten Auges war. Setzt man wieder A — k
= 15,17 Mm., so erhält man z. B. für F = 30 Mm. etwa eine zweifache, für F =
60 Mm. eine vierfache Vergrösserung, u. s. w.
VI. Interferenz und Beugung des Lichtes.
Achtzehntes Capitel.
Interferenz der Lichtwellen.
Wir nähern uns jetzt einer Reihe von Erscheinungen, welche eine
noch directere Bestätigung als die bisher erörterten für die Wellen-
theorie des Lichtes enthalten, indem sie uns die Lichtwellen gleich-
sam zur unmittelbaren Anschauung bringen und so nicht bloss den
202
Wesen der In-
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Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/327>, abgerufen am 16.07.2024.
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