Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867.Dritter Abschnitt. Von dem Schall. Erstes Capitel. Entstehung und Ausbreitung des Schalls. 105 Ursachen der Schallempfin- dung. Die Sirene. Als Schall bezeichnet man jede Bewegung, die, wenn sie sich [Abbildung]
Fig. 61. Ohr fortpflanzen kann. Die Er-schütterung der Luft muss jedoch eine ziemlich beträchtliche sein, wenn sie als Schall wahrgenommen werden soll. Schwächere Erschüt- terungen der Luft erzeugen einen Schall nur dann, wenn sie sich oft und ziemlich schnell nach einander wiederholen. Wir besitzen ein Hülfsmittel Dritter Abschnitt. Von dem Schall. Erstes Capitel. Entstehung und Ausbreitung des Schalls. 105 Ursachen der Schallempfin- dung. Die Sirene. Als Schall bezeichnet man jede Bewegung, die, wenn sie sich [Abbildung]
Fig. 61. Ohr fortpflanzen kann. Die Er-schütterung der Luft muss jedoch eine ziemlich beträchtliche sein, wenn sie als Schall wahrgenommen werden soll. Schwächere Erschüt- terungen der Luft erzeugen einen Schall nur dann, wenn sie sich oft und ziemlich schnell nach einander wiederholen. Wir besitzen ein Hülfsmittel <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0174" n="[152]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Dritter Abschnitt.<lb/> Von dem Schall</hi>.</head><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Erstes Capitel</hi>.<lb/> Entstehung und Ausbreitung des Schalls.</head><lb/> <note place="left">105<lb/> Ursachen der<lb/> Schallempfin-<lb/> dung. Die<lb/> Sirene.</note> <p>Als Schall bezeichnet man jede Bewegung, die, wenn sie sich<lb/> zu unserm Gehörorgan fortpflanzt, eine Gehörsempfindung erzeugt. In<lb/> der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle geschieht diese Fortpflan-<lb/> zung durch die Luft, und Lufterschütterungen sind daher die häufigste<lb/> unmittelbare Ursache unserer Schallempfindung. Eine in den luftlee-<lb/> ren Raum gebrachte Glocke giebt keinen Schall, weil die beim An-<lb/> schlagen hervorgebrachte Erschütterung derselben sich nicht zu unserm<lb/><figure><head>Fig. 61.</head></figure><lb/> Ohr fortpflanzen kann. Die Er-<lb/> schütterung der Luft muss jedoch<lb/> eine ziemlich beträchtliche sein,<lb/> wenn sie als Schall wahrgenommen<lb/> werden soll. Schwächere Erschüt-<lb/> terungen der Luft erzeugen einen<lb/> Schall nur dann, wenn sie sich oft<lb/> und ziemlich schnell nach einander<lb/> wiederholen.</p><lb/> <p>Wir besitzen ein Hülfsmittel<lb/> zur Erzeugung in beliebiger Ge-<lb/> schwindigkeit auf einander folgen-<lb/> der Luftstösse in der <hi rendition="#g">Sirene</hi>. Die<lb/> gegenwärtig meistens benützte Si-<lb/> rene von <hi rendition="#g">Cagniard la Tour</hi> be-<lb/> steht aus einer Scheibe S, die man<lb/> in Fig. 61 A von oben, in B von<lb/> der Seite auf einem durch m n ge-<lb/> führten Durchschnitt erblickt. In<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[152]/0174]
Dritter Abschnitt.
Von dem Schall.
Erstes Capitel.
Entstehung und Ausbreitung des Schalls.
Als Schall bezeichnet man jede Bewegung, die, wenn sie sich
zu unserm Gehörorgan fortpflanzt, eine Gehörsempfindung erzeugt. In
der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle geschieht diese Fortpflan-
zung durch die Luft, und Lufterschütterungen sind daher die häufigste
unmittelbare Ursache unserer Schallempfindung. Eine in den luftlee-
ren Raum gebrachte Glocke giebt keinen Schall, weil die beim An-
schlagen hervorgebrachte Erschütterung derselben sich nicht zu unserm
[Abbildung Fig. 61.]
Ohr fortpflanzen kann. Die Er-
schütterung der Luft muss jedoch
eine ziemlich beträchtliche sein,
wenn sie als Schall wahrgenommen
werden soll. Schwächere Erschüt-
terungen der Luft erzeugen einen
Schall nur dann, wenn sie sich oft
und ziemlich schnell nach einander
wiederholen.
Wir besitzen ein Hülfsmittel
zur Erzeugung in beliebiger Ge-
schwindigkeit auf einander folgen-
der Luftstösse in der Sirene. Die
gegenwärtig meistens benützte Si-
rene von Cagniard la Tour be-
steht aus einer Scheibe S, die man
in Fig. 61 A von oben, in B von
der Seite auf einem durch m n ge-
führten Durchschnitt erblickt. In
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Zitationshilfe: | Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. [152]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/174>, abgerufen am 16.07.2024. |