Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite
Welches ein süßklingender junger
Teutscher Schwan/ aus Lieb

zu dem verfasseten Werk/
also getentschet.
Wann du aller Menschen Leben/ Thun
und Sitten schauest an/
Wirst du meynen daß Gewalt/ Kunst/
Betrug/ die Welt regieren.
Schaue näher auf/ du findest/ daß das
Glucke alles kan;
Was es sey/ das weist du nicht/ kanst doch/
daß es sey/ verspüren.
Schauest du gar auf den Grund/ und be-
trachtest alle Sachen/
Siehest du daß in der Welt/ Gott allein
kan alles machen.

C. F.

Ein anderer Liebhaber der teutschen
Poeterey/ von guten Sinnen und Sitten/
hat es also/ etwas weitläuffiger ver-
dolmetschet.
SChau O Mensch! der Menschen Tuhn/ merk
der Erden-Kinder Sitten.
Kundst hat/ rufft die ganze Welt/ auf der Welt
den Trohn beschritten;
Nach
Welches ein ſuͤßklingender jungeꝛ
Teutſcher Schwan/ aus Lieb

zu dem verfaſſeten Werk/
alſo getentſchet.
Wann du aller Menſchen Leben/ Thun
und Sitten ſchaueſt an/
Wirſt du meynen daß Gewalt/ Kunſt/
Betrug/ die Welt regieren.
Schaue naͤher auf/ du findeſt/ daß das
Glůcke alles kan;
Was es ſey/ das weiſt du nicht/ kanſt doch/
daß es ſey/ verſpuͤren.
Schaueſt du gar auf den Grund/ und be-
trachteſt alle Sachen/
Sieheſt du daß in der Welt/ Gott allein
kan alles machen.

C. F.

Ein anderer Liebhaber der teutſchen
Poeterey/ von guten Sinnen und Sitten/
hat es alſo/ etwas weitlaͤuffiger ver-
dolmetſchet.
SChau O Menſch! der Menſchen Tuhn/ merk
der Erden-Kinder Sitten.
Kuñſt hat/ rufft die ganze Welt/ auf der Welt
den Trohn beſchritten;
Nach
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0048"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Welches ein &#x017F;u&#x0364;ßklingender junge&#xA75B;<lb/>
Teut&#x017F;cher Schwan/ aus Lieb</hi><lb/>
zu dem verfa&#x017F;&#x017F;eten Werk/<lb/>
al&#x017F;o getent&#x017F;chet.</head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#k">a</hi>nn du aller Men&#x017F;chen Leben/ Thun</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">und Sitten &#x017F;chaue&#x017F;t an/</hi> </l><lb/>
          <l>Wir&#x017F;t du meynen daß <hi rendition="#fr">Gewalt/ Kun&#x017F;t/</hi></l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Betrug/</hi> die Welt regieren.</hi> </l><lb/>
          <l>Schaue na&#x0364;her auf/ du finde&#x017F;t/ daß das</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Gl&#x016F;cke</hi> alles kan;</hi> </l><lb/>
          <l>Was es &#x017F;ey/ das wei&#x017F;t du nicht/ kan&#x017F;t doch/</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">daß es &#x017F;ey/ ver&#x017F;pu&#x0364;ren.</hi> </l><lb/>
          <l>Schaue&#x017F;t du gar auf den Grund/ und be-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">trachte&#x017F;t alle Sachen/</hi> </l><lb/>
          <l>Siehe&#x017F;t du daß in der Welt/ <hi rendition="#fr">Gott allein</hi></l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">kan alles machen.</hi> </hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">C. F.</hi> </hi> </hi> </p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Ein anderer Liebhaber der teut&#x017F;chen</hi><lb/>
Poeterey/ von guten Sinnen und Sitten/<lb/>
hat es al&#x017F;o/ etwas weitla&#x0364;uffiger ver-<lb/>
dolmet&#x017F;chet.</head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">S</hi>Chau O Men&#x017F;ch! der Men&#x017F;chen Tuhn/ merk</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">der Erden-Kinder Sitten.</hi> </l><lb/>
          <l><hi rendition="#fr">Kun&#x0303;&#x017F;t</hi> hat/ rufft die ganze Welt/ auf der Welt</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">den Trohn be&#x017F;chritten;</hi> </l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Nach</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0048] Welches ein ſuͤßklingender jungeꝛ Teutſcher Schwan/ aus Lieb zu dem verfaſſeten Werk/ alſo getentſchet. Wann du aller Menſchen Leben/ Thun und Sitten ſchaueſt an/ Wirſt du meynen daß Gewalt/ Kunſt/ Betrug/ die Welt regieren. Schaue naͤher auf/ du findeſt/ daß das Glůcke alles kan; Was es ſey/ das weiſt du nicht/ kanſt doch/ daß es ſey/ verſpuͤren. Schaueſt du gar auf den Grund/ und be- trachteſt alle Sachen/ Sieheſt du daß in der Welt/ Gott allein kan alles machen. C. F. Ein anderer Liebhaber der teutſchen Poeterey/ von guten Sinnen und Sitten/ hat es alſo/ etwas weitlaͤuffiger ver- dolmetſchet. SChau O Menſch! der Menſchen Tuhn/ merk der Erden-Kinder Sitten. Kuñſt hat/ rufft die ganze Welt/ auf der Welt den Trohn beſchritten; Nach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/48
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/48>, abgerufen am 20.11.2024.