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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Die einspännigen Luxus-Equipagen.
sich der einspännige gedeckte Wagen von selbst. Er bietet
denselben Komfort wie ein zweispänniger, und jedesmal, wenn er
benützt wird, kann sich die Herrschaft sagen, dass sie dem Stall-
personal und den Pferden eine wesentliche Erleichterung ihres,
besonders in der Stadt, oft sehr harten Dienstes bereitet hat.

Dem einfachen Charakter dieses Gefährtes entsprechend,
passen für dasselbe nur dunkle Farben, wie z. B. dunkelblau
und dunkelbraun. Schwarz und dunkelgrün sind jedoch nicht
mehr modern und in Paris bekommt man an den Coupes sogar

[Abbildung] Fig. 94.

Einspänniges Coupe.

schon rote Räder zu sehen. Vornehm ist dieser "dernier cri
de la mode
" indessen nicht zu nennen. Wappen, sowie
Monogramme, dürfen auf dem einspännigen Coupe nicht ange-
bracht werden; denn in einem solchen Wagen will man doch
unter Umständen auch incognito fahren können. Zu der inneren
Garnierung wird gewöhnlich Tuch oder Leder in der Farbe der
Lackierung genommen. Sehr praktisch ist es, die Sitzkissen,
auch wenn die übrige Garnierung aus Tuch bestehen sollte,
auf der einen Seite mit Leder und auf der anderen mit Tuch
beziehen zu lassen. Man sichert sich dadurch eine für jede
Temperatur passende Sitzfläche. Zu dem Komfort der Wagen-

Die einspännigen Luxus-Equipagen.
sich der einspännige gedeckte Wagen von selbst. Er bietet
denselben Komfort wie ein zweispänniger, und jedesmal, wenn er
benützt wird, kann sich die Herrschaft sagen, dass sie dem Stall-
personal und den Pferden eine wesentliche Erleichterung ihres,
besonders in der Stadt, oft sehr harten Dienstes bereitet hat.

Dem einfachen Charakter dieses Gefährtes entsprechend,
passen für dasselbe nur dunkle Farben, wie z. B. dunkelblau
und dunkelbraun. Schwarz und dunkelgrün sind jedoch nicht
mehr modern und in Paris bekommt man an den Coupés sogar

[Abbildung] Fig. 94.

Einspänniges Coupé.

schon rote Räder zu sehen. Vornehm ist dieser „dernier cri
de la mode
“ indessen nicht zu nennen. Wappen, sowie
Monogramme, dürfen auf dem einspännigen Coupé nicht ange-
bracht werden; denn in einem solchen Wagen will man doch
unter Umständen auch incognito fahren können. Zu der inneren
Garnierung wird gewöhnlich Tuch oder Leder in der Farbe der
Lackierung genommen. Sehr praktisch ist es, die Sitzkissen,
auch wenn die übrige Garnierung aus Tuch bestehen sollte,
auf der einen Seite mit Leder und auf der anderen mit Tuch
beziehen zu lassen. Man sichert sich dadurch eine für jede
Temperatur passende Sitzfläche. Zu dem Komfort der Wagen-

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[135/0149] Die einspännigen Luxus-Equipagen. sich der einspännige gedeckte Wagen von selbst. Er bietet denselben Komfort wie ein zweispänniger, und jedesmal, wenn er benützt wird, kann sich die Herrschaft sagen, dass sie dem Stall- personal und den Pferden eine wesentliche Erleichterung ihres, besonders in der Stadt, oft sehr harten Dienstes bereitet hat. Dem einfachen Charakter dieses Gefährtes entsprechend, passen für dasselbe nur dunkle Farben, wie z. B. dunkelblau und dunkelbraun. Schwarz und dunkelgrün sind jedoch nicht mehr modern und in Paris bekommt man an den Coupés sogar [Abbildung Fig. 94. Einspänniges Coupé.] schon rote Räder zu sehen. Vornehm ist dieser „dernier cri de la mode“ indessen nicht zu nennen. Wappen, sowie Monogramme, dürfen auf dem einspännigen Coupé nicht ange- bracht werden; denn in einem solchen Wagen will man doch unter Umständen auch incognito fahren können. Zu der inneren Garnierung wird gewöhnlich Tuch oder Leder in der Farbe der Lackierung genommen. Sehr praktisch ist es, die Sitzkissen, auch wenn die übrige Garnierung aus Tuch bestehen sollte, auf der einen Seite mit Leder und auf der anderen mit Tuch beziehen zu lassen. Man sichert sich dadurch eine für jede Temperatur passende Sitzfläche. Zu dem Komfort der Wagen-

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/149>, abgerufen am 26.04.2024.