können sie als Gefangene zurück be- halten werden (§. 1192.). Unterdessen da man niemand weiter zu etwas verpflich- ten kann, als was in seiner Gewalt ist (§. 60.); so muß man dem, der durch ei- ne grössere Kraft, z. E. durch eine Kranck- heit, an welcher er darnieder liegt, verhin- dert wird, daß er sich binnen der vor- geschriebenen Zeit nicht wegmachen kann, eine Frist verstatten.
§. 1198.
Feindliche bewegliche Sachen kannVon den bewegli- chen Sa- chen auf dem feindli- chen Ge- biete. man auf seinem Gebiete, indem es er- laubt ist sie wegzunehmen, nach Art einer Schuld und Strafe einziehen, und den Schuldnern der Feinde, die unsre Bür- ger sind, verbieten, daß sie währen- des Krieges denen Gläubigern nichts bezahlen sollen, ja man kann auch be- fehlen, daß sie es, wenn der Zahltag kommt, uns zahlen müßen.
§. 1199.
Weil ein Fremder, der unbewegliche Gü-Von den unbe- wegli- chen. ther in einem fremden Gebiete besitzet, als Besitzer derselben ein Unterthan des Herrn von dem Gebiet ist (§. 1125.); so sind die unbeweglichen Güther, die von einem Fremden im feindlichen Gebiete be- sessen werden in Absicht auf den Herrn des Gebietes keine feindliche Sachen, sondern vielmehr in Absicht auf den,
dessen
Nat. u. Völckerrecht. K k k
Von dem Rechte der Voͤlcker im Kriege.
koͤnnen ſie als Gefangene zuruͤck be- halten werden (§. 1192.). Unterdeſſen da man niemand weiter zu etwas verpflich- ten kann, als was in ſeiner Gewalt iſt (§. 60.); ſo muß man dem, der durch ei- ne groͤſſere Kraft, z. E. durch eine Kranck- heit, an welcher er darnieder liegt, verhin- dert wird, daß er ſich binnen der vor- geſchriebenen Zeit nicht wegmachen kann, eine Friſt verſtatten.
§. 1198.
Feindliche bewegliche Sachen kannVon den bewegli- chen Sa- chen auf dem feindli- chen Ge- biete. man auf ſeinem Gebiete, indem es er- laubt iſt ſie wegzunehmen, nach Art einer Schuld und Strafe einziehen, und den Schuldnern der Feinde, die unſre Buͤr- ger ſind, verbieten, daß ſie waͤhren- des Krieges denen Glaͤubigern nichts bezahlen ſollen, ja man kann auch be- fehlen, daß ſie es, wenn der Zahltag kommt, uns zahlen muͤßen.
§. 1199.
Weil ein Fremder, der unbewegliche Guͤ-Von den unbe- wegli- chen. ther in einem fremden Gebiete beſitzet, als Beſitzer derſelben ein Unterthan des Herrn von dem Gebiet iſt (§. 1125.); ſo ſind die unbeweglichen Guͤther, die von einem Fremden im feindlichen Gebiete be- ſeſſen werden in Abſicht auf den Herrn des Gebietes keine feindliche Sachen, ſondern vielmehr in Abſicht auf den,
deſſen
Nat. u. Voͤlckerrecht. K k k
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Von dem Rechte der Voͤlcker im Kriege.
koͤnnen ſie als Gefangene zuruͤck be-
halten werden (§. 1192.). Unterdeſſen
da man niemand weiter zu etwas verpflich-
ten kann, als was in ſeiner Gewalt iſt (§.
60.); ſo muß man dem, der durch ei-
ne groͤſſere Kraft, z. E. durch eine Kranck-
heit, an welcher er darnieder liegt, verhin-
dert wird, daß er ſich binnen der vor-
geſchriebenen Zeit nicht wegmachen
kann, eine Friſt verſtatten.
§. 1198.
Feindliche bewegliche Sachen kann
man auf ſeinem Gebiete, indem es er-
laubt iſt ſie wegzunehmen, nach Art einer
Schuld und Strafe einziehen, und den
Schuldnern der Feinde, die unſre Buͤr-
ger ſind, verbieten, daß ſie waͤhren-
des Krieges denen Glaͤubigern nichts
bezahlen ſollen, ja man kann auch be-
fehlen, daß ſie es, wenn der Zahltag
kommt, uns zahlen muͤßen.
Von den
bewegli-
chen Sa-
chen auf
dem
feindli-
chen Ge-
biete.
§. 1199.
Weil ein Fremder, der unbewegliche Guͤ-
ther in einem fremden Gebiete beſitzet, als
Beſitzer derſelben ein Unterthan des Herrn
von dem Gebiet iſt (§. 1125.); ſo ſind die
unbeweglichen Guͤther, die von einem
Fremden im feindlichen Gebiete be-
ſeſſen werden in Abſicht auf den Herrn
des Gebietes keine feindliche Sachen,
ſondern vielmehr in Abſicht auf den,
deſſen
Von den
unbe-
wegli-
chen.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 881. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/917>, abgerufen am 21.11.2024.
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