Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.IV. Th. 3. Hauptst. Von den Pflichten aufzunehmen aus Verträgen komme(§. 1089.), und daß man sich darinn über das vereinigen könne, was bey- den Theilen zum Vortheil zu gereichen scheinet. §. 1119. Von denNahmen und Ti- tuln ei- nes Re- genten des Staats. Weil von Natur kein Volck ein Vor- §. 1120. Daß dasRecht der Gleich- heit nicht verletzet werden müsse. Dieweil alle Völcker nach der Natur ein- (§. 74.),
IV. Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten aufzunehmen aus Vertraͤgen komme(§. 1089.), und daß man ſich darinn uͤber das vereinigen koͤnne, was bey- den Theilen zum Vortheil zu gereichen ſcheinet. §. 1119. Von denNahmen und Ti- tuln ei- nes Re- genten des Staats. Weil von Natur kein Volck ein Vor- §. 1120. Daß dasRecht der Gleich- heit nicht verletzet werden muͤſſe. Dieweil alle Voͤlcker nach der Natur ein- (§. 74.),
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p> <pb facs="#f0852" n="816"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">IV.</hi> <hi rendition="#b">Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">aufzunehmen aus Vertraͤgen komme<lb/> (§. 1089.), und daß man ſich darinn<lb/> uͤber das vereinigen koͤnne, was bey-<lb/> den Theilen zum Vortheil zu gereichen<lb/> ſcheinet.</hi> </p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 1119.</head><lb/> <note place="left">Von den<lb/> Nahmen<lb/> und Ti-<lb/> tuln ei-<lb/> nes Re-<lb/> genten<lb/> des<lb/> Staats.</note> <p>Weil von Natur kein Volck <hi rendition="#fr">ein Vor-<lb/> recht,</hi> oder <hi rendition="#fr">Rang hat (§. 1089.), ſo<lb/> kann beydes nicht anders als durch<lb/> Vertraͤge erhalten werden.</hi> Und ver-<lb/> moͤge der Freyheit der Voͤlcker <hi rendition="#fr">ſtehet einem<lb/> ieden Volck frey, mit welchem Nah-<lb/> men es den Regenten ſeines Staats<lb/> nennen, und welche Ehrentitul es ihm<lb/> beylegen wolle; aber von andern Voͤl-<lb/> ckern muß man das erſt erhalten.</hi> Doch<lb/> aber <hi rendition="#fr">wenn ein Volck durch einen Ver-<lb/> trag ſich ein vollkommnes Recht zu-<lb/> wege gebracht hat, daß ihr Staats-<lb/> regente mit einem gewiſſen Nahmen<lb/> benennet und ihm gewiſſe Titul gege-<lb/> ben werden ſollen; ſo koͤnnen ſie nach-<lb/> her nicht ohne Zufuͤgung eines Un-<lb/> rechts verſaget werden</hi> (§. 87.).</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 1120.</head><lb/> <note place="left">Daß das<lb/> Recht der<lb/> Gleich-<lb/> heit nicht<lb/> verletzet<lb/> werden<lb/> muͤſſe.</note> <p>Dieweil alle Voͤlcker nach der Natur ein-<lb/> ander gleich ſind (§. 1089.), und die Regen-<lb/> ten der Staaten ihr Volck vorſtellen (§. 994.);<lb/><hi rendition="#fr">ſo muß ein ieglicher Staatsregente<lb/> den Regenten eines andern Staats als<lb/> einen ſeines gleichen anſehen</hi>: Jndem<lb/> nun dieſes Recht nicht entriſſen werden kann<lb/> <fw place="bottom" type="catch">(§. 74.),</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [816/0852]
IV. Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten
aufzunehmen aus Vertraͤgen komme
(§. 1089.), und daß man ſich darinn
uͤber das vereinigen koͤnne, was bey-
den Theilen zum Vortheil zu gereichen
ſcheinet.
§. 1119.
Weil von Natur kein Volck ein Vor-
recht, oder Rang hat (§. 1089.), ſo
kann beydes nicht anders als durch
Vertraͤge erhalten werden. Und ver-
moͤge der Freyheit der Voͤlcker ſtehet einem
ieden Volck frey, mit welchem Nah-
men es den Regenten ſeines Staats
nennen, und welche Ehrentitul es ihm
beylegen wolle; aber von andern Voͤl-
ckern muß man das erſt erhalten. Doch
aber wenn ein Volck durch einen Ver-
trag ſich ein vollkommnes Recht zu-
wege gebracht hat, daß ihr Staats-
regente mit einem gewiſſen Nahmen
benennet und ihm gewiſſe Titul gege-
ben werden ſollen; ſo koͤnnen ſie nach-
her nicht ohne Zufuͤgung eines Un-
rechts verſaget werden (§. 87.).
§. 1120.
Dieweil alle Voͤlcker nach der Natur ein-
ander gleich ſind (§. 1089.), und die Regen-
ten der Staaten ihr Volck vorſtellen (§. 994.);
ſo muß ein ieglicher Staatsregente
den Regenten eines andern Staats als
einen ſeines gleichen anſehen: Jndem
nun dieſes Recht nicht entriſſen werden kann
(§. 74.),
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |