brauch zum Gottesdienste gehöret. Hingegen werden gemeine Sachen(res profanae) ge- nennet, welche nicht heilig sind. Und ein gemeiner Gebrauch(usus profanus), wel- cher zum Gottesdienst nicht gehöret. Eine heilige Sache aber wird gemein ge- macht, wenn sie zu einem andern, als zu ei- nem heiligen Gebrauch angewendet wird. Selbst aus den Erklärungen ist offenbar, daß die heiligen Sachen keinen andern als einen heiligen Gebrauch haben müssen, und sie, wenn man einen andern Ge- brauch aus ihnen machet, gemein ge- macht werden. Und da die Einwey- hung(consecratio) eine Handlung ist, wo- durch eine Sache zum öffentlichen Gottes- dienste gewidmet wird; so ist deutlich, daß die heiligen Sachen durch die Einwey- hung von allem gemeinen Gebrauch abgesondert, und eintzig und allein zu einem heiligen Gebrauch gewidmer werden.
§. 1026.
Von der Kirche und den Kirchen- sachen.
Die Kirche nennt man eine Versamm- lung der Menschen, welche GOtt auf einer- ley Art verehren, und folglich einerley Reli- gion ergeben sind. Es heißt eine besondere Kirche (particularis ecclesia), welche sich an einem besondern Orte, z. E. in einer Stadt, oder einem Theile derselben, oder in einem Dorfe, befindet; gleichwie es die allgemei- ne(universa) heißt, welche auf den gantzen
Erd-
III. Theil 2. Abth. 3. Hauptſtuͤck.
brauch zum Gottesdienſte gehoͤret. Hingegen werden gemeine Sachen(res profanæ) ge- nennet, welche nicht heilig ſind. Und ein gemeiner Gebrauch(uſus profanus), wel- cher zum Gottesdienſt nicht gehoͤret. Eine heilige Sache aber wird gemein ge- macht, wenn ſie zu einem andern, als zu ei- nem heiligen Gebrauch angewendet wird. Selbſt aus den Erklaͤrungen iſt offenbar, daß die heiligen Sachen keinen andern als einen heiligen Gebrauch haben muͤſſen, und ſie, wenn man einen andern Ge- brauch aus ihnen machet, gemein ge- macht werden. Und da die Einwey- hung(conſecratio) eine Handlung iſt, wo- durch eine Sache zum oͤffentlichen Gottes- dienſte gewidmet wird; ſo iſt deutlich, daß die heiligen Sachen durch die Einwey- hung von allem gemeinen Gebrauch abgeſondert, und eintzig und allein zu einem heiligen Gebrauch gewidmer werden.
§. 1026.
Von der Kirche und den Kirchen- ſachen.
Die Kirche nennt man eine Verſamm- lung der Menſchen, welche GOtt auf einer- ley Art verehren, und folglich einerley Reli- gion ergeben ſind. Es heißt eine beſondere Kirche (particularis eccleſia), welche ſich an einem beſondern Orte, z. E. in einer Stadt, oder einem Theile derſelben, oder in einem Dorfe, befindet; gleichwie es die allgemei- ne(univerſa) heißt, welche auf den gantzen
Erd-
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III. Theil 2. Abth. 3. Hauptſtuͤck.
brauch zum Gottesdienſte gehoͤret. Hingegen
werden gemeine Sachen (res profanæ) ge-
nennet, welche nicht heilig ſind. Und ein
gemeiner Gebrauch (uſus profanus), wel-
cher zum Gottesdienſt nicht gehoͤret. Eine
heilige Sache aber wird gemein ge-
macht, wenn ſie zu einem andern, als zu ei-
nem heiligen Gebrauch angewendet wird.
Selbſt aus den Erklaͤrungen iſt offenbar, daß
die heiligen Sachen keinen andern als
einen heiligen Gebrauch haben muͤſſen,
und ſie, wenn man einen andern Ge-
brauch aus ihnen machet, gemein ge-
macht werden. Und da die Einwey-
hung (conſecratio) eine Handlung iſt, wo-
durch eine Sache zum oͤffentlichen Gottes-
dienſte gewidmet wird; ſo iſt deutlich, daß
die heiligen Sachen durch die Einwey-
hung von allem gemeinen Gebrauch
abgeſondert, und eintzig und allein zu
einem heiligen Gebrauch gewidmer
werden.
§. 1026.
Die Kirche nennt man eine Verſamm-
lung der Menſchen, welche GOtt auf einer-
ley Art verehren, und folglich einerley Reli-
gion ergeben ſind. Es heißt eine beſondere
Kirche (particularis eccleſia), welche ſich an
einem beſondern Orte, z. E. in einer Stadt,
oder einem Theile derſelben, oder in einem
Dorfe, befindet; gleichwie es die allgemei-
ne (univerſa) heißt, welche auf den gantzen
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/774>, abgerufen am 21.11.2024.
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