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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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III. Theil 1. Abth. 4. Hauptstück.
der. Die fleischliche Vermischung ist gleich-
sam eine Heyrath, wodurch gleichsam eine
Schwägerschaft entstehet (§. 884.).

Das vierte Hauptstück.

Von der väterlichen Gesellschaft
und väterlicher Gewalt.

Ob die
Eltern
das
Recht
haben die
Kinder
um zu-
bringen,
oder weg-zulegen.

§. 886.

Da die Eltern die Kinder, welche sie er-
zeuget haben, zu erhalten verbunden
sind, damit sie groß werden und ge-
schickt sich selbst zu versorgen (§. 855.); so
haben die Eltern nicht das Recht die
Kinder umzubringen, noch auch sie
wegzulegen
(jus exponendi) (§. 51.).

§. 887.
Von dem
Rechte
der El-
tern auf
ihre Kin-
der.

Gleicher Gestalt, da die Eltern die Kinder
geschickt machen sollen ihre Handlungen nach
dem Gesetze der Natur einzurichten (§. 855.);
so müssen die Eltern ihre Handlungen
so lange einrichten, als die Kinder ih-
ren Pflichten noch nicht selbst vor sich
ein Genüge thun können;
folglich ha-
ben sie ein Recht auf die Handlungen
ihrer Kinder.

§. 888.
Von der
väterli-
chen Ge-
walt.

Das Recht der Eltern über die Kin-
der ist eine Art der Herrschaft
(§. 833.
887.). Da nun dieses aus der Verbindlich-
keit die Kinder zu erziehen entsteht (§. 855.);

so

III. Theil 1. Abth. 4. Hauptſtuͤck.
der. Die fleiſchliche Vermiſchung iſt gleich-
ſam eine Heyrath, wodurch gleichſam eine
Schwaͤgerſchaft entſtehet (§. 884.).

Das vierte Hauptſtuͤck.

Von der vaͤterlichen Geſellſchaft
und vaͤterlicher Gewalt.

Ob die
Eltern
das
Recht
haben die
Kinder
um zu-
bringen,
odeꝛ weg-zulegen.

§. 886.

Da die Eltern die Kinder, welche ſie er-
zeuget haben, zu erhalten verbunden
ſind, damit ſie groß werden und ge-
ſchickt ſich ſelbſt zu verſorgen (§. 855.); ſo
haben die Eltern nicht das Recht die
Kinder umzubringen, noch auch ſie
wegzulegen
(jus exponendi) (§. 51.).

§. 887.
Von dem
Rechte
der El-
tern auf
ihre Kin-
der.

Gleicher Geſtalt, da die Eltern die Kinder
geſchickt machen ſollen ihre Handlungen nach
dem Geſetze der Natur einzurichten (§. 855.);
ſo muͤſſen die Eltern ihre Handlungen
ſo lange einrichten, als die Kinder ih-
ren Pflichten noch nicht ſelbſt vor ſich
ein Genuͤge thun koͤnnen;
folglich ha-
ben ſie ein Recht auf die Handlungen
ihrer Kinder.

§. 888.
Von der
vaͤterli-
chen Ge-
walt.

Das Recht der Eltern uͤber die Kin-
der iſt eine Art der Herrſchaft
(§. 833.
887.). Da nun dieſes aus der Verbindlich-
keit die Kinder zu erziehen entſteht (§. 855.);

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[648/0684] III. Theil 1. Abth. 4. Hauptſtuͤck. der. Die fleiſchliche Vermiſchung iſt gleich- ſam eine Heyrath, wodurch gleichſam eine Schwaͤgerſchaft entſtehet (§. 884.). Das vierte Hauptſtuͤck. Von der vaͤterlichen Geſellſchaft und vaͤterlicher Gewalt. §. 886. Da die Eltern die Kinder, welche ſie er- zeuget haben, zu erhalten verbunden ſind, damit ſie groß werden und ge- ſchickt ſich ſelbſt zu verſorgen (§. 855.); ſo haben die Eltern nicht das Recht die Kinder umzubringen, noch auch ſie wegzulegen (jus exponendi) (§. 51.). §. 887. Gleicher Geſtalt, da die Eltern die Kinder geſchickt machen ſollen ihre Handlungen nach dem Geſetze der Natur einzurichten (§. 855.); ſo muͤſſen die Eltern ihre Handlungen ſo lange einrichten, als die Kinder ih- ren Pflichten noch nicht ſelbſt vor ſich ein Genuͤge thun koͤnnen; folglich ha- ben ſie ein Recht auf die Handlungen ihrer Kinder. §. 888. Das Recht der Eltern uͤber die Kin- der iſt eine Art der Herrſchaft (§. 833. 887.). Da nun dieſes aus der Verbindlich- keit die Kinder zu erziehen entſteht (§. 855.); ſo

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/684>, abgerufen am 21.11.2024.