trägt, u. s. f. so muß der Werth derder Stim- men. Stimme dessen, welcher zur Errei- chung der Absicht der Gesellschaft mehr, als andere Mitglieder beyträgt, aus der Verhältniß seines Beytrages zu dem geringsten Beytrage ermessen werden. Und hieraus versteht sich ferner, daß wenn nicht alle gleichen Vortheil von der Gesellschaft haben, die Stim- me nach ihrem Werth aus dem Ver- hältniß der Vortheile, die ein jeder da- her ziehet, ermessen werden muß, z. E. wenn einer an einem liegenden Grunde die Hälfte, der andere den sechsten Theil, noch ein anderer den dritten Theil hat, so verhält sich in diesem Falle der Werth der Stimmen wie 3. 1. 2.
§. 846.
Die Verabredung der Mitglieder in einerVon den Gesetzen einer Ge- sellschaft. Gesellschaft von dem, was zu Erhaltung ih- rer Absicht allezeit auf einerley Weise gesche- hen soll, sind Gesetze (§. 39.). Eine jede Gesellschaft also muß Gesetze haben, und ihr kommt das Recht zu Gesetze zu geben (§. 841.). Weil also die Gesetze die Mittel vorschreiben, wodurch die Absicht der Gesellschaft erhalten wird; so kann oh- ne Beobachtung der Gesetze die Wohl- fahrt der Gesellschaft nicht bestehen, und muß die Uebertretung derselben nicht geduldet werden (§. 837.); folg- lich hat die Gesellschaft auch das Recht
auf
und der Geſellſchaft uͤberhaupt.
traͤgt, u. ſ. f. ſo muß der Werth derder Stim- men. Stimme deſſen, welcher zur Errei- chung der Abſicht der Geſellſchaft mehr, als andere Mitglieder beytraͤgt, aus der Verhaͤltniß ſeines Beytrages zu dem geringſten Beytrage ermeſſen werden. Und hieraus verſteht ſich ferner, daß wenn nicht alle gleichen Vortheil von der Geſellſchaft haben, die Stim- me nach ihrem Werth aus dem Ver- haͤltniß der Vortheile, die ein jeder da- her ziehet, ermeſſen werden muß, z. E. wenn einer an einem liegenden Grunde die Haͤlfte, der andere den ſechſten Theil, noch ein anderer den dritten Theil hat, ſo verhaͤlt ſich in dieſem Falle der Werth der Stimmen wie 3. 1. 2.
§. 846.
Die Verabredung der Mitglieder in einerVon den Geſetzen einer Ge- ſellſchaft. Geſellſchaft von dem, was zu Erhaltung ih- rer Abſicht allezeit auf einerley Weiſe geſche- hen ſoll, ſind Geſetze (§. 39.). Eine jede Geſellſchaft alſo muß Geſetze haben, und ihr kommt das Recht zu Geſetze zu geben (§. 841.). Weil alſo die Geſetze die Mittel vorſchreiben, wodurch die Abſicht der Geſellſchaft erhalten wird; ſo kann oh- ne Beobachtung der Geſetze die Wohl- fahrt der Geſellſchaft nicht beſtehen, und muß die Uebertretung derſelben nicht geduldet werden (§. 837.); folg- lich hat die Geſellſchaft auch das Recht
auf
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0659"n="623"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und der Geſellſchaft uͤberhaupt.</hi></fw><lb/>
traͤgt, u. ſ. f. <hirendition="#fr">ſo muß der Werth der</hi><noteplace="right">der<lb/>
Stim-<lb/>
men.</note><lb/><hirendition="#fr">Stimme deſſen, welcher zur Errei-<lb/>
chung der Abſicht der Geſellſchaft<lb/>
mehr, als andere Mitglieder beytraͤgt,<lb/>
aus der Verhaͤltniß ſeines Beytrages<lb/>
zu dem geringſten Beytrage ermeſſen<lb/>
werden.</hi> Und hieraus verſteht ſich ferner,<lb/><hirendition="#fr">daß wenn nicht alle gleichen Vortheil<lb/>
von der Geſellſchaft haben, die Stim-<lb/>
me nach ihrem Werth aus dem Ver-<lb/>
haͤltniß der Vortheile, die ein jeder da-<lb/>
her ziehet, ermeſſen werden muß,</hi> z. E.<lb/>
wenn einer an einem liegenden Grunde die<lb/>
Haͤlfte, der andere den ſechſten Theil, noch<lb/>
ein anderer den dritten Theil hat, ſo verhaͤlt<lb/>ſich in dieſem Falle der Werth der Stimmen<lb/>
wie 3. 1. 2.</p></div><lb/><divn="5"><head>§. 846.</head><lb/><p>Die Verabredung der Mitglieder in einer<noteplace="right">Von den<lb/>
Geſetzen<lb/>
einer Ge-<lb/>ſellſchaft.</note><lb/>
Geſellſchaft von dem, was zu Erhaltung ih-<lb/>
rer Abſicht allezeit auf einerley Weiſe geſche-<lb/>
hen ſoll, ſind Geſetze (§. 39.). <hirendition="#fr">Eine jede<lb/>
Geſellſchaft</hi> alſo <hirendition="#fr">muß Geſetze haben,<lb/>
und ihr kommt das Recht zu Geſetze<lb/>
zu geben</hi> (§. 841.). Weil alſo die Geſetze<lb/>
die Mittel vorſchreiben, wodurch die Abſicht<lb/>
der Geſellſchaft erhalten wird; <hirendition="#fr">ſo kann oh-<lb/>
ne Beobachtung der Geſetze die Wohl-<lb/>
fahrt der Geſellſchaft nicht beſtehen,<lb/>
und muß die Uebertretung derſelben<lb/>
nicht geduldet werden</hi> (§. 837.); folg-<lb/>
lich <hirendition="#fr">hat die Geſellſchaft auch das Recht</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">auf</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[623/0659]
und der Geſellſchaft uͤberhaupt.
traͤgt, u. ſ. f. ſo muß der Werth der
Stimme deſſen, welcher zur Errei-
chung der Abſicht der Geſellſchaft
mehr, als andere Mitglieder beytraͤgt,
aus der Verhaͤltniß ſeines Beytrages
zu dem geringſten Beytrage ermeſſen
werden. Und hieraus verſteht ſich ferner,
daß wenn nicht alle gleichen Vortheil
von der Geſellſchaft haben, die Stim-
me nach ihrem Werth aus dem Ver-
haͤltniß der Vortheile, die ein jeder da-
her ziehet, ermeſſen werden muß, z. E.
wenn einer an einem liegenden Grunde die
Haͤlfte, der andere den ſechſten Theil, noch
ein anderer den dritten Theil hat, ſo verhaͤlt
ſich in dieſem Falle der Werth der Stimmen
wie 3. 1. 2.
der
Stim-
men.
§. 846.
Die Verabredung der Mitglieder in einer
Geſellſchaft von dem, was zu Erhaltung ih-
rer Abſicht allezeit auf einerley Weiſe geſche-
hen ſoll, ſind Geſetze (§. 39.). Eine jede
Geſellſchaft alſo muß Geſetze haben,
und ihr kommt das Recht zu Geſetze
zu geben (§. 841.). Weil alſo die Geſetze
die Mittel vorſchreiben, wodurch die Abſicht
der Geſellſchaft erhalten wird; ſo kann oh-
ne Beobachtung der Geſetze die Wohl-
fahrt der Geſellſchaft nicht beſtehen,
und muß die Uebertretung derſelben
nicht geduldet werden (§. 837.); folg-
lich hat die Geſellſchaft auch das Recht
auf
Von den
Geſetzen
einer Ge-
ſellſchaft.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/659>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.