das Wesen der Menschen und der übrigen Dinge annimt (§. 38.).
§. 43.
Der al- gemeine Grund- satz des Rechts der Na- tur.
Aus eben demselben Grunde, verbin- det uns das Gesetz der Natur, die Handlungen auszuüben, welche die Vollkommenheit des Menschen und seines Zustandes befördern; und die- jenigen zu unterlassen, welche seine und seines Zustandes Unvollkommen- heit befördern; folglich, die freyen Handlungen mit den natürlichen, durch eben dieselben Endursachen, nicht aber durch verschiedene zu be- stimmen (§. 36. 39.); und gleichfals alle Gefahr von uns und unserm Zu- stande abzuwenden. Dieser Grundsatz des Rechts der Natur (principium juris naturae) ist gantz allgemein. Aus demsel- ben werden, durch eine beständige Ver- bindung von Schlüssen, alle Wahrheiten hergeleitet, welche zum Rechte der Natur gehören; wie aus dem folgenden, hinläng- lich klar werden wird. Diejenigen, wel- che aus dem Willen GOttes das Recht der Natur herleiten wollen, müssen diesen Grundsatz zulaßen, weil GOtt die Men- schen verbindet, ihre Handlungen dem Gesetz der Natur gemäß einzurichten (§. 41.).
§. 44.
Daß und wie die
Unter den Menschen treffen wir die Be-
dürfnis
I. Th. 2. H. Von der Verbindlichkeit,
das Weſen der Menſchen und der uͤbrigen Dinge annimt (§. 38.).
§. 43.
Der al- gemeine Grund- ſatz des Rechts der Na- tur.
Aus eben demſelben Grunde, verbin- det uns das Geſetz der Natur, die Handlungen auszuuͤben, welche die Vollkommenheit des Menſchen und ſeines Zuſtandes befoͤrdern; und die- jenigen zu unterlaſſen, welche ſeine und ſeines Zuſtandes Unvollkommen- heit befoͤrdern; folglich, die freyen Handlungen mit den natuͤrlichen, durch eben dieſelben Endurſachen, nicht aber durch verſchiedene zu be- ſtimmen (§. 36. 39.); und gleichfals alle Gefahr von uns und unſerm Zu- ſtande abzuwenden. Dieſer Grundſatz des Rechts der Natur (principium juris naturæ) iſt gantz allgemein. Aus demſel- ben werden, durch eine beſtaͤndige Ver- bindung von Schluͤſſen, alle Wahrheiten hergeleitet, welche zum Rechte der Natur gehoͤren; wie aus dem folgenden, hinlaͤng- lich klar werden wird. Diejenigen, wel- che aus dem Willen GOttes das Recht der Natur herleiten wollen, muͤſſen dieſen Grundſatz zulaßen, weil GOtt die Men- ſchen verbindet, ihre Handlungen dem Geſetz der Natur gemaͤß einzurichten (§. 41.).
§. 44.
Daß und wie die
Unter den Menſchen treffen wir die Be-
duͤrfnis
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I. Th. 2. H. Von der Verbindlichkeit,
das Weſen der Menſchen und der uͤbrigen
Dinge annimt (§. 38.).
§. 43.
Aus eben demſelben Grunde, verbin-
det uns das Geſetz der Natur, die
Handlungen auszuuͤben, welche die
Vollkommenheit des Menſchen und
ſeines Zuſtandes befoͤrdern; und die-
jenigen zu unterlaſſen, welche ſeine
und ſeines Zuſtandes Unvollkommen-
heit befoͤrdern; folglich, die freyen
Handlungen mit den natuͤrlichen,
durch eben dieſelben Endurſachen,
nicht aber durch verſchiedene zu be-
ſtimmen (§. 36. 39.); und gleichfals
alle Gefahr von uns und unſerm Zu-
ſtande abzuwenden. Dieſer Grundſatz
des Rechts der Natur (principium juris
naturæ) iſt gantz allgemein. Aus demſel-
ben werden, durch eine beſtaͤndige Ver-
bindung von Schluͤſſen, alle Wahrheiten
hergeleitet, welche zum Rechte der Natur
gehoͤren; wie aus dem folgenden, hinlaͤng-
lich klar werden wird. Diejenigen, wel-
che aus dem Willen GOttes das Recht der
Natur herleiten wollen, muͤſſen dieſen
Grundſatz zulaßen, weil GOtt die Men-
ſchen verbindet, ihre Handlungen dem Geſetz
der Natur gemaͤß einzurichten (§. 41.).
§. 44.
Unter den Menſchen treffen wir die Be-
duͤrfnis
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/64>, abgerufen am 21.11.2024.
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