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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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II. Th. 12. H. Von beschwerlichen
kauft, oder zu seinem eigenen Gebrauche nö-
thig hat. Es ist aber nicht nöthig, daß von
einem jeden dieser Verträge, welche gemacht
werden können, insbesondere gehandelt wird.

§. 629.
Wenn
das Ver-
kaufen ei-
ner ver-
miethe-
ten Sa-
che, oder
die Ver-
richtung
der Ar-
beit
durch an-
dere
nicht un-
erlaubt
ist.

Da der Vermiether dem Miethen-
den
zu nichts anders verbunden ist, als den
verabredeten Gebrauch der Sache zu ver-
schaffen (§. 620.); so ist es nicht unge-
recht, daß er, wenn er ihm ohne seine
Kosten eine eben so beqveme Sache
von der Art verschaft, die Sache ver-
kauft, oder zu seinem eigenen noth-
wendigen Gebrauche dem, der sie ge-
miethet, wegnimmet.
Eben dieses ver-
steht sich, daß, wenn einer selbst die Ar-
beit nicht verrichten kann,
er einen
andern an seine Stelle verschaft, der
sie eben so gut thun kann.

§. 630.
Wenn ei-
ner sich
auf ein-
mahl
mehre-
ren ver-
dungen.

Wenn einer, der sich einem wozu
verdungen, auf einmahl mehreren zu-
gleich nützlich seyn kann; so ist nicht
zu zweifeln, daß,
da man zweymahl ver-
sprechen kann, was man zweymahl zu leisten
im Stande ist (§. 421.), und da wenig dran
gelegen, ob es durch eine oder zwey verschie-
dene Handlungen geschiehet, man sich da-
zu, wozu man sich einem verdungen,
auch zugleich einem andern verdingen
kann, und auf einmahl von einem
jeden den gantzen Lohn nehmen.
Es

sey

II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen
kauft, oder zu ſeinem eigenen Gebrauche noͤ-
thig hat. Es iſt aber nicht noͤthig, daß von
einem jeden dieſer Vertraͤge, welche gemacht
werden koͤnnen, insbeſondere gehandelt wird.

§. 629.
Wenn
das Ver-
kaufen ei-
ner ver-
miethe-
ten Sa-
che, oder
die Ver-
richtung
der Ar-
beit
durch an-
dere
nicht un-
erlaubt
iſt.

Da der Vermiether dem Miethen-
den
zu nichts anders verbunden iſt, als den
verabredeten Gebrauch der Sache zu ver-
ſchaffen (§. 620.); ſo iſt es nicht unge-
recht, daß er, wenn er ihm ohne ſeine
Koſten eine eben ſo beqveme Sache
von der Art verſchaft, die Sache ver-
kauft, oder zu ſeinem eigenen noth-
wendigen Gebrauche dem, der ſie ge-
miethet, wegnimmet.
Eben dieſes ver-
ſteht ſich, daß, wenn einer ſelbſt die Ar-
beit nicht verrichten kann,
er einen
andern an ſeine Stelle verſchaft, der
ſie eben ſo gut thun kann.

§. 630.
Wenn ei-
ner ſich
auf ein-
mahl
mehre-
ren ver-
dungen.

Wenn einer, der ſich einem wozu
verdungen, auf einmahl mehreren zu-
gleich nuͤtzlich ſeyn kann; ſo iſt nicht
zu zweifeln, daß,
da man zweymahl ver-
ſprechen kann, was man zweymahl zu leiſten
im Stande iſt (§. 421.), und da wenig dran
gelegen, ob es durch eine oder zwey verſchie-
dene Handlungen geſchiehet, man ſich da-
zu, wozu man ſich einem verdungen,
auch zugleich einem andern verdingen
kann, und auf einmahl von einem
jeden den gantzen Lohn nehmen.
Es

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[414/0450] II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen kauft, oder zu ſeinem eigenen Gebrauche noͤ- thig hat. Es iſt aber nicht noͤthig, daß von einem jeden dieſer Vertraͤge, welche gemacht werden koͤnnen, insbeſondere gehandelt wird. §. 629. Da der Vermiether dem Miethen- den zu nichts anders verbunden iſt, als den verabredeten Gebrauch der Sache zu ver- ſchaffen (§. 620.); ſo iſt es nicht unge- recht, daß er, wenn er ihm ohne ſeine Koſten eine eben ſo beqveme Sache von der Art verſchaft, die Sache ver- kauft, oder zu ſeinem eigenen noth- wendigen Gebrauche dem, der ſie ge- miethet, wegnimmet. Eben dieſes ver- ſteht ſich, daß, wenn einer ſelbſt die Ar- beit nicht verrichten kann, er einen andern an ſeine Stelle verſchaft, der ſie eben ſo gut thun kann. §. 630. Wenn einer, der ſich einem wozu verdungen, auf einmahl mehreren zu- gleich nuͤtzlich ſeyn kann; ſo iſt nicht zu zweifeln, daß, da man zweymahl ver- ſprechen kann, was man zweymahl zu leiſten im Stande iſt (§. 421.), und da wenig dran gelegen, ob es durch eine oder zwey verſchie- dene Handlungen geſchiehet, man ſich da- zu, wozu man ſich einem verdungen, auch zugleich einem andern verdingen kann, und auf einmahl von einem jeden den gantzen Lohn nehmen. Es ſey

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/450>, abgerufen am 30.12.2024.