Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

II. Th. 12. H. Von beschwerlichen
worden,
und wie
man die
vermie-
thete Sa-
che zu
gebrau-
chen hat.thet; so gehöret, was er davor be-
kommt, dem, der sie von ihm gemie-
thet hat; indem ihm schon der Gebrauch
der Sache zugehört. Ja, aus eben der Ur-
sache, kann er sie ohne seine Einwilli-
gung keinem andern vermiethen. Jm
Gegentheil darf der sie gemiethet, die
Sache nicht anders brauchen, als es
verabredet worden, sonst begeht er ei-
nen Diebstahl des Gebrauchs (§. 264.).
Ja wenn er die Sache anders braucht,
oder mißbraucht; so kann der Vermie-
ther den Contract auf heben (§. 442.
581.).

§. 623.
Von der
Leistung
der Ar-
beiten.

Gleichergestalt kann der, welcher einen
andern zu einer gewissen Arbeit gedun-
gen, ihm keine andere Arbeit zumu-
then, als die verabredet worden, auch
zu keiner andern Zeit, als zu der verab-
redeten (§. 317.); und der Arbeiter
muß gleichfalls die Arbeit zur verabre-
deten Zeit leisten (§. 438.); sonst muß
er davor stehn, was dem andern dar-
an gelegen, daß sie zur verabredeten
Zeit nicht geleistet worden (§. 415.):
Und da, der sich zur Arbeit verdungen, vom
Contracte abgehet; so kann der, welcher
ihn gedungen, wenn es ihm gefällig,
eines andern Arbeit dingen (§. 442.).

§. 624.

II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen
worden,
und wie
man die
vermie-
thete Sa-
che zu
gebrau-
chen hat.thet; ſo gehoͤret, was er davor be-
kommt, dem, der ſie von ihm gemie-
thet hat; indem ihm ſchon der Gebrauch
der Sache zugehoͤrt. Ja, aus eben der Ur-
ſache, kann er ſie ohne ſeine Einwilli-
gung keinem andern vermiethen. Jm
Gegentheil darf der ſie gemiethet, die
Sache nicht anders brauchen, als es
verabredet worden, ſonſt begeht er ei-
nen Diebſtahl des Gebrauchs (§. 264.).
Ja wenn er die Sache anders braucht,
oder mißbraucht; ſo kann der Vermie-
ther den Contract auf heben (§. 442.
581.).

§. 623.
Von der
Leiſtung
der Ar-
beiten.

Gleichergeſtalt kann der, welcher einen
andern zu einer gewiſſen Arbeit gedun-
gen, ihm keine andere Arbeit zumu-
then, als die verabredet worden, auch
zu keiner andern Zeit, als zu der verab-
redeten (§. 317.); und der Arbeiter
muß gleichfalls die Arbeit zur verabre-
deten Zeit leiſten (§. 438.); ſonſt muß
er davor ſtehn, was dem andern dar-
an gelegen, daß ſie zur verabredeten
Zeit nicht geleiſtet worden (§. 415.):
Und da, der ſich zur Arbeit verdungen, vom
Contracte abgehet; ſo kann der, welcher
ihn gedungen, wenn es ihm gefaͤllig,
eines andern Arbeit dingen (§. 442.).

§. 624.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0446" n="410"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 12. H. Von be&#x017F;chwerlichen</hi></fw><lb/><note place="left">worden,<lb/>
und wie<lb/>
man die<lb/>
vermie-<lb/>
thete Sa-<lb/>
che zu<lb/>
gebrau-<lb/>
chen hat.</note><hi rendition="#fr">thet; &#x017F;o geho&#x0364;ret, was er davor be-<lb/>
kommt, dem, der &#x017F;ie von ihm gemie-<lb/>
thet hat;</hi> indem ihm &#x017F;chon der Gebrauch<lb/>
der Sache zugeho&#x0364;rt. <hi rendition="#fr">Ja,</hi> aus eben der Ur-<lb/>
&#x017F;ache, <hi rendition="#fr">kann er &#x017F;ie ohne &#x017F;eine Einwilli-<lb/>
gung keinem andern vermiethen.</hi> Jm<lb/>
Gegentheil <hi rendition="#fr">darf der &#x017F;ie gemiethet, die<lb/>
Sache nicht anders brauchen, als es<lb/>
verabredet worden, &#x017F;on&#x017F;t begeht er ei-<lb/>
nen Dieb&#x017F;tahl des Gebrauchs</hi> (§. 264.).<lb/>
Ja <hi rendition="#fr">wenn er die Sache anders braucht,<lb/>
oder mißbraucht; &#x017F;o kann der Vermie-<lb/>
ther den Contract auf heben</hi> (§. 442.<lb/>
581.).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 623.</head><lb/>
              <note place="left">Von der<lb/>
Lei&#x017F;tung<lb/>
der Ar-<lb/>
beiten.</note>
              <p>Gleicherge&#x017F;talt <hi rendition="#fr">kann der, welcher einen<lb/>
andern zu einer gewi&#x017F;&#x017F;en Arbeit gedun-<lb/>
gen, ihm keine andere Arbeit zumu-<lb/>
then, als die verabredet worden, auch<lb/>
zu keiner andern Zeit, als zu der verab-<lb/>
redeten (§. 317.); und der Arbeiter<lb/>
muß gleichfalls die Arbeit zur verabre-<lb/>
deten Zeit lei&#x017F;ten (§. 438.); &#x017F;on&#x017F;t muß<lb/>
er davor &#x017F;tehn, was dem andern dar-<lb/>
an gelegen, daß &#x017F;ie zur verabredeten<lb/>
Zeit nicht gelei&#x017F;tet worden</hi> (§. 415.):<lb/>
Und da, der &#x017F;ich zur Arbeit verdungen, vom<lb/>
Contracte abgehet; <hi rendition="#fr">&#x017F;o kann der, welcher<lb/>
ihn gedungen, wenn es ihm gefa&#x0364;llig,<lb/>
eines andern Arbeit dingen</hi> (§. 442.).</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 624.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[410/0446] II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen thet; ſo gehoͤret, was er davor be- kommt, dem, der ſie von ihm gemie- thet hat; indem ihm ſchon der Gebrauch der Sache zugehoͤrt. Ja, aus eben der Ur- ſache, kann er ſie ohne ſeine Einwilli- gung keinem andern vermiethen. Jm Gegentheil darf der ſie gemiethet, die Sache nicht anders brauchen, als es verabredet worden, ſonſt begeht er ei- nen Diebſtahl des Gebrauchs (§. 264.). Ja wenn er die Sache anders braucht, oder mißbraucht; ſo kann der Vermie- ther den Contract auf heben (§. 442. 581.). worden, und wie man die vermie- thete Sa- che zu gebrau- chen hat. §. 623. Gleichergeſtalt kann der, welcher einen andern zu einer gewiſſen Arbeit gedun- gen, ihm keine andere Arbeit zumu- then, als die verabredet worden, auch zu keiner andern Zeit, als zu der verab- redeten (§. 317.); und der Arbeiter muß gleichfalls die Arbeit zur verabre- deten Zeit leiſten (§. 438.); ſonſt muß er davor ſtehn, was dem andern dar- an gelegen, daß ſie zur verabredeten Zeit nicht geleiſtet worden (§. 415.): Und da, der ſich zur Arbeit verdungen, vom Contracte abgehet; ſo kann der, welcher ihn gedungen, wenn es ihm gefaͤllig, eines andern Arbeit dingen (§. 442.). §. 624.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/446
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/446>, abgerufen am 21.11.2024.