heit muß also eben denselben Bestim- mungsgrund haben, den die wesent- liche Vollkommenheit hat (§. 9.); daher haben die freyen Handlungen, welche mit den natürlichen durch ei- nerley Endzwecke(rationes finales)be- stimmt werden, die Absicht, die Voll- kommenheit des Menschen, oder sei- nes Zustandes zu befördern (§. 8. 9.); und derowegen befördern diejenigen die Unvollkommenheit, welche durch verschiedene Endzwecke bestimmt werden.
§. 12.
Die gu- ten und bösen Hand- lungen.
Da man alles dasjenige gut nennet, was den Menschen und seinen Zustand voll- kommener macht; böse oder übel aber, was denselben unvollkommener macht; so sind diejenigen freyen Handlungen gut, die zur Vollkommenheit des Men- schen und seines Zustandes behülflich sind; und folglich mit den natürlichen Handlungen, durch einerley Endzwe- cke bestimmt worden sind. Böse aber sind diejenigen, welche auf die Un- vollkommenheit des Menschen und seines Zustandes abzielen; und folglich mit den natürlichen Handlungen nicht durch einerley Endzwecke, son- dern durch verschiedene bestimmt werden.
§. 13.
I. Th. 1. H. Vom Unterſchied menſchl. Handl.
heit muß alſo eben denſelben Beſtim- mungsgrund haben, den die weſent- liche Vollkommenheit hat (§. 9.); daher haben die freyen Handlungen, welche mit den natuͤrlichen durch ei- nerley Endzwecke(rationes finales)be- ſtimmt werden, die Abſicht, die Voll- kommenheit des Menſchen, oder ſei- nes Zuſtandes zu befoͤrdern (§. 8. 9.); und derowegen befoͤrdern diejenigen die Unvollkommenheit, welche durch verſchiedene Endzwecke beſtimmt werden.
§. 12.
Die gu- ten und boͤſen Hand- lungen.
Da man alles dasjenige gut nennet, was den Menſchen und ſeinen Zuſtand voll- kommener macht; boͤſe oder uͤbel aber, was denſelben unvollkommener macht; ſo ſind diejenigen freyen Handlungen gut, die zur Vollkommenheit des Men- ſchen und ſeines Zuſtandes behuͤlflich ſind; und folglich mit den natuͤrlichen Handlungen, durch einerley Endzwe- cke beſtimmt worden ſind. Boͤſe aber ſind diejenigen, welche auf die Un- vollkommenheit des Menſchen und ſeines Zuſtandes abzielen; und folglich mit den natuͤrlichen Handlungen nicht durch einerley Endzwecke, ſon- dern durch verſchiedene beſtimmt werden.
§. 13.
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I. Th. 1. H. Vom Unterſchied menſchl. Handl.
heit muß alſo eben denſelben Beſtim-
mungsgrund haben, den die weſent-
liche Vollkommenheit hat (§. 9.);
daher haben die freyen Handlungen,
welche mit den natuͤrlichen durch ei-
nerley Endzwecke (rationes finales) be-
ſtimmt werden, die Abſicht, die Voll-
kommenheit des Menſchen, oder ſei-
nes Zuſtandes zu befoͤrdern (§. 8. 9.);
und derowegen befoͤrdern diejenigen die
Unvollkommenheit, welche durch
verſchiedene Endzwecke beſtimmt
werden.
§. 12.
Da man alles dasjenige gut nennet,
was den Menſchen und ſeinen Zuſtand voll-
kommener macht; boͤſe oder uͤbel aber, was
denſelben unvollkommener macht; ſo ſind
diejenigen freyen Handlungen gut,
die zur Vollkommenheit des Men-
ſchen und ſeines Zuſtandes behuͤlflich
ſind; und folglich mit den natuͤrlichen
Handlungen, durch einerley Endzwe-
cke beſtimmt worden ſind. Boͤſe aber
ſind diejenigen, welche auf die Un-
vollkommenheit des Menſchen und
ſeines Zuſtandes abzielen; und folglich
mit den natuͤrlichen Handlungen
nicht durch einerley Endzwecke, ſon-
dern durch verſchiedene beſtimmt
werden.
§. 13.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/44>, abgerufen am 21.11.2024.
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