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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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II. Th. 12. H. Von beschwerlichen
gung, oder auf eine gewisse Zeit dem
Verkäufer verbleibe.

§. 614.
Von dem
Kauf ei-
ner Sa-
che, wel-
che durch
den Ge-
schmack
soll pro-
biret,
oder vor-
her be-
sichtiget
werden.

Wenn eine Sache verkauft wird,
welche vorher durch den Geschmack
probiret, oder auch besichtiget werden
soll,
als wenn einem Wein im Keller ver-
kauft wird, den man erst kosten will; so ver-
steht es sich von selbst, daß die Sache
nicht anders, als unter dieser Bedin-
gung gekauft sey, wenn man sie vor
gut befunden;
folglich fällt die Gefahr
und der Vortheil nicht eher auf den
Käufer, als wenn er sie gekostet oder
angesehen hat, und vor gut befunden

(§. 613.).

Von dem
Vortheil
und der
Gefahr,
wenn un-
ter zwey-
en Sa-
chen, die
verkauft
worden,
welche
man
wird ha-
ben wol-len.
§. 615.

Da der Käufer keine Sache vor der Wahl
eigenthümlich haben kann, wenn unter zweyen
eine oder die andere verkauft worden (re al-
ternative vendita);
so ist so wohl der Vor-
theil, als die Gefahr von beyden Sa-
chen des Verkäufers, wenn unter
zweyen Sachen eine dergestalt ver-
kauft, daß dem Käufer eine freye
Wahl gelassen wird; so lange
nämlich
die Wahl noch nicht geschehen (§. 613.).

§. 616.
Wenn
der Ver-
käufer in

Weil der Kauf nicht zu stande kommt, wenn
man das Geld nicht gleich zahlet (§. 569.),

oder

II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen
gung, oder auf eine gewiſſe Zeit dem
Verkaͤufer verbleibe.

§. 614.
Von dem
Kauf ei-
ner Sa-
che, wel-
che durch
den Ge-
ſchmack
ſoll pro-
biret,
oder vor-
her be-
ſichtiget
werden.

Wenn eine Sache verkauft wird,
welche vorher durch den Geſchmack
probiret, oder auch beſichtiget werden
ſoll,
als wenn einem Wein im Keller ver-
kauft wird, den man erſt koſten will; ſo ver-
ſteht es ſich von ſelbſt, daß die Sache
nicht anders, als unter dieſer Bedin-
gung gekauft ſey, wenn man ſie vor
gut befunden;
folglich faͤllt die Gefahr
und der Vortheil nicht eher auf den
Kaͤufer, als wenn er ſie gekoſtet oder
angeſehen hat, und vor gut befunden

(§. 613.).

Von dem
Vortheil
und der
Gefahr,
wenn un-
ter zwey-
en Sa-
chen, die
verkauft
worden,
welche
man
wird ha-
ben wol-len.
§. 615.

Da der Kaͤufer keine Sache vor der Wahl
eigenthuͤmlich haben kann, wenn unter zweyen
eine oder die andere verkauft worden (re al-
ternative vendita);
ſo iſt ſo wohl der Vor-
theil, als die Gefahr von beyden Sa-
chen des Verkaͤufers, wenn unter
zweyen Sachen eine dergeſtalt ver-
kauft, daß dem Kaͤufer eine freye
Wahl gelaſſen wird; ſo lange
naͤmlich
die Wahl noch nicht geſchehen (§. 613.).

§. 616.
Wenn
der Ver-
kaͤufer in

Weil der Kauf nicht zu ſtande kommt, wenn
man das Geld nicht gleich zahlet (§. 569.),

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[400/0436] II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen gung, oder auf eine gewiſſe Zeit dem Verkaͤufer verbleibe. §. 614. Wenn eine Sache verkauft wird, welche vorher durch den Geſchmack probiret, oder auch beſichtiget werden ſoll, als wenn einem Wein im Keller ver- kauft wird, den man erſt koſten will; ſo ver- ſteht es ſich von ſelbſt, daß die Sache nicht anders, als unter dieſer Bedin- gung gekauft ſey, wenn man ſie vor gut befunden; folglich faͤllt die Gefahr und der Vortheil nicht eher auf den Kaͤufer, als wenn er ſie gekoſtet oder angeſehen hat, und vor gut befunden (§. 613.). §. 615. Da der Kaͤufer keine Sache vor der Wahl eigenthuͤmlich haben kann, wenn unter zweyen eine oder die andere verkauft worden (re al- ternative vendita); ſo iſt ſo wohl der Vor- theil, als die Gefahr von beyden Sa- chen des Verkaͤufers, wenn unter zweyen Sachen eine dergeſtalt ver- kauft, daß dem Kaͤufer eine freye Wahl gelaſſen wird; ſo lange naͤmlich die Wahl noch nicht geſchehen (§. 613.). §. 616. Weil der Kauf nicht zu ſtande kommt, wenn man das Geld nicht gleich zahlet (§. 569.), oder

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/436>, abgerufen am 21.12.2024.