selbe eben dieselbe auf einen gewissen Tag wiedergegeben wird.
§. 584.
Weil der Tausch ein beschwerlicher Con-Von der Gleich- heit, die beym Tausche zu beob- achten. tract ist (§. 582.), bey einem beschwerlichen Contracte aber die Gleichheit in acht genom- men werden muß (§. 580.); so muß bey dem Tausche die Gleichheit beobachtet werden; folglich damit man von derselben gewiß seyn möge; so müssen Sachen nach einem gewissen Werthe angeschlagen werden; und deswegen muß zu der Sa- che von geringerem Werthe etwas zu- gegeben werden, wodurch sie der an- dern gleich gemacht wird. Wenn aber jemand mit Wissen und Willen mehr giebt, als er bekommt; so ist es ein vermischter Contract aus einem Tau- sche und einer Schenckung (§. 582. 475.).
§. 585.
Weil durch den Tausch das Eigenthum ei-Von der Veräus- serung einer ver- tauschten Sache. ner Sache auf einen andern gebracht wird, unerachtet die Sache nicht gleich übergeben wird (§. 582.); so kann keiner von de- nen, die mit einander getauscht haben, seine gewesene Sache veräussern, ob sie gleich dem andern noch nicht über- geben worden (§. 257.); Wer aber die Sache, die ihm übergeben worden, empfangen hat, der kann sie veräus- sern, wenn er gleich die Sache, die er
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Contracten.
ſelbe eben dieſelbe auf einen gewiſſen Tag wiedergegeben wird.
§. 584.
Weil der Tauſch ein beſchwerlicher Con-Von der Gleich- heit, die beym Tauſche zu beob- achten. tract iſt (§. 582.), bey einem beſchwerlichen Contracte aber die Gleichheit in acht genom- men werden muß (§. 580.); ſo muß bey dem Tauſche die Gleichheit beobachtet werden; folglich damit man von derſelben gewiß ſeyn moͤge; ſo muͤſſen Sachen nach einem gewiſſen Werthe angeſchlagen werden; und deswegen muß zu der Sa- che von geringerem Werthe etwas zu- gegeben werden, wodurch ſie der an- dern gleich gemacht wird. Wenn aber jemand mit Wiſſen und Willen mehr giebt, als er bekommt; ſo iſt es ein vermiſchter Contract aus einem Tau- ſche und einer Schenckung (§. 582. 475.).
§. 585.
Weil durch den Tauſch das Eigenthum ei-Von der Veraͤuſ- ſerung einer ver- tauſchten Sache. ner Sache auf einen andern gebracht wird, unerachtet die Sache nicht gleich uͤbergeben wird (§. 582.); ſo kann keiner von de- nen, die mit einander getauſcht haben, ſeine geweſene Sache veraͤuſſern, ob ſie gleich dem andern noch nicht uͤber- geben worden (§. 257.); Wer aber die Sache, die ihm uͤbergeben worden, empfangen hat, der kann ſie veraͤuſ- ſern, wenn er gleich die Sache, die er
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Contracten.
ſelbe eben dieſelbe auf einen gewiſſen
Tag wiedergegeben wird.
§. 584.
Weil der Tauſch ein beſchwerlicher Con-
tract iſt (§. 582.), bey einem beſchwerlichen
Contracte aber die Gleichheit in acht genom-
men werden muß (§. 580.); ſo muß bey
dem Tauſche die Gleichheit beobachtet
werden; folglich damit man von derſelben
gewiß ſeyn moͤge; ſo muͤſſen Sachen nach
einem gewiſſen Werthe angeſchlagen
werden; und deswegen muß zu der Sa-
che von geringerem Werthe etwas zu-
gegeben werden, wodurch ſie der an-
dern gleich gemacht wird. Wenn aber
jemand mit Wiſſen und Willen mehr
giebt, als er bekommt; ſo iſt es ein
vermiſchter Contract aus einem Tau-
ſche und einer Schenckung (§. 582.
475.).
Von der
Gleich-
heit, die
beym
Tauſche
zu beob-
achten.
§. 585.
Weil durch den Tauſch das Eigenthum ei-
ner Sache auf einen andern gebracht wird,
unerachtet die Sache nicht gleich uͤbergeben
wird (§. 582.); ſo kann keiner von de-
nen, die mit einander getauſcht haben,
ſeine geweſene Sache veraͤuſſern, ob
ſie gleich dem andern noch nicht uͤber-
geben worden (§. 257.); Wer aber die
Sache, die ihm uͤbergeben worden,
empfangen hat, der kann ſie veraͤuſ-
ſern, wenn er gleich die Sache, die er
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Von der
Veraͤuſ-
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einer ver-
tauſchten
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/411>, abgerufen am 21.11.2024.
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