bey Ge- legenheit der Voll- macht der Ge- vollmäch- tigte er- hält, oder ihm ge- schenckt wird.sen, der ihm die Vollmacht ertheilet, verwal- tet, und in desselben, nicht aber in seinem eignen Nahmen und zu seinem Vortheil (§. 551.); so muß er dem, von welchem er die Vollmacht hat, geben, was er bey Gelegenheit derselben erhält, obgleich er in Ansehung dessen ohne Vollmacht gehandelt; als wenn er einen liegenden Grund, nach dem Jnhalt der Vollmacht ge- kauft und die Früchte mit dazu bekommen, oder wenn er Pferde kauft und ein Füllen mit einhandelt. Wenn aber nach vollbrach- tem Geschäfte dem Gevollmächtigten etwas geschenckt wird, so darf er es dem, von welchem er die Vollmacht hat, nicht geben; weil die Schenckung eine Handlung ist, welche zu dem ausgerichte- ten Geschäfte nicht gehöret, als welches ohne dieselbe, auf die Art, wie es abgehandelt worden, bestehet.
§. 557.
Von der Schad- loshal- tung des Gevoll- mächtig- ten.
Weil im Gegentheil der Gevollmächtigte im Nahmen dessen, von dem er die Vollmacht hat, und zu seinem Nutzen, und zwar um- sonst, was ihm aufgetragen worden, verrich- tet (§. 551.); und er folglich in dem gantzen Geschäfte die Person desjenigen vorstellet, der ihm Vollmacht dazu gegeben; so muß der, welcher die Vollmacht ertheilet, dem Gevollmächtigten die angewandte Kosten wieder ersetzen, ohne welche er das Geschäfte nicht hat ausrichten
kön-
II. Th. 11. H. Von wohlthaͤtigen
bey Ge- legenheit der Voll- macht der Ge- vollmaͤch- tigte er- haͤlt, oder ihm ge- ſchenckt wird.ſen, der ihm die Vollmacht ertheilet, verwal- tet, und in deſſelben, nicht aber in ſeinem eignen Nahmen und zu ſeinem Vortheil (§. 551.); ſo muß er dem, von welchem er die Vollmacht hat, geben, was er bey Gelegenheit derſelben erhaͤlt, obgleich er in Anſehung deſſen ohne Vollmacht gehandelt; als wenn er einen liegenden Grund, nach dem Jnhalt der Vollmacht ge- kauft und die Fruͤchte mit dazu bekommen, oder wenn er Pferde kauft und ein Fuͤllen mit einhandelt. Wenn aber nach vollbrach- tem Geſchaͤfte dem Gevollmaͤchtigten etwas geſchenckt wird, ſo darf er es dem, von welchem er die Vollmacht hat, nicht geben; weil die Schenckung eine Handlung iſt, welche zu dem ausgerichte- ten Geſchaͤfte nicht gehoͤret, als welches ohne dieſelbe, auf die Art, wie es abgehandelt worden, beſtehet.
§. 557.
Von der Schad- loshal- tung des Gevoll- maͤchtig- ten.
Weil im Gegentheil der Gevollmaͤchtigte im Nahmen deſſen, von dem er die Vollmacht hat, und zu ſeinem Nutzen, und zwar um- ſonſt, was ihm aufgetragen worden, verrich- tet (§. 551.); und er folglich in dem gantzen Geſchaͤfte die Perſon desjenigen vorſtellet, der ihm Vollmacht dazu gegeben; ſo muß der, welcher die Vollmacht ertheilet, dem Gevollmaͤchtigten die angewandte Koſten wieder erſetzen, ohne welche er das Geſchaͤfte nicht hat ausrichten
koͤn-
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II. Th. 11. H. Von wohlthaͤtigen
ſen, der ihm die Vollmacht ertheilet, verwal-
tet, und in deſſelben, nicht aber in ſeinem eignen
Nahmen und zu ſeinem Vortheil (§. 551.);
ſo muß er dem, von welchem er die
Vollmacht hat, geben, was er bey
Gelegenheit derſelben erhaͤlt, obgleich
er in Anſehung deſſen ohne Vollmacht
gehandelt; als wenn er einen liegenden
Grund, nach dem Jnhalt der Vollmacht ge-
kauft und die Fruͤchte mit dazu bekommen,
oder wenn er Pferde kauft und ein Fuͤllen mit
einhandelt. Wenn aber nach vollbrach-
tem Geſchaͤfte dem Gevollmaͤchtigten
etwas geſchenckt wird, ſo darf er es
dem, von welchem er die Vollmacht
hat, nicht geben; weil die Schenckung
eine Handlung iſt, welche zu dem ausgerichte-
ten Geſchaͤfte nicht gehoͤret, als welches ohne
dieſelbe, auf die Art, wie es abgehandelt
worden, beſtehet.
bey Ge-
legenheit
der Voll-
macht
der Ge-
vollmaͤch-
tigte er-
haͤlt, oder
ihm ge-
ſchenckt
wird.
§. 557.
Weil im Gegentheil der Gevollmaͤchtigte
im Nahmen deſſen, von dem er die Vollmacht
hat, und zu ſeinem Nutzen, und zwar um-
ſonſt, was ihm aufgetragen worden, verrich-
tet (§. 551.); und er folglich in dem gantzen
Geſchaͤfte die Perſon desjenigen vorſtellet, der
ihm Vollmacht dazu gegeben; ſo muß der,
welcher die Vollmacht ertheilet, dem
Gevollmaͤchtigten die angewandte
Koſten wieder erſetzen, ohne welche er
das Geſchaͤfte nicht hat ausrichten
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/386>, abgerufen am 30.12.2024.
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