Weil man bey dem Borgen eben so viel inWas nach die- ser Ver- schieden- heit wie- dergege- ben wer- den muß. eben der Art wiedergeben muß, als man be- kommen (§. 528.), und über dieses halten, was man ausgemacht hat (§. 438.); so muß man, wofern die Summe des Geldes mit ausdrücklicher Benennung der Müntz- sorten geborget worden, eben dieselbi- ge Summe, in eben dergleichen Müntz- sorten nach der innern und äussern Gü- te wiedergeben, welche sie zur Zeit des Contracts hatte; wenn aber die Müntzsorten nicht benannt worden, so kann man in einer andern gleich gu- ten Müntzsorte die Summe wiederge- ben, nach der äussern Güte, die sie zur Zeit des Contracts gehabt. Wenn ei- ne Art von Gelde geborgt wird; so muß man eben so viel Stücke von eben der Art und inneren Güte wiederge- ben. Wenn endlich der Werth vom Gelde geborgt worden; so darf man nur eben dieselbe Geldsumme in einer guten und gangbaren Müntze wieder- geben, es sey was vor eine es wolle. Nämlich weil der Gläubiger bey den Borgen nichts missen will, als den Gebrauch seiner Sache, die er dem andern giebt (§. 528.); so muß, nachdem das Geborgte wie- dergegeben worden, es eben so viel seyn, als ob es nicht wäre geborgt worden. Und daher muß man bestimmen,
was
Contracten.
§. 536.
Weil man bey dem Borgen eben ſo viel inWas nach die- ſer Ver- ſchieden- heit wie- dergege- ben wer- den muß. eben der Art wiedergeben muß, als man be- kommen (§. 528.), und uͤber dieſes halten, was man ausgemacht hat (§. 438.); ſo muß man, wofern die Summe des Geldes mit ausdruͤcklicher Benennung der Muͤntz- ſorten geborget worden, eben dieſelbi- ge Summe, in eben dergleichen Muͤntz- ſorten nach der innern und aͤuſſern Guͤ- te wiedergeben, welche ſie zur Zeit des Contracts hatte; wenn aber die Muͤntzſorten nicht benannt worden, ſo kann man in einer andern gleich gu- ten Muͤntzſorte die Summe wiederge- ben, nach der aͤuſſern Guͤte, die ſie zur Zeit des Contracts gehabt. Wenn ei- ne Art von Gelde geborgt wird; ſo muß man eben ſo viel Stuͤcke von eben der Art und inneren Guͤte wiederge- ben. Wenn endlich der Werth vom Gelde geborgt worden; ſo darf man nur eben dieſelbe Geldſumme in einer guten und gangbaren Muͤntze wieder- geben, es ſey was vor eine es wolle. Naͤmlich weil der Glaͤubiger bey den Borgen nichts miſſen will, als den Gebrauch ſeiner Sache, die er dem andern giebt (§. 528.); ſo muß, nachdem das Geborgte wie- dergegeben worden, es eben ſo viel ſeyn, als ob es nicht waͤre geborgt worden. Und daher muß man beſtimmen,
was
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0369"n="333"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Contracten.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§. 536.</head><lb/><p>Weil man bey dem Borgen eben ſo viel in<noteplace="right">Was<lb/>
nach die-<lb/>ſer Ver-<lb/>ſchieden-<lb/>
heit wie-<lb/>
dergege-<lb/>
ben wer-<lb/>
den muß.</note><lb/>
eben der Art wiedergeben muß, als man be-<lb/>
kommen (§. 528.), und uͤber dieſes halten, was<lb/>
man ausgemacht hat (§. 438.); <hirendition="#fr">ſo muß man,<lb/>
wofern die Summe des Geldes mit<lb/>
ausdruͤcklicher Benennung der Muͤntz-<lb/>ſorten geborget worden, eben dieſelbi-<lb/>
ge Summe, in eben dergleichen Muͤntz-<lb/>ſorten nach der innern und aͤuſſern Guͤ-<lb/>
te wiedergeben, welche ſie zur Zeit<lb/>
des Contracts hatte; wenn aber die<lb/>
Muͤntzſorten nicht benannt worden,<lb/>ſo kann man in einer andern gleich gu-<lb/>
ten Muͤntzſorte die Summe wiederge-<lb/>
ben, nach der aͤuſſern Guͤte, die ſie zur<lb/>
Zeit des Contracts gehabt. Wenn ei-<lb/>
ne Art von Gelde geborgt wird; ſo<lb/>
muß man eben ſo viel Stuͤcke von eben<lb/>
der Art und inneren Guͤte wiederge-<lb/>
ben. Wenn</hi> endlich <hirendition="#fr">der Werth vom<lb/>
Gelde geborgt worden; ſo darf man<lb/>
nur eben dieſelbe Geldſumme in einer<lb/>
guten und gangbaren Muͤntze wieder-<lb/>
geben, es ſey was vor eine es wolle.</hi><lb/>
Naͤmlich weil der Glaͤubiger bey den Borgen<lb/>
nichts miſſen will, als den Gebrauch ſeiner<lb/>
Sache, die er dem andern giebt (§. 528.);<lb/>ſo <hirendition="#fr">muß, nachdem das Geborgte wie-<lb/>
dergegeben worden, es eben ſo viel<lb/>ſeyn, als ob es nicht waͤre geborgt<lb/>
worden.</hi> Und daher muß man beſtimmen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">was</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[333/0369]
Contracten.
§. 536.
Weil man bey dem Borgen eben ſo viel in
eben der Art wiedergeben muß, als man be-
kommen (§. 528.), und uͤber dieſes halten, was
man ausgemacht hat (§. 438.); ſo muß man,
wofern die Summe des Geldes mit
ausdruͤcklicher Benennung der Muͤntz-
ſorten geborget worden, eben dieſelbi-
ge Summe, in eben dergleichen Muͤntz-
ſorten nach der innern und aͤuſſern Guͤ-
te wiedergeben, welche ſie zur Zeit
des Contracts hatte; wenn aber die
Muͤntzſorten nicht benannt worden,
ſo kann man in einer andern gleich gu-
ten Muͤntzſorte die Summe wiederge-
ben, nach der aͤuſſern Guͤte, die ſie zur
Zeit des Contracts gehabt. Wenn ei-
ne Art von Gelde geborgt wird; ſo
muß man eben ſo viel Stuͤcke von eben
der Art und inneren Guͤte wiederge-
ben. Wenn endlich der Werth vom
Gelde geborgt worden; ſo darf man
nur eben dieſelbe Geldſumme in einer
guten und gangbaren Muͤntze wieder-
geben, es ſey was vor eine es wolle.
Naͤmlich weil der Glaͤubiger bey den Borgen
nichts miſſen will, als den Gebrauch ſeiner
Sache, die er dem andern giebt (§. 528.);
ſo muß, nachdem das Geborgte wie-
dergegeben worden, es eben ſo viel
ſeyn, als ob es nicht waͤre geborgt
worden. Und daher muß man beſtimmen,
was
Was
nach die-
ſer Ver-
ſchieden-
heit wie-
dergege-
ben wer-
den muß.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/369>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.