können genommen werden (§. 74.); so ist auch keinem erlaubt gewesen, die Sa- chen, deren Gebrauch nicht erschöpft wird, sich zuzueignen (§. 210.); folg- lich ist in denselben noch die Gemein- schaft der ersten Zeit übrig. Ob also gleich das Eigenthum eingeführt worden ist: so bleibt doch die Luft, das vorbey- fliessende Wasser und das Sonnenlicht allen Menschen gemein.
§. 303.
Gleichergestalt, weil durch das Eigen-Warum dasjeni- ge, was nicht einge- schränckt und ver- theidiget werden kann, ge- mein- schaftlich geblieben sey, z. E. das offne Meer. thum alle übrigen von dem Gebrauch einer eigenthümlichen Sache ausgeschlossen werden (§. 195.); so muß dasjenige, was eigen- thümlich werden soll, seine bestimmte Gräntzen haben: was aber keine ha- ben kann, kann auch nicht eigenthüm- lich gemacht werden. Und weil der Ei- genthumsherr das Recht hat zu verbiethen, daß niemand, wieder seinen Willen, sich sei- ner Sache auf einige Art und Weise anmas- sen kann (§. cit.); so ist nöthig daß er sein Eigenthum behaupten kann. Was also so beschaffen ist, daß man sein Eigen- thum darüber nicht behaupten kann, das kann auch demselben nicht unter- worfen werden. Und daher erhellet, daß die offenbahre See in der Gemein- schaft der ersten Zeit geblieben sey, ob- gleich einige Theile, welche an dem
festen
aus der erſten Gemeinſchaft.
koͤnnen genommen werden (§. 74.); ſo iſt auch keinem erlaubt geweſen, die Sa- chen, deren Gebrauch nicht erſchoͤpft wird, ſich zuzueignen (§. 210.); folg- lich iſt in denſelben noch die Gemein- ſchaft der erſten Zeit uͤbrig. Ob alſo gleich das Eigenthum eingefuͤhrt worden iſt: ſo bleibt doch die Luft, das vorbey- flieſſende Waſſer und das Sonnenlicht allen Menſchen gemein.
§. 303.
Gleichergeſtalt, weil durch das Eigen-Warum dasjeni- ge, was nicht einge- ſchraͤnckt und ver- theidiget werden kann, ge- mein- ſchaftlich geblieben ſey, z. E. das offne Meer. thum alle uͤbrigen von dem Gebrauch einer eigenthuͤmlichen Sache ausgeſchloſſen werden (§. 195.); ſo muß dasjenige, was eigen- thuͤmlich werden ſoll, ſeine beſtimmte Graͤntzen haben: was aber keine ha- ben kann, kann auch nicht eigenthuͤm- lich gemacht werden. Und weil der Ei- genthumsherr das Recht hat zu verbiethen, daß niemand, wieder ſeinen Willen, ſich ſei- ner Sache auf einige Art und Weiſe anmaſ- ſen kann (§. cit.); ſo iſt noͤthig daß er ſein Eigenthum behaupten kann. Was alſo ſo beſchaffen iſt, daß man ſein Eigen- thum daruͤber nicht behaupten kann, das kann auch demſelben nicht unter- worfen werden. Und daher erhellet, daß die offenbahre See in der Gemein- ſchaft der erſten Zeit geblieben ſey, ob- gleich einige Theile, welche an dem
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aus der erſten Gemeinſchaft.
koͤnnen genommen werden (§. 74.); ſo iſt
auch keinem erlaubt geweſen, die Sa-
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wird, ſich zuzueignen (§. 210.); folg-
lich iſt in denſelben noch die Gemein-
ſchaft der erſten Zeit uͤbrig. Ob alſo
gleich das Eigenthum eingefuͤhrt worden iſt:
ſo bleibt doch die Luft, das vorbey-
flieſſende Waſſer und das Sonnenlicht
allen Menſchen gemein.
§. 303.
Gleichergeſtalt, weil durch das Eigen-
thum alle uͤbrigen von dem Gebrauch einer
eigenthuͤmlichen Sache ausgeſchloſſen werden
(§. 195.); ſo muß dasjenige, was eigen-
thuͤmlich werden ſoll, ſeine beſtimmte
Graͤntzen haben: was aber keine ha-
ben kann, kann auch nicht eigenthuͤm-
lich gemacht werden. Und weil der Ei-
genthumsherr das Recht hat zu verbiethen,
daß niemand, wieder ſeinen Willen, ſich ſei-
ner Sache auf einige Art und Weiſe anmaſ-
ſen kann (§. cit.); ſo iſt noͤthig daß er ſein
Eigenthum behaupten kann. Was alſo ſo
beſchaffen iſt, daß man ſein Eigen-
thum daruͤber nicht behaupten kann,
das kann auch demſelben nicht unter-
worfen werden. Und daher erhellet, daß
die offenbahre See in der Gemein-
ſchaft der erſten Zeit geblieben ſey, ob-
gleich einige Theile, welche an dem
feſten
Warum
dasjeni-
ge, was
nicht
einge-
ſchraͤnckt
und ver-
theidiget
werden
kann, ge-
mein-
ſchaftlich
geblieben
ſey, z. E.
das offne
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/223>, abgerufen am 21.11.2024.
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