derzueignung geschehen muß (§. 262.), erhel- let, daß einer beweisen müsse, es sey die Sache seine, damit er nicht vor ei- nen Dieb, oder Räuber, oder Jnvasor gehalten werde.
§. 267.
Der Dieb, Räuber und Jnvasor verletzenVon dem Recht, einen Dieb, Räuber und Jn- vasor zu strafen. das Recht des Eigenthumsherrn (§. 195. 263.); folglich beleidigen sie ihn (§. 88.). Derowegen hat der Eigenthumsherr das Recht, den Dieb, den Räuber und den Jnvasor zu strafen (§. 93.).
§. 268.
Weil wir das Recht der VertheidigungVon dem Recht die uns zugehöri- ge Sa- chen zu verthei- digen. wieder denjenigen haben, der uns zu beleidi- gen sucht (§. 90.); so ist erlaubt, seine Sachen wieder einen offenbahren Dieb, einen Räuber und Jnvasor, oder ei- nen, der uns um den Besitz des unsri- gen bringen will, zu vertheidigen (§. 49.), und dieses ist ein uneingeschränck- tes Recht (§. 94.). Weil aber der Dieb, der Räuber, und der uns um den Besitz brin- get, indem er der Vertheidigung wiederste- het, und auf unsere Person mit Gewalt loß gehet, uns anfällt(aggressor est); so ist die Vertheidigung unserer Sachen in der Vertheidigung unserer Person enthal- ten. Und daher ist klar, daß die Verthei- digung unserer Sachen wieder einen offenbahren Dieb, einen Räuber, und
einen,
L 3
wegen des Eigenthums.
derzueignung geſchehen muß (§. 262.), erhel- let, daß einer beweiſen muͤſſe, es ſey die Sache ſeine, damit er nicht vor ei- nen Dieb, oder Raͤuber, oder Jnvaſor gehalten werde.
§. 267.
Der Dieb, Raͤuber und Jnvaſor verletzenVon dem Recht, einen Dieb, Raͤuber und Jn- vaſor zu ſtrafen. das Recht des Eigenthumsherrn (§. 195. 263.); folglich beleidigen ſie ihn (§. 88.). Derowegen hat der Eigenthumsherr das Recht, den Dieb, den Raͤuber und den Jnvaſor zu ſtrafen (§. 93.).
§. 268.
Weil wir das Recht der VertheidigungVon dem Recht die uns zugehoͤri- ge Sa- chen zu verthei- digen. wieder denjenigen haben, der uns zu beleidi- gen ſucht (§. 90.); ſo iſt erlaubt, ſeine Sachen wieder einen offenbahren Dieb, einen Raͤuber und Jnvaſor, oder ei- nen, der uns um den Beſitz des unſri- gen bringen will, zu vertheidigen (§. 49.), und dieſes iſt ein uneingeſchraͤnck- tes Recht (§. 94.). Weil aber der Dieb, der Raͤuber, und der uns um den Beſitz brin- get, indem er der Vertheidigung wiederſte- het, und auf unſere Perſon mit Gewalt loß gehet, uns anfaͤllt(aggreſſor eſt); ſo iſt die Vertheidigung unſerer Sachen in der Vertheidigung unſerer Perſon enthal- ten. Und daher iſt klar, daß die Verthei- digung unſerer Sachen wieder einen offenbahren Dieb, einen Raͤuber, und
einen,
L 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0201"n="165"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">wegen des Eigenthums.</hi></fw><lb/>
derzueignung geſchehen muß (§. 262.), erhel-<lb/>
let, <hirendition="#fr">daß einer beweiſen muͤſſe, es ſey<lb/>
die Sache ſeine, damit er nicht vor ei-<lb/>
nen Dieb, oder Raͤuber, oder Jnvaſor<lb/>
gehalten werde.</hi></p></div><lb/><divn="4"><head>§. 267.</head><lb/><p>Der Dieb, Raͤuber und Jnvaſor verletzen<noteplace="right">Von dem<lb/>
Recht,<lb/>
einen<lb/>
Dieb,<lb/>
Raͤuber<lb/>
und Jn-<lb/>
vaſor zu<lb/>ſtrafen.</note><lb/>
das Recht des Eigenthumsherrn (§. 195.<lb/>
263.); folglich beleidigen ſie ihn (§. 88.).<lb/>
Derowegen <hirendition="#fr">hat der Eigenthumsherr<lb/>
das Recht, den Dieb, den Raͤuber und<lb/>
den Jnvaſor zu ſtrafen</hi> (§. 93.).</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 268.</head><lb/><p>Weil wir das Recht der Vertheidigung<noteplace="right">Von dem<lb/>
Recht<lb/>
die uns<lb/>
zugehoͤri-<lb/>
ge Sa-<lb/>
chen zu<lb/>
verthei-<lb/>
digen.</note><lb/>
wieder denjenigen haben, der uns zu beleidi-<lb/>
gen ſucht (§. 90.); <hirendition="#fr">ſo iſt erlaubt, ſeine<lb/>
Sachen wieder einen offenbahren Dieb,<lb/>
einen Raͤuber und Jnvaſor, oder ei-<lb/>
nen, der uns um den Beſitz des unſri-<lb/>
gen bringen will, zu vertheidigen (§.<lb/>
49.), und dieſes iſt ein uneingeſchraͤnck-<lb/>
tes Recht</hi> (§. 94.). Weil aber der Dieb,<lb/>
der Raͤuber, und der uns um den Beſitz brin-<lb/>
get, indem er der Vertheidigung wiederſte-<lb/>
het, und auf unſere Perſon mit Gewalt loß<lb/>
gehet, uns <hirendition="#fr">anfaͤllt</hi><hirendition="#aq">(aggreſſor eſt);</hi>ſo iſt <hirendition="#fr">die<lb/>
Vertheidigung unſerer Sachen in der<lb/>
Vertheidigung unſerer Perſon enthal-<lb/>
ten.</hi> Und daher iſt klar, daß <hirendition="#fr">die Verthei-<lb/>
digung unſerer Sachen wieder einen<lb/>
offenbahren Dieb, einen Raͤuber, und</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">L 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">einen,</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[165/0201]
wegen des Eigenthums.
derzueignung geſchehen muß (§. 262.), erhel-
let, daß einer beweiſen muͤſſe, es ſey
die Sache ſeine, damit er nicht vor ei-
nen Dieb, oder Raͤuber, oder Jnvaſor
gehalten werde.
§. 267.
Der Dieb, Raͤuber und Jnvaſor verletzen
das Recht des Eigenthumsherrn (§. 195.
263.); folglich beleidigen ſie ihn (§. 88.).
Derowegen hat der Eigenthumsherr
das Recht, den Dieb, den Raͤuber und
den Jnvaſor zu ſtrafen (§. 93.).
Von dem
Recht,
einen
Dieb,
Raͤuber
und Jn-
vaſor zu
ſtrafen.
§. 268.
Weil wir das Recht der Vertheidigung
wieder denjenigen haben, der uns zu beleidi-
gen ſucht (§. 90.); ſo iſt erlaubt, ſeine
Sachen wieder einen offenbahren Dieb,
einen Raͤuber und Jnvaſor, oder ei-
nen, der uns um den Beſitz des unſri-
gen bringen will, zu vertheidigen (§.
49.), und dieſes iſt ein uneingeſchraͤnck-
tes Recht (§. 94.). Weil aber der Dieb,
der Raͤuber, und der uns um den Beſitz brin-
get, indem er der Vertheidigung wiederſte-
het, und auf unſere Perſon mit Gewalt loß
gehet, uns anfaͤllt (aggreſſor eſt); ſo iſt die
Vertheidigung unſerer Sachen in der
Vertheidigung unſerer Perſon enthal-
ten. Und daher iſt klar, daß die Verthei-
digung unſerer Sachen wieder einen
offenbahren Dieb, einen Raͤuber, und
einen,
Von dem
Recht
die uns
zugehoͤri-
ge Sa-
chen zu
verthei-
digen.
L 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/201>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.