droschen werden, schon würcklich da sind; so ist das Ausdreschen der Körner aus den Aehren keine Specification.
§. 228.
Eine fruchtbare Sache(res fructuo-Von den frucht- baren u. unfrucht- baren Sachen, und wem die Früch- te gehö- ren. sa) ist diejenige, von welcher man eine Frucht erhalten kann; eine unfruchtbare aber (in- fructuosa), aus welcher keine Frucht kom- men kann. Man sagt auch zuweilen, sie sey von Natur unfruchtbar. Weil man frucht- bare Sachen wegen der Früchte zu eigenen macht, welches vor sich klar ist, und eben des- wegen das Eigenthum auch das Recht, die Früchte zu geniessen, in sich begreift (§. 198.); so gehören die Früchte demjenigen, wel- chem die Sache gehöret, oder dem Ei- genthumsherrn der Sache; folglich, da der Eigenthumsherr von seinem Rechte alle übrigen ausschleußt (§. 195.), so gehört das Recht die Früchte zu erhalten nie- manden, als dem Eigenthumsherrn.
§. 229.
Daher ist ferner klar, daß der BesitzerOb der Besitzer einer fremden Sache Theil an den Früch- ten hat. einer fremden Sache, er mag dieselbe mit gutem Gewissen besitzen, oder nicht, kein Recht hat die Früchte zu erhalten; folglich daß die natürlichen Früchte, sie mögen noch hangende(pendentes),oder schon erhaltene(percepti)seyn, dem Ei- genthumsherrn zugehören (§. 224.). Weil aber die durch Fleiß erhaltene theils Früchte der Sache, theils des Fleisses sind
(§. 226.);
des Eigenthums.
droſchen werden, ſchon wuͤrcklich da ſind; ſo iſt das Ausdreſchen der Koͤrner aus den Aehren keine Specification.
§. 228.
Eine fruchtbare Sache(res fructuo-Von den frucht- baren u. unfrucht- baren Sachen, und wem die Fꝛuͤch- te gehoͤ- ren. ſa) iſt diejenige, von welcher man eine Frucht erhalten kann; eine unfruchtbare aber (in- fructuoſa), aus welcher keine Frucht kom- men kann. Man ſagt auch zuweilen, ſie ſey von Natur unfruchtbar. Weil man frucht- bare Sachen wegen der Fruͤchte zu eigenen macht, welches vor ſich klar iſt, und eben des- wegen das Eigenthum auch das Recht, die Fruͤchte zu genieſſen, in ſich begreift (§. 198.); ſo gehoͤren die Fruͤchte demjenigen, wel- chem die Sache gehoͤret, oder dem Ei- genthumsherrn der Sache; folglich, da der Eigenthumsherr von ſeinem Rechte alle uͤbrigen ausſchleußt (§. 195.), ſo gehoͤrt das Recht die Fruͤchte zu erhalten nie- manden, als dem Eigenthumsherrn.
§. 229.
Daher iſt ferner klar, daß der BeſitzerOb der Beſitzer einer fremden Sache Theil an den Fruͤch- ten hat. einer fremden Sache, er mag dieſelbe mit gutem Gewiſſen beſitzen, oder nicht, kein Recht hat die Fruͤchte zu erhalten; folglich daß die natuͤrlichen Fruͤchte, ſie moͤgen noch hangende(pendentes),oder ſchon erhaltene(percepti)ſeyn, dem Ei- genthumsherrn zugehoͤren (§. 224.). Weil aber die durch Fleiß erhaltene theils Fruͤchte der Sache, theils des Fleiſſes ſind
(§. 226.);
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des Eigenthums.
droſchen werden, ſchon wuͤrcklich da ſind; ſo
iſt das Ausdreſchen der Koͤrner aus den
Aehren keine Specification.
§. 228.
Eine fruchtbare Sache (res fructuo-
ſa) iſt diejenige, von welcher man eine Frucht
erhalten kann; eine unfruchtbare aber (in-
fructuoſa), aus welcher keine Frucht kom-
men kann. Man ſagt auch zuweilen, ſie ſey
von Natur unfruchtbar. Weil man frucht-
bare Sachen wegen der Fruͤchte zu eigenen
macht, welches vor ſich klar iſt, und eben des-
wegen das Eigenthum auch das Recht, die
Fruͤchte zu genieſſen, in ſich begreift (§. 198.);
ſo gehoͤren die Fruͤchte demjenigen, wel-
chem die Sache gehoͤret, oder dem Ei-
genthumsherrn der Sache; folglich, da
der Eigenthumsherr von ſeinem Rechte alle
uͤbrigen ausſchleußt (§. 195.), ſo gehoͤrt
das Recht die Fruͤchte zu erhalten nie-
manden, als dem Eigenthumsherrn.
Von den
frucht-
baren u.
unfrucht-
baren
Sachen,
und wem
die Fꝛuͤch-
te gehoͤ-
ren.
§. 229.
Daher iſt ferner klar, daß der Beſitzer
einer fremden Sache, er mag dieſelbe mit
gutem Gewiſſen beſitzen, oder nicht, kein
Recht hat die Fruͤchte zu erhalten;
folglich daß die natuͤrlichen Fruͤchte, ſie
moͤgen noch hangende (pendentes), oder
ſchon erhaltene (percepti) ſeyn, dem Ei-
genthumsherrn zugehoͤren (§. 224.).
Weil aber die durch Fleiß erhaltene theils
Fruͤchte der Sache, theils des Fleiſſes ſind
(§. 226.);
Ob der
Beſitzer
einer
fremden
Sache
Theil
an den
Fruͤch-
ten hat.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/179>, abgerufen am 21.11.2024.
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