ein eigener Gebrauch vor denjenigen, der sie, mit dem Vorsatz sich derselben zu bedienen, an sich nimmet, oder sie in den Zustand setzt, in welchem er sich dersel- ben bedienen kann. Eben das gilt von einer Sache, die durch den Gebrauch nicht ver- braucht wird, so lange als der Gebrauch dauert (§. 187.). Und hierdurch sind die Menschen zuerst auf den Begriff eines eigenen Rechts in einer Sache gefallen.
§. 193.
Vom Stöhrer der Ge- mein- schaft der ersten Zeit.
Einen Stöhrer der Gemeinschaft der ersten Zeit(turbatorem communionis primaevae) nennt man denjenigen, der entwe- der selbst, oder durch andere mit Gewalt zu ver- hindern sich bemühet, daß jemand sich der Sa- chen nicht bedienen kann, wie er es nöthig hat. Weil nun der Stöhrer den Gebrauch des Rechts verhindert, welches einem andern zu- kömmt (§. 183.); so hat dieser das Recht ihm zu wiederstehen (§. 30); und folg- lich kömmt einem jeden das Recht zu, sich und den Gebrauch einer Sache wieder einen solchen Stöhrer zu ver- theidigen (§. 90.). Und da das gemein- schaftliche Recht zum Gebrauch einer Sache ein vollkommenes Recht ist (§. 183. 81.), und die Verletzung desselben ein Unrecht (§. 87.); so ist in der Gemeinschaft der ersten Zeit eine rechtmäßige Ursache des Krie- ges, wenn jemand den andern von dem Gebrauch einer Sache mit Gewalt ab-
halten,
II. Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.
ein eigener Gebrauch vor denjenigen, der ſie, mit dem Vorſatz ſich derſelben zu bedienen, an ſich nimmet, oder ſie in den Zuſtand ſetzt, in welchem er ſich derſel- ben bedienen kann. Eben das gilt von einer Sache, die durch den Gebrauch nicht ver- braucht wird, ſo lange als der Gebrauch dauert (§. 187.). Und hierdurch ſind die Menſchen zuerſt auf den Begriff eines eigenen Rechts in einer Sache gefallen.
§. 193.
Vom Stoͤhrer der Ge- mein- ſchaft der erſten Zeit.
Einen Stoͤhrer der Gemeinſchaft der erſten Zeit(turbatorem communionis primævæ) nennt man denjenigen, der entwe- der ſelbſt, oder durch andere mit Gewalt zu ver- hindern ſich bemuͤhet, daß jemand ſich der Sa- chen nicht bedienen kann, wie er es noͤthig hat. Weil nun der Stoͤhrer den Gebrauch des Rechts verhindert, welches einem andern zu- koͤmmt (§. 183.); ſo hat dieſer das Recht ihm zu wiederſtehen (§. 30); und folg- lich koͤmmt einem jeden das Recht zu, ſich und den Gebrauch einer Sache wieder einen ſolchen Stoͤhrer zu ver- theidigen (§. 90.). Und da das gemein- ſchaftliche Recht zum Gebrauch einer Sache ein vollkommenes Recht iſt (§. 183. 81.), und die Verletzung deſſelben ein Unrecht (§. 87.); ſo iſt in der Gemeinſchaft der erſten Zeit eine rechtmaͤßige Urſache des Krie- ges, wenn jemand den andern von dem Gebrauch einer Sache mit Gewalt ab-
halten,
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II. Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.
ein eigener Gebrauch vor denjenigen,
der ſie, mit dem Vorſatz ſich derſelben
zu bedienen, an ſich nimmet, oder ſie in
den Zuſtand ſetzt, in welchem er ſich derſel-
ben bedienen kann. Eben das gilt von einer
Sache, die durch den Gebrauch nicht ver-
braucht wird, ſo lange als der Gebrauch
dauert (§. 187.). Und hierdurch ſind die
Menſchen zuerſt auf den Begriff eines eigenen
Rechts in einer Sache gefallen.
§. 193.
Einen Stoͤhrer der Gemeinſchaft
der erſten Zeit (turbatorem communionis
primævæ) nennt man denjenigen, der entwe-
der ſelbſt, oder durch andere mit Gewalt zu ver-
hindern ſich bemuͤhet, daß jemand ſich der Sa-
chen nicht bedienen kann, wie er es noͤthig hat.
Weil nun der Stoͤhrer den Gebrauch des
Rechts verhindert, welches einem andern zu-
koͤmmt (§. 183.); ſo hat dieſer das Recht
ihm zu wiederſtehen (§. 30); und folg-
lich koͤmmt einem jeden das Recht zu,
ſich und den Gebrauch einer Sache
wieder einen ſolchen Stoͤhrer zu ver-
theidigen (§. 90.). Und da das gemein-
ſchaftliche Recht zum Gebrauch einer Sache
ein vollkommenes Recht iſt (§. 183. 81.), und
die Verletzung deſſelben ein Unrecht (§. 87.);
ſo iſt in der Gemeinſchaft der erſten
Zeit eine rechtmaͤßige Urſache des Krie-
ges, wenn jemand den andern von dem
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/158>, abgerufen am 21.11.2024.
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