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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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gegen Gott.
§. 178.

Da der Gottesdienst (cultus divinus)Vom
Gottes-
dienste.

der Jnbegriff aller Handlungen ist, die Got-
tes wegen vorgenommen werden; folglich der-
selbe in der Ausübung der Pflichten gegen Gott
bestehet (§. 57.); dazu aber wir verbunden sind,
wie aus dem, was wir bis hierher bewiesen,
zur Gnüge erhellet; so sind wir verbunden
Gott zu dienen.
Man nennt aber den
inneren Gottesdienst,
welcher durch in-
nere Handlungen, den äusseren aber, wel-
cher durch äussere Handlungen verrichtet wird.
Weil nun bey der Ausübung der Pflichten
gegen Gott die äussern Handlungen und die
innern nicht von einander abzusondern sind
(§. 177.); so muß auch der innere Got-
tesdienst mit dem äussern verbunden
werden.

§. 179.

Weil wir darauf zu sehen haben, daß auchVon den
Zusam-
menkünf-
ten, die
des Got-
tesdien-
stes we-
gen anzu-
stellen
sind.

andere Menschen zur Erkenntniß Gottes (§.
163.), zur Tugend (§. 139.), und also auch
zur Gottseeligkeit geführt werden (§. 167.),
auch durch unser Exempel andern nützen sol-
len (§. 139.); so sind die Menschen ver-
bunden wegen des Gottesdienstes zu-
sammen zu kommen;
folglich haben sie
das Recht dasjenige anzuordnen, was
zur rechten Einrichtung dieser Zusam-
menkünfte erfordert wird
(§. 46. 52.).
Hierzu gehöret die Bestimmung der Zeit, des
Orts und der Art und Weise diese Versamm-

lungen
Nat. u. Völckerrecht. H
gegen Gott.
§. 178.

Da der Gottesdienſt (cultus divinus)Vom
Gottes-
dienſte.

der Jnbegriff aller Handlungen iſt, die Got-
tes wegen vorgenommen werden; folglich der-
ſelbe in der Ausuͤbung der Pflichten gegen Gott
beſtehet (§. 57.); dazu aber wir verbunden ſind,
wie aus dem, was wir bis hierher bewieſen,
zur Gnuͤge erhellet; ſo ſind wir verbunden
Gott zu dienen.
Man nennt aber den
inneren Gottesdienſt,
welcher durch in-
nere Handlungen, den aͤuſſeren aber, wel-
cher durch aͤuſſere Handlungen verrichtet wird.
Weil nun bey der Ausuͤbung der Pflichten
gegen Gott die aͤuſſern Handlungen und die
innern nicht von einander abzuſondern ſind
(§. 177.); ſo muß auch der innere Got-
tesdienſt mit dem aͤuſſern verbunden
werden.

§. 179.

Weil wir darauf zu ſehen haben, daß auchVon den
Zuſam-
menkuͤnf-
ten, die
des Got-
tesdien-
ſtes we-
gen anzu-
ſtellen
ſind.

andere Menſchen zur Erkenntniß Gottes (§.
163.), zur Tugend (§. 139.), und alſo auch
zur Gottſeeligkeit gefuͤhrt werden (§. 167.),
auch durch unſer Exempel andern nuͤtzen ſol-
len (§. 139.); ſo ſind die Menſchen ver-
bunden wegen des Gottesdienſtes zu-
ſammen zu kommen;
folglich haben ſie
das Recht dasjenige anzuordnen, was
zur rechten Einrichtung dieſer Zuſam-
menkuͤnfte erfordert wird
(§. 46. 52.).
Hierzu gehoͤret die Beſtimmung der Zeit, des
Orts und der Art und Weiſe dieſe Verſamm-

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[113/0149] gegen Gott. §. 178. Da der Gottesdienſt (cultus divinus) der Jnbegriff aller Handlungen iſt, die Got- tes wegen vorgenommen werden; folglich der- ſelbe in der Ausuͤbung der Pflichten gegen Gott beſtehet (§. 57.); dazu aber wir verbunden ſind, wie aus dem, was wir bis hierher bewieſen, zur Gnuͤge erhellet; ſo ſind wir verbunden Gott zu dienen. Man nennt aber den inneren Gottesdienſt, welcher durch in- nere Handlungen, den aͤuſſeren aber, wel- cher durch aͤuſſere Handlungen verrichtet wird. Weil nun bey der Ausuͤbung der Pflichten gegen Gott die aͤuſſern Handlungen und die innern nicht von einander abzuſondern ſind (§. 177.); ſo muß auch der innere Got- tesdienſt mit dem aͤuſſern verbunden werden. Vom Gottes- dienſte. §. 179. Weil wir darauf zu ſehen haben, daß auch andere Menſchen zur Erkenntniß Gottes (§. 163.), zur Tugend (§. 139.), und alſo auch zur Gottſeeligkeit gefuͤhrt werden (§. 167.), auch durch unſer Exempel andern nuͤtzen ſol- len (§. 139.); ſo ſind die Menſchen ver- bunden wegen des Gottesdienſtes zu- ſammen zu kommen; folglich haben ſie das Recht dasjenige anzuordnen, was zur rechten Einrichtung dieſer Zuſam- menkuͤnfte erfordert wird (§. 46. 52.). Hierzu gehoͤret die Beſtimmung der Zeit, des Orts und der Art und Weiſe dieſe Verſamm- lungen Von den Zuſam- menkuͤnf- ten, die des Got- tesdien- ſtes we- gen anzu- ſtellen ſind. Nat. u. Voͤlckerrecht. H

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/149>, abgerufen am 30.12.2024.