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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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des Menschen gegen sich selbst.
einen schlimmen verwandelt werde; folglich
wenn er etwas gethan hat, das dem
guten Ruf zuwieder ist; so muß er
durch das Gegentheil denselben wieder
zu erlangen suchen.

§. 127.

Das übereinstimmende Lob rechtschaffenerVon dem
Ruhme.

und verständiger Männer, oder derer die
richtig urtheilen, heist der Ruhm (gloria).
Was wir also von dem Lobe gesagt haben, gilt
auch von dem Ruhme.

§. 128.

Da Lob und Ehre nicht in unserer GewaltDaß
man Lob
und Ehre
nicht be-
gehren
müsse.

stehen (§. 125.), wir aber nach Absichten
handeln sollen; so müssen wir Lob und
Ehre nicht zu einer Absicht bey unsern
Handlungen machen; sondern es an-
dern überlassen, ob sie uns loben und
ehren wollen
(§. 78.); folglich müs-
sen wir nach Lob und Ehre nicht
streben, vielweniger uns selbst lo-
ben.

§. 129.

Da der Mensch sich selbst, seiner Seele, sei-Wie das
Urtheil
von nns
und un-
serm Zu-
stand be-
schaffen
seyn
muß.

nem Leibe und seinem Zustande nach, erkennen
soll (§. 105.); so muß das Urtheil von
den Gütern seiner Seele, seines Leibes
und des Glücks wahr seyn: er muß
auch bey denselben nicht seinem Fleiß
und seinen Bemühungen zuschreiben,
was der Natur, dem Glück und an-
dern zugeeignet werden muß, und er

ist
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des Menſchen gegen ſich ſelbſt.
einen ſchlimmen verwandelt werde; folglich
wenn er etwas gethan hat, das dem
guten Ruf zuwieder iſt; ſo muß er
durch das Gegentheil denſelben wieder
zu erlangen ſuchen.

§. 127.

Das uͤbereinſtimmende Lob rechtſchaffenerVon dem
Ruhme.

und verſtaͤndiger Maͤnner, oder derer die
richtig urtheilen, heiſt der Ruhm (gloria).
Was wir alſo von dem Lobe geſagt haben, gilt
auch von dem Ruhme.

§. 128.

Da Lob und Ehre nicht in unſerer GewaltDaß
man Lob
und Ehre
nicht be-
gehren
muͤſſe.

ſtehen (§. 125.), wir aber nach Abſichten
handeln ſollen; ſo muͤſſen wir Lob und
Ehre nicht zu einer Abſicht bey unſern
Handlungen machen; ſondern es an-
dern uͤberlaſſen, ob ſie uns loben und
ehren wollen
(§. 78.); folglich muͤſ-
ſen wir nach Lob und Ehre nicht
ſtreben, vielweniger uns ſelbſt lo-
ben.

§. 129.

Da der Menſch ſich ſelbſt, ſeiner Seele, ſei-Wie das
Urtheil
von nns
und un-
ſerm Zu-
ſtand be-
ſchaffen
ſeyn
muß.

nem Leibe und ſeinem Zuſtande nach, erkennen
ſoll (§. 105.); ſo muß das Urtheil von
den Guͤtern ſeiner Seele, ſeines Leibes
und des Gluͤcks wahr ſeyn: er muß
auch bey denſelben nicht ſeinem Fleiß
und ſeinen Bemuͤhungen zuſchreiben,
was der Natur, dem Gluͤck und an-
dern zugeeignet werden muß, und er

iſt
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[83/0119] des Menſchen gegen ſich ſelbſt. einen ſchlimmen verwandelt werde; folglich wenn er etwas gethan hat, das dem guten Ruf zuwieder iſt; ſo muß er durch das Gegentheil denſelben wieder zu erlangen ſuchen. §. 127. Das uͤbereinſtimmende Lob rechtſchaffener und verſtaͤndiger Maͤnner, oder derer die richtig urtheilen, heiſt der Ruhm (gloria). Was wir alſo von dem Lobe geſagt haben, gilt auch von dem Ruhme. Von dem Ruhme. §. 128. Da Lob und Ehre nicht in unſerer Gewalt ſtehen (§. 125.), wir aber nach Abſichten handeln ſollen; ſo muͤſſen wir Lob und Ehre nicht zu einer Abſicht bey unſern Handlungen machen; ſondern es an- dern uͤberlaſſen, ob ſie uns loben und ehren wollen (§. 78.); folglich muͤſ- ſen wir nach Lob und Ehre nicht ſtreben, vielweniger uns ſelbſt lo- ben. Daß man Lob und Ehre nicht be- gehren muͤſſe. §. 129. Da der Menſch ſich ſelbſt, ſeiner Seele, ſei- nem Leibe und ſeinem Zuſtande nach, erkennen ſoll (§. 105.); ſo muß das Urtheil von den Guͤtern ſeiner Seele, ſeines Leibes und des Gluͤcks wahr ſeyn: er muß auch bey denſelben nicht ſeinem Fleiß und ſeinen Bemuͤhungen zuſchreiben, was der Natur, dem Gluͤck und an- dern zugeeignet werden muß, und er iſt Wie das Urtheil von nns und un- ſerm Zu- ſtand be- ſchaffen ſeyn muß. F 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/119>, abgerufen am 21.12.2024.