Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.3. Kap. Von der Entstehungsart genes Gefäß ist; und so verhält sich die Sache inden Pflanzen. §. 43. Warum dieThiere ein Herz haben, die Pflanzen aber nicht. Definition des Herzens. Allein hierin liegt nunmehro auch §. 44.
3. Kap. Von der Entſtehungsart genes Gefaͤß iſt; und ſo verhaͤlt ſich die Sache inden Pflanzen. §. 43. Warum dieThiere ein Herz haben, die Pflanzen aber nicht. Definition des Herzens. Allein hierin liegt nunmehro auch §. 44.
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3. Kap. Von der Entſtehungsart
genes Gefaͤß iſt; und ſo verhaͤlt ſich die Sache in
den Pflanzen.
§. 43.
Allein hierin liegt nunmehro auch
ferner der Grund dieſes wichtigen Un-
terſchiedes zwiſchen den Pflanzen und
den Thieren, daß dieſe ein Herz jene
aber keines haben. Sie werden die
Urſache aus dem vorigen bald einſe-
hen, wenn ich Jhnen nur erſt einen
Begriff von einem Herzen gemacht habe. Die
Figur traͤgt nichts zum Weſen des Herzens bey,
das ſehen Sie wohl; dieſe mag kegelfoͤrmig, rund,
oder walzenfoͤrmig ſeyn, wie wir wuͤrklich dieſe
verſchiedene Figuren bey verſchiedenen Thieren ſe-
hen, es kann immer ein Herz ſeyn. Die Farbe
thut noch weniger; kurz, es kommt darauf an: es
muß ein Gefaͤß ſeyn, aus welchem alle Arterien des
Koͤrpers entſpringen, und in welches alle Venen
deſſelben zuſammen fließen; es muß alſo der allge-
meine Stamm aller Gefaͤße des Koͤrpers ſeyn.
Wenn ein ſolches Gefaͤß in einem organiſchen Koͤr-
pers exiſtirt, ſo hat derſelbe ein Herz; widrigen-
falls hat er keines. Dieſes iſt aber nicht nur philoſo-
phiſch, ſondern auch phyſiſch betrachtet, wahr.
Das Herz der Jnſeckten iſt nicht wie bey vierfuͤßi-
gen Thieren und Voͤgeln kegelfoͤrmig, und mit zwo
Kammern verſehen, ſondern es iſt ein einfacher
Kanal, und ſelbſt das Herz im Embryo der Voͤ-
gel und vierfuͤßigen iſt ein bloßer einfacher ge-
kruͤmmter Kanal.
§. 44.
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