Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.der Gefäße etc. und allenthalben einen gleichen Grad der Undurch-sichtigkeit haben, zur Entstehung der Gefäße aber wird erfordert, daß die Substanz in den Zwi- schenräumen ihre Dichtigkeit verändern muß (§. 35.). Allein woraus haben Sie jetzo ge- schloßen, daß die Gefäße im Anfange noch keine Häute haben? daraus, weil Sie dieselben im Anfange nicht sehen? Keinesweges, sondern daraus, weil Sie dieselben einige Tage nachhero erst haben allmählig werden sehn, und die Art und Weise gesehn haben, wie sie geworden sind. §. 38 Die Art, wie diese Verände-Was es mit ähn-
der Gefaͤße ꝛc. und allenthalben einen gleichen Grad der Undurch-ſichtigkeit haben, zur Entſtehung der Gefaͤße aber wird erfordert, daß die Subſtanz in den Zwi- ſchenraͤumen ihre Dichtigkeit veraͤndern muß (§. 35.). Allein woraus haben Sie jetzo ge- ſchloßen, daß die Gefaͤße im Anfange noch keine Haͤute haben? daraus, weil Sie dieſelben im Anfange nicht ſehen? Keinesweges, ſondern daraus, weil Sie dieſelben einige Tage nachhero erſt haben allmaͤhlig werden ſehn, und die Art und Weiſe geſehn haben, wie ſie geworden ſind. §. 38 Die Art, wie dieſe Veraͤnde-Was es mit aͤhn-
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der Gefaͤße ꝛc.
und allenthalben einen gleichen Grad der Undurch-
ſichtigkeit haben, zur Entſtehung der Gefaͤße aber
wird erfordert, daß die Subſtanz in den Zwi-
ſchenraͤumen ihre Dichtigkeit veraͤndern muß
(§. 35.). Allein woraus haben Sie jetzo ge-
ſchloßen, daß die Gefaͤße im Anfange noch keine
Haͤute haben? daraus, weil Sie dieſelben im
Anfange nicht ſehen? Keinesweges, ſondern
daraus, weil Sie dieſelben einige Tage nachhero
erſt haben allmaͤhlig werden ſehn, und die Art
und Weiſe geſehn haben, wie ſie geworden ſind.
§. 38
Die Art, wie dieſe Veraͤnde-
rung in Anſehung der Dichtigkeit mit
der Subſtanz in den Zwiſchenraͤumen
der Gefaͤße zuwege gebracht wird, will
ich nicht weiter erklaͤren, ſondern ſie
nur auf andere Erſcheinungen zuruͤck-
bringen. Die Entſtehungsart der Fluͤgel und
Fuͤße, wie Sie im folgenden Kapittel ſehn wer-
den, hat dieſes mit dem gegenwaͤrtigen Phaͤno-
meno gemein, daß ſich im Anfange in der Mitte
des Ruͤckgrads auf beyden Seiten die Subſtanz,
woraus die Fluͤgel und Fuͤße formirt werden ſollen,
eben ſo haͤufig anlegt als an denen Orten, wo die-
ſe Theile eigentlich entſtehen ſollen, in der Folge
aber allmaͤhlig ſich wiederum wegzieht und end-
lich gar verſchwindet, da indeſſen dieſe Subſtanz
an denen ihr eigentlich beſtimmten Orten um ſo
viel ſtaͤrker anwaͤchſt und dichter wird. Mehrere
aͤhn-
Was es mit
dem Dicht-
werden der
Subſtanz für
eine Bewand-
niß hat.
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