Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.2. Kap. Von der Entstehungsart eben so wie die Gefäße. Sie sind nichtsweniger als von einander verschiedene Bläs- chen. Der ganze Theil, worin sie sich befinden, besteht aus einem zellenförmigen Gewebe, so wie die Cellulosa in den Thieren ist, und die Bläschen selbst sind bloße Löcher. Der Unterschied zwi- schen den Gefäßen und den Bläschen ist kein an- derer, als daß jene länglichte, diese aber runde oder eckigte Hölen sind. Auf was für Art Sie übrigens auch immer §. 17. Entstehungs-art, wie sie möglich ist. Es giebt Theile in den Pflanzen, Art
2. Kap. Von der Entſtehungsart eben ſo wie die Gefaͤße. Sie ſind nichtsweniger als von einander verſchiedene Blaͤs- chen. Der ganze Theil, worin ſie ſich befinden, beſteht aus einem zellenfoͤrmigen Gewebe, ſo wie die Celluloſa in den Thieren iſt, und die Blaͤschen ſelbſt ſind bloße Loͤcher. Der Unterſchied zwi- ſchen den Gefaͤßen und den Blaͤschen iſt kein an- derer, als daß jene laͤnglichte, dieſe aber runde oder eckigte Hoͤlen ſind. Auf was fuͤr Art Sie uͤbrigens auch immer §. 17. Entſtehungs-art, wie ſie möglich iſt. Es giebt Theile in den Pflanzen, Art
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0174" n="152"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">2. Kap. Von der Entſtehungsart</hi></fw><lb/> eben ſo wie die Gefaͤße. Sie ſind nichts<lb/> weniger als von einander verſchiedene Blaͤs-<lb/> chen. Der ganze Theil, worin ſie ſich befinden,<lb/> beſteht aus einem zellenfoͤrmigen Gewebe, ſo wie<lb/> die <hi rendition="#aq">Celluloſa</hi> in den Thieren iſt, und die Blaͤschen<lb/> ſelbſt ſind bloße Loͤcher. Der Unterſchied zwi-<lb/> ſchen den Gefaͤßen und den Blaͤschen iſt kein an-<lb/> derer, als daß jene laͤnglichte, dieſe aber runde<lb/> oder eckigte Hoͤlen ſind.</p><lb/> <p>Auf was fuͤr Art Sie uͤbrigens auch immer<lb/> die Gefaͤße oder Blaͤschens unterſuchen moͤgen,<lb/> ſo werden Sie allezeit finden, daß ſie ſich ſo, wie<lb/> ich ſie beſchrieben habe, und nicht anders ver-<lb/> halten.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 17.</head><lb/> <note place="left">Entſtehungs-<lb/> art, wie ſie<lb/> möglich iſt.</note> <p>Es giebt Theile in den Pflanzen,<lb/> zum Exempel die Samen (<hi rendition="#aq">lobi ſe-<lb/> minales</hi>), die aus lauter Blaͤschen,<lb/> und andere, z. E. ein Aſt einer Wur-<lb/> zel, der Stiel eines Blats, die aus lauter Gefaͤſ-<lb/> ſen beſtehn. Wenn ich nun im Vorhergehenden<lb/> geſagt habe, daß ſolche Theile, wie Saamen, Wur-<lb/> zel, Stengel, die beſondere vor ſich beſtehende<lb/> Theile ſind, auf eine andere Art hervor gebracht<lb/> werden ſollen, als die Gefaͤße und das Zellenge-<lb/> webe; ſo werden ſie ſich dieſes ſchwer vorſtellen<lb/> koͤnnen. Sie werden ſagen, ein Aſt zum Exem-<lb/> pel von einer Wurzel ſoll aus nichts als lauter Ge-<lb/> faͤßen beſtehn, und er ſoll doch auf eine andere Art<lb/> producirt werden, als dieſe Gefaͤße. Wenn der<lb/> Aſt producirt wird, es mag geſchehen auf was fuͤr<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Art</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [152/0174]
2. Kap. Von der Entſtehungsart
eben ſo wie die Gefaͤße. Sie ſind nichts
weniger als von einander verſchiedene Blaͤs-
chen. Der ganze Theil, worin ſie ſich befinden,
beſteht aus einem zellenfoͤrmigen Gewebe, ſo wie
die Celluloſa in den Thieren iſt, und die Blaͤschen
ſelbſt ſind bloße Loͤcher. Der Unterſchied zwi-
ſchen den Gefaͤßen und den Blaͤschen iſt kein an-
derer, als daß jene laͤnglichte, dieſe aber runde
oder eckigte Hoͤlen ſind.
Auf was fuͤr Art Sie uͤbrigens auch immer
die Gefaͤße oder Blaͤschens unterſuchen moͤgen,
ſo werden Sie allezeit finden, daß ſie ſich ſo, wie
ich ſie beſchrieben habe, und nicht anders ver-
halten.
§. 17.
Es giebt Theile in den Pflanzen,
zum Exempel die Samen (lobi ſe-
minales), die aus lauter Blaͤschen,
und andere, z. E. ein Aſt einer Wur-
zel, der Stiel eines Blats, die aus lauter Gefaͤſ-
ſen beſtehn. Wenn ich nun im Vorhergehenden
geſagt habe, daß ſolche Theile, wie Saamen, Wur-
zel, Stengel, die beſondere vor ſich beſtehende
Theile ſind, auf eine andere Art hervor gebracht
werden ſollen, als die Gefaͤße und das Zellenge-
webe; ſo werden ſie ſich dieſes ſchwer vorſtellen
koͤnnen. Sie werden ſagen, ein Aſt zum Exem-
pel von einer Wurzel ſoll aus nichts als lauter Ge-
faͤßen beſtehn, und er ſoll doch auf eine andere Art
producirt werden, als dieſe Gefaͤße. Wenn der
Aſt producirt wird, es mag geſchehen auf was fuͤr
Art
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |