Die erste Art derselben sind diejenigen, die nicht weiter aus andern Theilen bestehen, sondern die die letzten und einfachen sind, und aus denen im Gegentheil alle übrige Theile zusammen gesetzt werden. Es sind in den Pflanzen die Gefässe und Bläßchens. Rinde, Holz, Wurzel, Stamm, Aeste, Blätter, Blumen, Früchte, Saamen, kurz alle Theile der Pflanzen sind entweder aus Gefäs- sen, oder aus Bläßchen, oder aus beyden zusam- men gesetzt. Jn den Thieren sind es wieder die Gefäße und das Zellen-Gewebe. Die Bläßchen in den Pflanzen sind nichts anders, als ein Zellen- Gewebe; nur sind an einigen wenigen Orten die Zellen verschlossen, an statt daß diese bey den Thie- ren allenthalben mit einander communiciren. Die Nerven und Muskeln ausgenommen, (das Ge- hirn rechne ich mit zu den Nerven,) bestehen alle Theile der Thiere wiederum aus Gefässen, die ver- mittelst des Zellengewebes mit einander verbunden sind, oder aus einem Zellengewebe allein. Alle Eingeweide, die Knochen, die Haut, gehören zur ersten Classe, die Epidermis, die Haare und Nägel zur zweiten.
§. 7.
Die andere Gattung von Theilen sind dieje- nigen, die nun aus Gefässen und dem Zellengewe- be zwar zusammen gesetzt sind, allein die dem ohn- erachtet doch noch nicht vor sich selbst bestehen; sondern ebenfalls noch wieder Theile von andern Theilen sind, die sie durch ihre Zusammensetzung
aus-
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des organiſchen Koͤrpers ꝛc.
§. 6.
Die erſte Art derſelben ſind diejenigen, die nicht weiter aus andern Theilen beſtehen, ſondern die die letzten und einfachen ſind, und aus denen im Gegentheil alle uͤbrige Theile zuſammen geſetzt werden. Es ſind in den Pflanzen die Gefaͤſſe und Blaͤßchens. Rinde, Holz, Wurzel, Stamm, Aeſte, Blaͤtter, Blumen, Fruͤchte, Saamen, kurz alle Theile der Pflanzen ſind entweder aus Gefaͤſ- ſen, oder aus Blaͤßchen, oder aus beyden zuſam- men geſetzt. Jn den Thieren ſind es wieder die Gefaͤße und das Zellen-Gewebe. Die Blaͤßchen in den Pflanzen ſind nichts anders, als ein Zellen- Gewebe; nur ſind an einigen wenigen Orten die Zellen verſchloſſen, an ſtatt daß dieſe bey den Thie- ren allenthalben mit einander communiciren. Die Nerven und Muskeln ausgenommen, (das Ge- hirn rechne ich mit zu den Nerven,) beſtehen alle Theile der Thiere wiederum aus Gefaͤſſen, die ver- mittelſt des Zellengewebes mit einander verbunden ſind, oder aus einem Zellengewebe allein. Alle Eingeweide, die Knochen, die Haut, gehoͤren zur erſten Claſſe, die Epidermis, die Haare und Naͤgel zur zweiten.
§. 7.
Die andere Gattung von Theilen ſind dieje- nigen, die nun aus Gefaͤſſen und dem Zellengewe- be zwar zuſammen geſetzt ſind, allein die dem ohn- erachtet doch noch nicht vor ſich ſelbſt beſtehen; ſondern ebenfalls noch wieder Theile von andern Theilen ſind, die ſie durch ihre Zuſammenſetzung
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des organiſchen Koͤrpers ꝛc.
§. 6.
Die erſte Art derſelben ſind diejenigen, die
nicht weiter aus andern Theilen beſtehen, ſondern
die die letzten und einfachen ſind, und aus denen
im Gegentheil alle uͤbrige Theile zuſammen geſetzt
werden. Es ſind in den Pflanzen die Gefaͤſſe und
Blaͤßchens. Rinde, Holz, Wurzel, Stamm,
Aeſte, Blaͤtter, Blumen, Fruͤchte, Saamen, kurz
alle Theile der Pflanzen ſind entweder aus Gefaͤſ-
ſen, oder aus Blaͤßchen, oder aus beyden zuſam-
men geſetzt. Jn den Thieren ſind es wieder die
Gefaͤße und das Zellen-Gewebe. Die Blaͤßchen
in den Pflanzen ſind nichts anders, als ein Zellen-
Gewebe; nur ſind an einigen wenigen Orten die
Zellen verſchloſſen, an ſtatt daß dieſe bey den Thie-
ren allenthalben mit einander communiciren. Die
Nerven und Muskeln ausgenommen, (das Ge-
hirn rechne ich mit zu den Nerven,) beſtehen alle
Theile der Thiere wiederum aus Gefaͤſſen, die ver-
mittelſt des Zellengewebes mit einander verbunden
ſind, oder aus einem Zellengewebe allein. Alle
Eingeweide, die Knochen, die Haut, gehoͤren zur
erſten Claſſe, die Epidermis, die Haare und Naͤgel
zur zweiten.
§. 7.
Die andere Gattung von Theilen ſind dieje-
nigen, die nun aus Gefaͤſſen und dem Zellengewe-
be zwar zuſammen geſetzt ſind, allein die dem ohn-
erachtet doch noch nicht vor ſich ſelbſt beſtehen;
ſondern ebenfalls noch wieder Theile von andern
Theilen ſind, die ſie durch ihre Zuſammenſetzung
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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/167>, abgerufen am 03.03.2025.
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