Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Algebra.
mal-Linie gleich einem Rectangulo aus dem
Parameter in die Linie/ so aus dem Brenn-
Puncte an das Ende der Semiordinate ge-
zogen wird.

Anmerckung.

429. Eben so findet ihr die Subnormal-Linie in
allen anderen Fällen/ und durch deren Hülfe könnet
ihr aus jedem gegebenen Puncte einer Algebraischen
Linie eine Perpendicular-Linie HM aufrichten. Z.
E. im Circul ist
ax - xx = y2
adx-2xdx = 2ydy
1/2adx - xdx = ydy

PH = ydy : dx = 1/2a - x.

Daher ist klahr das alle Normal-Linien in
dem Circul durch das Centrum gehen/ oder/
daß alle Radii des Circuls auf der Periphe-
rie perpendicular stehen und demnach die
Tangens des Circuls mit dem Radio einen
rechten Winckel macht. Woraus erhellet/
daß/ wenn ihr die Tangentes, Subtangen-
tes,
Normal- und Subnormal-Linien su-
chet/ dadurch noch viele andere Eigenschaf-
ten der krummen Linien gantz leichte entde-
cket werden/ die sonst einen sehr weitläufti-
gen Beweiß erfordern.

Der 2. Zusatz.

430. Weil PH = ydy : dx/ so ist MH

= V
R 2

der Algebra.
mal-Linie gleich einem Rectangulo aus dem
Parameter in die Linie/ ſo aus dem Brenn-
Puncte an das Ende der Semiordinate ge-
zogen wird.

Anmerckung.

429. Eben ſo findet ihr die Subnormal-Linie in
allen anderen Faͤllen/ und durch deren Huͤlfe koͤnnet
ihr aus jedem gegebenen Puncte einer Algebraiſchen
Linie eine Perpendicular-Linie HM aufrichten. Z.
E. im Circul iſt
ax - xx = y2
adx-2xdx = 2ydy
½adx - xdx = ydy

PH = ydy : dx = ½a - x.

Daher iſt klahr das alle Normal-Linien in
dem Circul durch das Centrum gehen/ oder/
daß alle Radii des Circuls auf der Periphe-
rie perpendicular ſtehen und demnach die
Tangens des Circuls mit dem Radio einen
rechten Winckel macht. Woraus erhellet/
daß/ wenn ihr die Tangentes, Subtangen-
tes,
Normal- und Subnormal-Linien ſu-
chet/ dadurch noch viele andere Eigenſchaf-
ten der krummen Linien gantz leichte entde-
cket werden/ die ſonſt einen ſehr weitlaͤufti-
gen Beweiß erfordern.

Der 2. Zuſatz.

430. Weil PH = ydy : dx/ ſo iſt MH

= V
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0261" n="259"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Algebra.</hi></fw><lb/>
mal-Linie gleich einem <hi rendition="#aq">Rectangulo</hi> aus dem<lb/>
Parameter in die Linie/ &#x017F;o aus dem Brenn-<lb/>
Puncte an das Ende der Semiordinate ge-<lb/>
zogen wird.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <p>429. Eben &#x017F;o findet ihr die Subnormal-Linie in<lb/>
allen anderen Fa&#x0364;llen/ und durch deren Hu&#x0364;lfe ko&#x0364;nnet<lb/>
ihr aus jedem gegebenen Puncte einer Algebrai&#x017F;chen<lb/>
Linie eine Perpendicular-Linie <hi rendition="#aq">HM</hi> aufrichten. Z.<lb/>
E. im Circul i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#u"><hi rendition="#i">a</hi>x - xx = y<hi rendition="#sup">2</hi><lb/><hi rendition="#i">adx</hi>-2x<hi rendition="#i">d</hi>x = 2y<hi rendition="#i">d</hi>y<lb/>
½<hi rendition="#i">adx</hi> - x<hi rendition="#i">dx</hi> = y<hi rendition="#i">d</hi>y</hi><lb/>
PH = y<hi rendition="#i">d</hi>y : <hi rendition="#i">dx</hi> = ½<hi rendition="#i">a - x.</hi></hi></hi><lb/>
Daher i&#x017F;t klahr das alle Normal-Linien in<lb/>
dem Circul durch das <hi rendition="#aq">Centrum</hi> gehen/ oder/<lb/>
daß alle <hi rendition="#aq">Radii</hi> des Circuls auf der Periphe-<lb/>
rie perpendicular &#x017F;tehen und demnach die<lb/><hi rendition="#aq">Tangens</hi> des Circuls mit dem <hi rendition="#aq">Radio</hi> einen<lb/>
rechten Winckel macht. Woraus erhellet/<lb/>
daß/ wenn ihr die <hi rendition="#aq">Tangentes, Subtangen-<lb/>
tes,</hi> Normal- und Subnormal-Linien &#x017F;u-<lb/>
chet/ dadurch noch viele andere Eigen&#x017F;chaf-<lb/>
ten der krummen Linien gantz leichte entde-<lb/>
cket werden/ die &#x017F;on&#x017F;t einen &#x017F;ehr weitla&#x0364;ufti-<lb/>
gen Beweiß erfordern.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>430. Weil <hi rendition="#aq">PH = y<hi rendition="#i">d</hi>y : <hi rendition="#i">d</hi>x/</hi> &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq">MH</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">= <hi rendition="#aq">V</hi></fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[259/0261] der Algebra. mal-Linie gleich einem Rectangulo aus dem Parameter in die Linie/ ſo aus dem Brenn- Puncte an das Ende der Semiordinate ge- zogen wird. Anmerckung. 429. Eben ſo findet ihr die Subnormal-Linie in allen anderen Faͤllen/ und durch deren Huͤlfe koͤnnet ihr aus jedem gegebenen Puncte einer Algebraiſchen Linie eine Perpendicular-Linie HM aufrichten. Z. E. im Circul iſt ax - xx = y2 adx-2xdx = 2ydy ½adx - xdx = ydy PH = ydy : dx = ½a - x. Daher iſt klahr das alle Normal-Linien in dem Circul durch das Centrum gehen/ oder/ daß alle Radii des Circuls auf der Periphe- rie perpendicular ſtehen und demnach die Tangens des Circuls mit dem Radio einen rechten Winckel macht. Woraus erhellet/ daß/ wenn ihr die Tangentes, Subtangen- tes, Normal- und Subnormal-Linien ſu- chet/ dadurch noch viele andere Eigenſchaf- ten der krummen Linien gantz leichte entde- cket werden/ die ſonſt einen ſehr weitlaͤufti- gen Beweiß erfordern. Der 2. Zuſatz. 430. Weil PH = ydy : dx/ ſo iſt MH = V R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/261
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710. , S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/261>, abgerufen am 21.12.2024.