Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
Parabel und der halben bekandten Größe des dritten
Gliedes; in dem dritten aber 1/2q - 1/2 a/ das ist/ die
Summe aus dem halben Parameter der Parabel und
der halben bekandten Grösse des dritten Gliedes; in
dem dritten aber 1/2q-1/2a das ist/ die Differentz zwi-
schen dem halben Parameter und der halben bekandten
Grösse des dritten Gliedes/ und in allen drey Fällen
DH = 1/2r/ das ist/ das halbe dritte Glied: welches
die Regel ist/ die Cartesius für die Construction der
Cubischen AEquationen gegeben.

Die 2. Anmerckung.

368. Wenn der Circul die Parabel nicht durch-
schneidet/ so hat die AEquation keine würckliche Wur-
tzeln. Eben dieses gielt von einigen Wurtzeln/ wenn
die Parabel nicht in drey Puncten durchschnitten
wird.

Die 3. Anmerckung.

369. Wenn alle Glieder in der AEquation zugegen
sind/ könnet ihr (§. 301) das andere wegschaffen: wie
wol ihr sie auch construiren könnet/ wenn das andere
behalten wird. Denn es sey Z. E. x3 + ax2 + abx
= aac.
Wenn ihr diese AEquation mit x-
a
multipliciret/ und in der/ so heraus kommet/
x4 + abx2 - aax2 - abx = aacx - aac den
Werth von x2 aus dem angenommenem Or-
te an der Parabel x2 = ay stellet/ so entstehet
ein anderer Ort an einer Parabel yy + by - ay
= bx + cx - ac.
Wenn ihr ferner diesen von
dem ersten abziehet/ bleibet ein Ort an einem
Circul xx-bx-cx + ac = 2ay-by-yy übrig/ des-
sen halber Diameter V (a2 - ab + 1/2bb-ac + 1/2
Tab. IV.
Fig.
36.
bc + 1/4cc) gefunden wird (§. 352.). Mit dem
ersten Orte an der Parabel und dem Orte an

den

Anfangs-Gruͤnde
Parabel und der halben bekandten Groͤße des dritten
Gliedes; in dem dritten aber ½q - ½ a/ das iſt/ die
Summe aus dem halben Parameter der Parabel und
der halben bekandten Groͤſſe des dritten Gliedes; in
dem dritten aber ½qa das iſt/ die Differentz zwi-
ſchen dem halben Parameter und der halben bekandten
Groͤſſe des dritten Gliedes/ und in allen drey Faͤllen
DH = ½r/ das iſt/ das halbe dritte Glied: welches
die Regel iſt/ die Carteſius fuͤr die Conſtruction der
Cubiſchen Æquationen gegeben.

Die 2. Anmerckung.

368. Wenn der Circul die Parabel nicht durch-
ſchneidet/ ſo hat die Æquation keine wuͤrckliche Wur-
tzeln. Eben dieſes gielt von einigen Wurtzeln/ wenn
die Parabel nicht in drey Puncten durchſchnitten
wird.

Die 3. Anmerckung.

369. Wenn alle Glieder in der Æquation zugegen
ſind/ koͤnnet ihr (§. 301) das andere wegſchaffen: wie
wol ihr ſie auch conſtruiren koͤnnet/ wenn das andere
behalten wird. Denn es ſey Z. E. x3 + ax2 + abx
= aac.
Wenn ihr dieſe Æquation mit x-
a
multipliciret/ und in der/ ſo heraus kommet/
x4 + abx2 - aax2 - abx = aacx - aac den
Werth von x2 aus dem angenommenem Or-
te an der Parabel x2 = ay ſtellet/ ſo entſtehet
ein anderer Ort an einer Parabel yy + by - ay
= bx + cx - ac.
Wenn ihr ferner dieſen von
dem erſten abziehet/ bleibet ein Ort an einem
Circul xx-bx-cx + ac = 2ay-by-yy uͤbrig/ deſ-
ſen halber Diameter V (a2 - ab + ½bb-ac + ½
Tab. IV.
Fig.
36.
bc + ¼cc) gefunden wird (§. 352.). Mit dem
erſten Orte an der Parabel und dem Orte an

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0228" n="226"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
Parabel und der halben bekandten Gro&#x0364;ße des dritten<lb/>
Gliedes; in dem dritten aber <hi rendition="#aq">½<hi rendition="#i">q</hi> - ½ <hi rendition="#i">a/</hi></hi> das i&#x017F;t/ die<lb/>
Summe aus dem halben Parameter der Parabel und<lb/>
der halben bekandten Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des dritten Gliedes; in<lb/>
dem dritten aber <hi rendition="#aq">½<hi rendition="#i">q</hi><hi rendition="#i">a</hi></hi> das i&#x017F;t/ die Differentz zwi-<lb/>
&#x017F;chen dem halben Parameter und der halben bekandten<lb/>
Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des dritten Gliedes/ und in allen drey Fa&#x0364;llen<lb/><hi rendition="#aq">DH = ½<hi rendition="#i">r/</hi></hi> das i&#x017F;t/ das halbe dritte Glied: welches<lb/>
die Regel i&#x017F;t/ die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Carte&#x017F;ius</hi></hi> fu&#x0364;r die <hi rendition="#aq">Con&#x017F;truction</hi> der<lb/>
Cubi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Æquation</hi>en gegeben.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <p>368. Wenn der Circul die Parabel nicht durch-<lb/>
&#x017F;chneidet/ &#x017F;o hat die <hi rendition="#aq">Æquation</hi> keine wu&#x0364;rckliche Wur-<lb/>
tzeln. Eben die&#x017F;es gielt von einigen Wurtzeln/ wenn<lb/>
die Parabel nicht in drey Puncten durch&#x017F;chnitten<lb/>
wird.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">Die 3. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <p>369. Wenn alle Glieder in der <hi rendition="#aq">Æquation</hi> zugegen<lb/>
&#x017F;ind/ ko&#x0364;nnet ihr (§. 301) das andere weg&#x017F;chaffen: wie<lb/>
wol ihr &#x017F;ie auch <hi rendition="#aq">con&#x017F;truir</hi>en ko&#x0364;nnet/ wenn das andere<lb/>
behalten wird. Denn es &#x017F;ey Z. E. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">3</hi> + <hi rendition="#i">ax</hi><hi rendition="#sup">2</hi> + <hi rendition="#i">abx<lb/>
= aac.</hi></hi> Wenn ihr die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Æquation</hi> mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x-<lb/>
a</hi></hi> multipliciret/ und in der/ &#x017F;o heraus kommet/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">4</hi> + <hi rendition="#i">abx</hi><hi rendition="#sup">2</hi> - <hi rendition="#i">aax</hi><hi rendition="#sup">2</hi> - <hi rendition="#i">abx = aacx - aac</hi></hi> den<lb/>
Werth von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi><hi rendition="#sup">2</hi> aus dem angenommenem Or-<lb/>
te an der Parabel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = <hi rendition="#i">ay</hi></hi> &#x017F;tellet/ &#x017F;o ent&#x017F;tehet<lb/>
ein anderer Ort an einer Parabel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">yy + by - ay<lb/>
= bx + cx - ac.</hi></hi> Wenn ihr ferner die&#x017F;en von<lb/>
dem er&#x017F;ten abziehet/ bleibet ein Ort an einem<lb/>
Circul <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">xx-bx-cx + ac = 2ay-by-yy</hi></hi> u&#x0364;brig/ de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en halber Diameter <hi rendition="#aq">V (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sup">2</hi> - <hi rendition="#i">ab</hi> + ½<hi rendition="#i">bb-ac</hi></hi> + ½<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. IV.<lb/>
Fig.</hi> 36.</note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bc</hi> + ¼<hi rendition="#i">cc</hi>)</hi> gefunden wird (§. 352.). Mit dem<lb/>
er&#x017F;ten Orte an der Parabel und dem Orte an<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0228] Anfangs-Gruͤnde Parabel und der halben bekandten Groͤße des dritten Gliedes; in dem dritten aber ½q - ½ a/ das iſt/ die Summe aus dem halben Parameter der Parabel und der halben bekandten Groͤſſe des dritten Gliedes; in dem dritten aber ½q-½a das iſt/ die Differentz zwi- ſchen dem halben Parameter und der halben bekandten Groͤſſe des dritten Gliedes/ und in allen drey Faͤllen DH = ½r/ das iſt/ das halbe dritte Glied: welches die Regel iſt/ die Carteſius fuͤr die Conſtruction der Cubiſchen Æquationen gegeben. Die 2. Anmerckung. 368. Wenn der Circul die Parabel nicht durch- ſchneidet/ ſo hat die Æquation keine wuͤrckliche Wur- tzeln. Eben dieſes gielt von einigen Wurtzeln/ wenn die Parabel nicht in drey Puncten durchſchnitten wird. Die 3. Anmerckung. 369. Wenn alle Glieder in der Æquation zugegen ſind/ koͤnnet ihr (§. 301) das andere wegſchaffen: wie wol ihr ſie auch conſtruiren koͤnnet/ wenn das andere behalten wird. Denn es ſey Z. E. x3 + ax2 + abx = aac. Wenn ihr dieſe Æquation mit x- a multipliciret/ und in der/ ſo heraus kommet/ x4 + abx2 - aax2 - abx = aacx - aac den Werth von x2 aus dem angenommenem Or- te an der Parabel x2 = ay ſtellet/ ſo entſtehet ein anderer Ort an einer Parabel yy + by - ay = bx + cx - ac. Wenn ihr ferner dieſen von dem erſten abziehet/ bleibet ein Ort an einem Circul xx-bx-cx + ac = 2ay-by-yy uͤbrig/ deſ- ſen halber Diameter V (a2 - ab + ½bb-ac + ½ bc + ¼cc) gefunden wird (§. 352.). Mit dem erſten Orte an der Parabel und dem Orte an den Tab. IV. Fig. 36.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/228
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710. , S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/228>, abgerufen am 03.12.2024.