Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Algebra.
Die 35. Erklährung.

351. Der Ort an einer geraden Linie
wird auch ein einfacher Ort; der an
einem Circul/ ein ebener Ort;
(Locus
planus);
der an einer Parabel/ Hyper-
bel und
Ellipsi ein cörperlicher Ort
(Locus solidus) genennet.

Die 127. Aufgabe.

351. Einen Ort an einer geraden Li-
nie zu
coostruiren.

Auflösung.

Einen Ort construiren heisset die Linie
ziehen/ welche der undeterminirte AufgabeTab. II.
Fig.
21.

ein Gnügen thut. Alle Qerter an einer ge-
raden Linie lassen sich durch folgende AEqua-
tion
en vorstellen : y = ax : b/ y = (ax : b) +
c/ y = c-ax : b construir
et nach Belieben ei-
nen Winckel EAD/ nehmet in demselben an
AB = b/ BC = a/ so ist AD = x/ DE = y.
Denn AB : BC = AD : DE (§. Geom.)
das ist/ b : a = x : y/ folgends ax : b = y.

Jn dem andern Falle darf nur eine gege-
bene Linie c allzeit zu DE gesetzt/ oder davon
subtrahiret werden.

Jn dem dritten Falle wird DE von einer
gegebenen Linie abgezogen.

Es ist aber nicht nöthig zu erinnern/ daß AD
oder x auf AG so groß angenonmen werden
darf/ als man wil.

Die
der Algebra.
Die 35. Erklaͤhrung.

351. Der Ort an einer geraden Linie
wird auch ein einfacher Ort; der an
einem Circul/ ein ebener Ort;
(Locus
planus);
der an einer Parabel/ Hyper-
bel und
Ellipſi ein coͤrperlicher Ort
(Locus ſolidus) genennet.

Die 127. Aufgabe.

351. Einen Ort an einer geraden Li-
nie zu
cooſtruiren.

Aufloͤſung.

Einen Ort conſtruiren heiſſet die Linie
ziehen/ welche der undeterminirte AufgabeTab. II.
Fig.
21.

ein Gnuͤgen thut. Alle Qerter an einer ge-
raden Linie laſſen ſich durch folgende Æqua-
tion
en vorſtellen : y = ax : b/ y = (ax : b) +
c/ y = c-ax : b conſtruir
et nach Belieben ei-
nen Winckel EAD/ nehmet in demſelben an
AB = b/ BC = a/ ſo iſt AD = x/ DE = y.
Denn AB : BC = AD : DE (§. Geom.)
das iſt/ b : a = x : y/ folgends ax : b = y.

Jn dem andern Falle darf nur eine gege-
bene Linie c allzeit zu DE geſetzt/ oder davon
ſubtrahiret werden.

Jn dem dritten Falle wird DE von einer
gegebenen Linie abgezogen.

Es iſt aber nicht noͤthig zu erinnern/ daß AD
oder x auf AG ſo groß angenonmen werden
darf/ als man wil.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0209" n="207"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Algebra.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 35. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">351. Der Ort an einer geraden Linie<lb/>
wird auch ein einfacher Ort; der an<lb/>
einem Circul/ ein ebener Ort;</hi> <hi rendition="#aq">(Locus<lb/>
planus);</hi> <hi rendition="#fr">der an einer Parabel/ Hyper-<lb/>
bel und</hi> <hi rendition="#aq">Ellip&#x017F;i</hi> <hi rendition="#fr">ein co&#x0364;rperlicher Ort</hi><lb/> <hi rendition="#aq">(Locus &#x017F;olidus)</hi> <hi rendition="#fr">genennet.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 127. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">351. Einen Ort an einer geraden Li-<lb/>
nie zu</hi> <hi rendition="#aq">coo&#x017F;truir</hi> <hi rendition="#fr">en.</hi> </p><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
                <p>Einen Ort <hi rendition="#aq">con&#x017F;truir</hi>en hei&#x017F;&#x017F;et die Linie<lb/>
ziehen/ welche der undeterminirte Aufgabe<note place="right"><hi rendition="#aq">Tab. II.<lb/>
Fig.</hi> 21.</note><lb/>
ein Gnu&#x0364;gen thut. Alle Qerter an einer ge-<lb/>
raden Linie la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich durch folgende <hi rendition="#aq">Æqua-<lb/>
tion</hi>en vor&#x017F;tellen : <hi rendition="#aq">y = <hi rendition="#i">ax : b/</hi> y = (<hi rendition="#i">ax : b</hi>) +<lb/><hi rendition="#i">c/ y = c-ax : b</hi> con&#x017F;truir</hi>et nach Belieben ei-<lb/>
nen Winckel <hi rendition="#aq">EAD/</hi> nehmet in dem&#x017F;elben an<lb/><hi rendition="#aq">AB = <hi rendition="#i">b/</hi> BC = <hi rendition="#i">a/</hi></hi> &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq">AD = <hi rendition="#i">x/</hi> DE = <hi rendition="#i">y.</hi></hi><lb/>
Denn <hi rendition="#aq">AB : BC = AD : DE (§. Geom.)</hi><lb/>
das i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b : a = x : y/</hi></hi> folgends <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ax : b = y.</hi></hi></p><lb/>
                <p>Jn dem andern Falle darf nur eine gege-<lb/>
bene Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> allzeit zu <hi rendition="#aq">DE</hi> ge&#x017F;etzt/ oder davon<lb/>
&#x017F;ubtrahiret werden.</p><lb/>
                <p>Jn dem dritten Falle wird <hi rendition="#aq">DE</hi> von einer<lb/>
gegebenen Linie abgezogen.</p><lb/>
                <p>Es i&#x017F;t aber nicht no&#x0364;thig zu erinnern/ daß <hi rendition="#aq">AD</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi> auf <hi rendition="#aq">AG</hi> &#x017F;o groß angenonmen werden<lb/>
darf/ als man wil.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0209] der Algebra. Die 35. Erklaͤhrung. 351. Der Ort an einer geraden Linie wird auch ein einfacher Ort; der an einem Circul/ ein ebener Ort; (Locus planus); der an einer Parabel/ Hyper- bel und Ellipſi ein coͤrperlicher Ort (Locus ſolidus) genennet. Die 127. Aufgabe. 351. Einen Ort an einer geraden Li- nie zu cooſtruiren. Aufloͤſung. Einen Ort conſtruiren heiſſet die Linie ziehen/ welche der undeterminirte Aufgabe ein Gnuͤgen thut. Alle Qerter an einer ge- raden Linie laſſen ſich durch folgende Æqua- tionen vorſtellen : y = ax : b/ y = (ax : b) + c/ y = c-ax : b conſtruiret nach Belieben ei- nen Winckel EAD/ nehmet in demſelben an AB = b/ BC = a/ ſo iſt AD = x/ DE = y. Denn AB : BC = AD : DE (§. Geom.) das iſt/ b : a = x : y/ folgends ax : b = y. Tab. II. Fig. 21. Jn dem andern Falle darf nur eine gege- bene Linie c allzeit zu DE geſetzt/ oder davon ſubtrahiret werden. Jn dem dritten Falle wird DE von einer gegebenen Linie abgezogen. Es iſt aber nicht noͤthig zu erinnern/ daß AD oder x auf AG ſo groß angenonmen werden darf/ als man wil. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/209
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710. , S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/209>, abgerufen am 21.12.2024.