Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe Auflösung. 1. Es sey die gegebene AEquation x3 - 3x2 10x + 24 = 0. Weil 24 das Product aus allen Wurtzeln ist/ so resolviret es in die Zahlen/ durch deren Multiplication es entstehet (§. 56)/ welche sind 1. 2. 3. 4. 6. 8. 12. 24 und machet daraus folgende einfa- che Gleichungen x - 1 = 0/ x + 1 = 0/ x - 2 = 0/ x + 3 = 0/ x - 4 = 0/ x + 4 = 0 etc. 2. Dividiret die gegebene AEquation durch diese einfachen/ denn durch die sie sich di- vidiren lässet/ die zeigen ihre Rational- Wurtzeln (§. 294). Als x3 - 3x2 - 10x + 24 = 0 läst sich dividiren durch x + 3/ de- rowegen ist - 3 eine falsche Wurtzel von dieser Gleichung. Der Qvotient/ so her- aus kommet/ x2 - 6 x + 8 = 0 läst sich fer- ner dividiren durch x - 2 und der neue Qvo- tient ist x - 4. Derowegen sind 2 und 4 zwey wahre Wurtzeln von der gegebenen Gleichung. Anders. Jhr dörfet auch nur die Zahlen/ in welche letzte
Anfangs-Gruͤnde Aufloͤſung. 1. Es ſey die gegebene Æquation x3 ‒ 3x2 10x + 24 = 0. Weil 24 das Product aus allen Wurtzeln iſt/ ſo reſolviret es in die Zahlen/ durch deren Multiplication es entſtehet (§. 56)/ welche ſind 1. 2. 3. 4. 6. 8. 12. 24 und machet daraus folgende einfa- che Gleichungen x ‒ 1 = 0/ x + 1 = 0/ x ‒ 2 = 0/ x + 3 = 0/ x ‒ 4 = 0/ x + 4 = 0 ꝛc. 2. Dividiret die gegebene Æquation durch dieſe einfachen/ denn durch die ſie ſich di- vidiren laͤſſet/ die zeigen ihre Rational- Wurtzeln (§. 294). Als x3 ‒ 3x2 ‒ 10x + 24 = 0 laͤſt ſich dividiren durch x + 3/ de- rowegen iſt ‒ 3 eine falſche Wurtzel von dieſer Gleichung. Der Qvotient/ ſo her- aus kommet/ x2 ‒ 6 x + 8 = 0 laͤſt ſich fer- ner dividiren durch x ‒ 2 und der neue Qvo- tient iſt x ‒ 4. Derowegen ſind 2 und 4 zwey wahre Wurtzeln von der gegebenen Gleichung. Anders. Jhr doͤrfet auch nur die Zahlen/ in welche letzte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0170" n="168"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi> </fw><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Aufloͤſung.</hi> </head><lb/> <list> <item>1. Es ſey die gegebene <hi rendition="#aq">Æquation <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">3</hi> ‒ 3<hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">2</hi><lb/> 10<hi rendition="#i">x</hi></hi> + 24 = <hi rendition="#i">0.</hi> Weil 24 das Product<lb/> aus allen Wurtzeln iſt/ ſo reſolviret es in die<lb/> Zahlen/ durch deren Multiplication es<lb/> entſtehet (§. 56)/ welche ſind 1. 2. 3. 4. 6. 8.<lb/> 12. 24 und machet daraus folgende einfa-<lb/> che Gleichungen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi> ‒ 1 = <hi rendition="#i">0/ x</hi> + 1 = <hi rendition="#i">0/ x</hi> ‒<lb/> 2 = <hi rendition="#i">0/ x</hi> + 3 = <hi rendition="#i">0/ x</hi> ‒ 4 = <hi rendition="#i">0/ x</hi> + 4 = <hi rendition="#i">0</hi></hi> ꝛc.</item><lb/> <item>2. Dividiret die gegebene <hi rendition="#aq">Æquation</hi> durch<lb/> dieſe einfachen/ denn durch die ſie ſich di-<lb/> vidiren laͤſſet/ die zeigen ihre Rational-<lb/> Wurtzeln (§. 294). Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">3</hi> ‒ 3<hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ‒ 10<hi rendition="#i">x</hi></hi> +<lb/> 24 = <hi rendition="#i">0</hi> laͤſt ſich dividiren durch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi> + 3/ de-<lb/> rowegen iſt ‒ 3 eine falſche Wurtzel von<lb/> dieſer Gleichung. Der Qvotient/ ſo her-<lb/> aus kommet/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ‒ 6 <hi rendition="#i">x</hi></hi> + 8 = <hi rendition="#i">0</hi> laͤſt ſich fer-<lb/> ner dividiren durch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi> ‒ 2 und der neue Qvo-<lb/> tient iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi> ‒ 4. Derowegen ſind 2 und 4<lb/> zwey wahre Wurtzeln von der gegebenen<lb/> Gleichung.</item> </list> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Anders.</hi> </head><lb/> <p>Jhr doͤrfet auch nur die Zahlen/ in welche<lb/> das letzte Glied zerfaͤllet worden/ nach einan-<lb/> der in die Stelle vor <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi> ſetzen: denn wenn<lb/> durch dieſe <hi rendition="#aq">Subſtitution</hi> die gantze Glei-<lb/> chung zernichtet wird/ ſo iſt die vor <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi></hi> geſetzte<lb/> Zahl eine von ihren Rational-Wurtzeln (<hi rendition="#i">§.</hi><lb/> 291). Z. E. Es ſey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ‒ 6 <hi rendition="#i">x</hi></hi> + 8 = <hi rendition="#i">0</hi>. Das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">letzte</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0170]
Anfangs-Gruͤnde
Aufloͤſung.
1. Es ſey die gegebene Æquation x3 ‒ 3x2
10x + 24 = 0. Weil 24 das Product
aus allen Wurtzeln iſt/ ſo reſolviret es in die
Zahlen/ durch deren Multiplication es
entſtehet (§. 56)/ welche ſind 1. 2. 3. 4. 6. 8.
12. 24 und machet daraus folgende einfa-
che Gleichungen x ‒ 1 = 0/ x + 1 = 0/ x ‒
2 = 0/ x + 3 = 0/ x ‒ 4 = 0/ x + 4 = 0 ꝛc.
2. Dividiret die gegebene Æquation durch
dieſe einfachen/ denn durch die ſie ſich di-
vidiren laͤſſet/ die zeigen ihre Rational-
Wurtzeln (§. 294). Als x3 ‒ 3x2 ‒ 10x +
24 = 0 laͤſt ſich dividiren durch x + 3/ de-
rowegen iſt ‒ 3 eine falſche Wurtzel von
dieſer Gleichung. Der Qvotient/ ſo her-
aus kommet/ x2 ‒ 6 x + 8 = 0 laͤſt ſich fer-
ner dividiren durch x ‒ 2 und der neue Qvo-
tient iſt x ‒ 4. Derowegen ſind 2 und 4
zwey wahre Wurtzeln von der gegebenen
Gleichung.
Anders.
Jhr doͤrfet auch nur die Zahlen/ in welche
das letzte Glied zerfaͤllet worden/ nach einan-
der in die Stelle vor x ſetzen: denn wenn
durch dieſe Subſtitution die gantze Glei-
chung zernichtet wird/ ſo iſt die vor x geſetzte
Zahl eine von ihren Rational-Wurtzeln (§.
291). Z. E. Es ſey x2 ‒ 6 x + 8 = 0. Das
letzte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |