Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.der Dioptrick. Bley geschmoltzen/ eiserne Platten durchlöchert/ Zie-gel und Steine in Glaß verwandelt/ Schwefel/ Pech und andere dergleichen Dinge unter dem Wasser ge- schmoltzen/ Holtz unter dem Wasser zu Kohlen gebrandt und andere dergleichen wunderbahre Würckungen mehr gethan. Es ist aber wohl zu mercken/ daß er hinter dem grossen Glase noch ein kleines Collectiv- Glaß gesetzet in der Weite/ daß es die von den großen durch die Refraction schon auf einen kleineren Raum zusammen gebrachte Strahlen alle fassen können: wo- durch die Strahlen nicht allein geschwinder/ als sonst geschehen wäre/ vereiniget; sondern auch auf einen viel engeren Raum zusammen gebracht worden. Der 2. Zusatz. 17. Wenn ihr in den Brenn-Punct F Der 3. Lehrsatz. 18. Wenn ein Strahl PE in eine glä-Tab. I. Beweiß. Weil PH mit AB parallel ist/ so ist PEG 100. (3) F
der Dioptrick. Bley geſchmoltzen/ eiſerne Platten durchloͤchert/ Zie-gel und Steine in Glaß verwandelt/ Schwefel/ Pech und andere dergleichen Dinge unter dem Waſſer ge- ſchmoltzen/ Holtz unter dem Waſſer zu Kohlen gebrandt und andere dergleichen wunderbahre Wuͤrckungen mehr gethan. Es iſt aber wohl zu mercken/ daß er hinter dem groſſen Glaſe noch ein kleines Collectiv- Glaß geſetzet in der Weite/ daß es die von den großen durch die Refraction ſchon auf einen kleineren Raum zuſammen gebrachte Strahlen alle faſſen koͤnnen: wo- durch die Strahlen nicht allein geſchwinder/ als ſonſt geſchehen waͤre/ vereiniget; ſondern auch auf einen viel engeren Raum zuſammen gebracht worden. Der 2. Zuſatz. 17. Wenn ihr in den Brenn-Punct F Der 3. Lehrſatz. 18. Wenn ein Strahl PE in eine glaͤ-Tab. I. Beweiß. Weil PH mit AB parallel iſt/ ſo iſt PEG 100. (3) F
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der Dioptrick.
Bley geſchmoltzen/ eiſerne Platten durchloͤchert/ Zie-
gel und Steine in Glaß verwandelt/ Schwefel/ Pech
und andere dergleichen Dinge unter dem Waſſer ge-
ſchmoltzen/ Holtz unter dem Waſſer zu Kohlen gebrandt
und andere dergleichen wunderbahre Wuͤrckungen
mehr gethan. Es iſt aber wohl zu mercken/ daß er
hinter dem groſſen Glaſe noch ein kleines Collectiv-
Glaß geſetzet in der Weite/ daß es die von den großen
durch die Refraction ſchon auf einen kleineren Raum
zuſammen gebrachte Strahlen alle faſſen koͤnnen: wo-
durch die Strahlen nicht allein geſchwinder/ als ſonſt
geſchehen waͤre/ vereiniget; ſondern auch auf einen viel
engeren Raum zuſammen gebracht worden.
Der 2. Zuſatz.
17. Wenn ihr in den Brenn-Punct F
ein Licht ſetzet; ſo muͤßen die Strahlen nach
der Refraction parallel ſeyn.
Der 3. Lehrſatz.
18. Wenn ein Strahl PE in eine glaͤ-
ſerne Kugel mit der Axe AB parallel un-
ter 30° einfaͤllet/ ſo wird er mit ihr hin-
ter der Kugel in F in der Weite des
vierdten Theiles ihres Diameters ver-
einiget.
Tab. I.
Fig. 4.
Beweiß.
Weil PH mit AB parallel iſt/ ſo iſt PEG
= EBC (§. 92. Geom.) = ⅓ FEP (§. 6). Nun
iſt BEC=FEG (§. 58 Geom.) — ⅔ FEP (§. 6).
Derowegen weil die Winckel E und B nicht
allzugroß ſind/ ſo iſt CB = 2 E C (§. 33. Tri-
gon.)/ nemlich die Sinus nicht allzu groſſer
Winckel/ verhalten ſich bey nahe wie die
Winckel. Nun iſt DLB=LCB † LBC (§.
100.
(3) F
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/85>, abgerufen am 22.02.2025. |