Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.der Geographie. Die 10. Aufgabe. 71. Aus der gegebenen Länge und Auflösung. I. Wenn beyde Oerter unter einem Meridia- no liegen/ und gleichnahmige Breiten ha- ben/ so verwandelt den Unterscheid der Breiten in Meilen/ deren 1 auf 15 Grade gehet. Sind aber die Breiten von ver- schiedenen Nahmen/ als eine Südisch/ die andere Nördisch; so giebt die Summe der Breiten ihre Distantz. II. Wenn beyde Oerter in einem Parallel- Circul liegen; so giebt auf gleiche Weise der Unterscheid der Länge ihre Weite in Graden des Parallelen/ die ihr (§ 19) in Meilen verwandelt. III. Jn andern Fällen lasset AQ den AEqua- torem und in P den Pol seyn/ so giebt der Unterscheid der Länge AM den WinckelFig. 1[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. P und die Seiten PL und PI sind die Com- plemente der Breiten AL und MI zu 90° (§. 24). Derowegen könnet ihr die be- gehrte Distantz LI in Graden des AEqua- toris (§. 40. Trig. Sphaer.) finden/ und in Teutsche Meilen (§. 19.) verwandeln. IV. Wenn der eine Ort eine Südliche Brei- te GM hätte; so ist PG die Summe aus der Breite und dem Qvadranten PM: Jm übri- J i 2
der Geographie. Die 10. Aufgabe. 71. Aus der gegebenen Laͤnge und Aufloͤſung. I. Wenn beyde Oerter unter einem Meridia- no liegen/ und gleichnahmige Breiten ha- ben/ ſo verwandelt den Unterſcheid der Breiten in Meilen/ deren 1 auf 15 Grade gehet. Sind aber die Breiten von ver- ſchiedenen Nahmen/ als eine Suͤdiſch/ die andere Noͤrdiſch; ſo giebt die Summe der Breiten ihre Diſtantz. II. Wenn beyde Oerter in einem Parallel- Circul liegen; ſo giebt auf gleiche Weiſe der Unterſcheid der Laͤnge ihre Weite in Graden des Parallelen/ die ihr (§ 19) in Meilen verwandelt. III. Jn andern Faͤllen laſſet AQ den Æqua- torem und in P den Pol ſeyn/ ſo giebt der Unterſcheid der Laͤnge AM den WinckelFig. 1[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. P und die Seiten PL und PI ſind die Com- plemente der Breiten AL und MI zu 90° (§. 24). Derowegen koͤnnet ihr die be- gehrte Diſtantz LI in Graden des Æqua- toris (§. 40. Trig. Sphær.) finden/ und in Teutſche Meilen (§. 19.) verwandeln. IV. Wenn der eine Ort eine Suͤdliche Brei- te GM haͤtte; ſo iſt PG die Summe aus der Breite und dem Qvadranten PM: Jm uͤbri- J i 2
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der Geographie.
Die 10. Aufgabe.
71. Aus der gegebenen Laͤnge und
Breite zweyer Oerter ihre Weite zu
finden.
Aufloͤſung.
I. Wenn beyde Oerter unter einem Meridia-
no liegen/ und gleichnahmige Breiten ha-
ben/ ſo verwandelt den Unterſcheid der
Breiten in Meilen/ deren 1 auf 15 Grade
gehet. Sind aber die Breiten von ver-
ſchiedenen Nahmen/ als eine Suͤdiſch/ die
andere Noͤrdiſch; ſo giebt die Summe der
Breiten ihre Diſtantz.
II. Wenn beyde Oerter in einem Parallel-
Circul liegen; ſo giebt auf gleiche Weiſe
der Unterſcheid der Laͤnge ihre Weite in
Graden des Parallelen/ die ihr (§ 19) in
Meilen verwandelt.
III. Jn andern Faͤllen laſſet AQ den Æqua-
torem und in P den Pol ſeyn/ ſo giebt der
Unterſcheid der Laͤnge AM den Winckel
P und die Seiten PL und PI ſind die Com-
plemente der Breiten AL und MI zu 90°
(§. 24). Derowegen koͤnnet ihr die be-
gehrte Diſtantz LI in Graden des Æqua-
toris (§. 40. Trig. Sphær.) finden/ und in
Teutſche Meilen (§. 19.) verwandeln.
IV. Wenn der eine Ort eine Suͤdliche Brei-
te GM haͤtte; ſo iſt PG die Summe aus
der Breite und dem Qvadranten PM: Jm
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/549>, abgerufen am 22.02.2025. |