Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Astronomie.
Der 1. Zusatz.

628. Weil der Halb-Schatten mit dem
Schatten des Mondens einerley Mittelpunct
hat/ so ist auch seine Breite der Breite des
Mondens gleich.

Der 2. Zusatz.

629. Derowegen wenn die Summe des
halben scheinbahren Diameters der Erde/
und des halben Diameters des Halb-
Schattens/ das ist/ die Summe der Hori-
zontal-Parallaxis des Mondens (§. 625) und
des Diameters der Sonne grösser ist als
die Breite des Mondens; so kan irgendwo
auf dem Erdboden eine Sonnen-Finsterniß
gesehen werden.

Der 3. Zusatz.

630. Die Summe der grösten Horizon-
tal-Parallaxis des Mondens 63' 55" und des
Diameters der Sonne 33' 30" ist 1° 37'
25". Derowegen wenn die Breite des
Mondens kleiner als 1° 37' 25"/ das ist/ wenn
der Mond nicht über 19° von dem Knoten
wegstehet; so kan irgendwo auf dem Erdbo-
den eine Finsternis gesehen werden. Hin-
gegen die Summe der kleinesten Horizon-
tal-Parallaxis 53' 30" und der kleinesten
Diameters des Sonne 29'. 27" ist 1° 22" 27".
Da nun der Mond dergleichen Breite ha-
ben kan/ wenn er 16° von dem Knoten weg-
stehet; so wird in solchem Falle an einem Orte
eine Sonnen-Finsternis gesehen werden.

Der
der Aſtronomie.
Der 1. Zuſatz.

628. Weil der Halb-Schatten mit dem
Schattẽ des Mondens einerley Mittelpunct
hat/ ſo iſt auch ſeine Breite der Breite des
Mondens gleich.

Der 2. Zuſatz.

629. Derowegen wenn die Summe des
halben ſcheinbahren Diameters der Erde/
und des halben Diameters des Halb-
Schattens/ das iſt/ die Summe der Hori-
zontal-Parallaxis des Mondens (§. 625) und
des Diameters der Sonne groͤſſer iſt als
die Breite des Mondens; ſo kan irgendwo
auf dem Erdboden eine Sonnen-Finſterniß
geſehen werden.

Der 3. Zuſatz.

630. Die Summe der groͤſten Horizon-
tal-Parallaxis des Mondens 63′ 55″ und des
Diameters der Sonne 33′ 30″ iſt 1° 37′
25″. Derowegen wenn die Breite des
Mondens kleiner als 1° 37′ 25″/ das iſt/ wenn
der Mond nicht uͤber 19° von dem Knoten
wegſtehet; ſo kan irgendwo auf dem Erdbo-
den eine Finſternis geſehen werden. Hin-
gegen die Summe der kleineſten Horizon-
tal-Parallaxis 53′ 30″ und der kleineſten
Diameters des Sonne 29′. 27″ iſt 1° 22″ 27″.
Da nun der Mond dergleichen Breite ha-
ben kan/ wenn er 16° von dem Knoten weg-
ſtehet; ſo wird in ſolchem Falle an einem Orte
eine Sonnen-Finſternis geſehen werden.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0477" n="453"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>628. Weil der Halb-Schatten mit dem<lb/>
Schatte&#x0303; des Mondens einerley Mittelpunct<lb/>
hat/ &#x017F;o i&#x017F;t auch &#x017F;eine Breite der Breite des<lb/>
Mondens gleich.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>629. Derowegen wenn die Summe des<lb/>
halben &#x017F;cheinbahren Diameters der Erde/<lb/>
und des halben Diameters des Halb-<lb/>
Schattens/ das i&#x017F;t/ die Summe der Hori-<lb/>
zontal-<hi rendition="#aq">Parallaxis</hi> des Mondens (§. 625) und<lb/>
des Diameters der Sonne gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t als<lb/>
die Breite des Mondens; &#x017F;o kan irgendwo<lb/>
auf dem Erdboden eine Sonnen-Fin&#x017F;terniß<lb/>
ge&#x017F;ehen werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>630. Die Summe der gro&#x0364;&#x017F;ten Horizon-<lb/>
tal-<hi rendition="#aq">Parallaxis</hi> des Mondens 63&#x2032; 55&#x2033; und des<lb/>
Diameters der Sonne 33&#x2032; 30&#x2033; i&#x017F;t 1° 37&#x2032;<lb/>
25&#x2033;. Derowegen wenn die Breite des<lb/>
Mondens kleiner als 1° 37&#x2032; 25&#x2033;/ das i&#x017F;t/ wenn<lb/>
der Mond nicht u&#x0364;ber 19° von dem Knoten<lb/>
weg&#x017F;tehet; &#x017F;o kan irgendwo auf dem Erdbo-<lb/>
den eine Fin&#x017F;ternis ge&#x017F;ehen werden. Hin-<lb/>
gegen die Summe der kleine&#x017F;ten Horizon-<lb/>
tal-<hi rendition="#aq">Parallaxis</hi> 53&#x2032; 30&#x2033; und der kleine&#x017F;ten<lb/>
Diameters des Sonne 29&#x2032;. 27&#x2033; i&#x017F;t 1° 22&#x2033; 27&#x2033;.<lb/>
Da nun der Mond dergleichen Breite ha-<lb/>
ben kan/ wenn er 16° von dem Knoten weg-<lb/>
&#x017F;tehet; &#x017F;o wird in &#x017F;olchem Falle an einem Orte<lb/>
eine Sonnen-Fin&#x017F;ternis ge&#x017F;ehen werden.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[453/0477] der Aſtronomie. Der 1. Zuſatz. 628. Weil der Halb-Schatten mit dem Schattẽ des Mondens einerley Mittelpunct hat/ ſo iſt auch ſeine Breite der Breite des Mondens gleich. Der 2. Zuſatz. 629. Derowegen wenn die Summe des halben ſcheinbahren Diameters der Erde/ und des halben Diameters des Halb- Schattens/ das iſt/ die Summe der Hori- zontal-Parallaxis des Mondens (§. 625) und des Diameters der Sonne groͤſſer iſt als die Breite des Mondens; ſo kan irgendwo auf dem Erdboden eine Sonnen-Finſterniß geſehen werden. Der 3. Zuſatz. 630. Die Summe der groͤſten Horizon- tal-Parallaxis des Mondens 63′ 55″ und des Diameters der Sonne 33′ 30″ iſt 1° 37′ 25″. Derowegen wenn die Breite des Mondens kleiner als 1° 37′ 25″/ das iſt/ wenn der Mond nicht uͤber 19° von dem Knoten wegſtehet; ſo kan irgendwo auf dem Erdbo- den eine Finſternis geſehen werden. Hin- gegen die Summe der kleineſten Horizon- tal-Parallaxis 53′ 30″ und der kleineſten Diameters des Sonne 29′. 27″ iſt 1° 22″ 27″. Da nun der Mond dergleichen Breite ha- ben kan/ wenn er 16° von dem Knoten weg- ſtehet; ſo wird in ſolchem Falle an einem Orte eine Sonnen-Finſternis geſehen werden. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/477
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/477>, abgerufen am 21.12.2024.