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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
chone ist der Diameter des Saturni in der mittle-
ren Distantz von der Erde 1' 50"/ des Jupiters 2'
45" des Martis 1' 40"/ der Veneris 3' 15"/ des
Mercurii 1'/ der Sonae 31'/ des Monds/ wenn er
am grösten erscheinet/ 36'. Ricciolus setzet den Dia-
meter in der geringsten Distantz von der Erde für den
B 36"/ für seinen Ring 1' 12"/ für den Jupiter 34"
23"/ für den 46"/ für die 4' 8"/ für den
25" 12'''/ für die Sonne 32' 8"/ für den Mond
32' 24".

Die 2. Anmerckung.

362. Der grosse Unterscheid zwischen den Obser-
vationen des Tychonis und Riccioli kommet daher/
daß jener ohne Fern-Gläser die Planeten gesehen/
durch welche ihnen der falsche Glantz benommen wird-
Ricciolus hat zwar Fern-Gläser gebraucht/ aber noch
nichts von dem Micrometro gewust/ ohne welches die
scheinbahre Grösse viel mühsamer und ungewisser ge-
funden wird/ wie ihr aus seiner Astronomia Refor-
mata (lib. 10. c. 1. f.
353. 354) ersehen könnet. De-
rowegen ist dasjenige/ was oben von der scheinbah-
ren Größe der Fixsterne gesagt worden (§. 148) nur
in so weit anzunehmen/ als man sie erachten kan/
wenn man den Diameter der Sterne von der ersten
Grösse mit dem Diameter des Mondes und den Dia-
meter der kleineren mit dem Diameter der vorigen
nach dem blossen Augen-Maasse vergleichet/ wie
die Alten gethan.

Die 3. Anmerckung.

363. Wenn ihr durch ein Fern-Glaß auch die
grösten Fixsterne betrachtet/ so sehen sie nur wie ein
Punct aus und kan ihr Diameter durch das Micro-
metrum
nicht gemessen werden. Hugenius (Cos-
motheor. lib. 2. p. m.
115) schätzet ihn nicht viel ü-
ber 4 Tertien selbst in dem Hunds-Sterne. Galli-
laeus (in System. Cosm. Dialog. 3 p. m.
345) fetzet
5"/ unerachtet er auch kein Fern-Glaß gebrauchet.

Er

Anfangs-Gruͤnde
chone iſt der Diameter des Saturni in der mittle-
ren Diſtantz von der Erde 1′ 50″/ des Jupiters 2′
45″ des Martis 1′ 40″/ der Veneris 3′ 15″/ des
Mercurii 1′/ der Sonae 31′/ des Monds/ wenn er
am groͤſten erſcheinet/ 36′. Ricciolus ſetzet den Dia-
meter in der geringſten Diſtantz von der Erde fuͤr den
Б 36″/ fuͤr ſeinen Ring 1′ 12″/ fuͤr den ♃ 34″
23″/ fuͤr den ♂ 46″/ fuͤr die ♀ 4′ 8″/ fuͤr den ☿
25″ 12‴/ fuͤr die Sonne 32′ 8″/ fuͤr den Mond
32′ 24″.

Die 2. Anmerckung.

362. Der groſſe Unterſcheid zwiſchen den Obſer-
vationen des Tychonis und Riccioli kommet daher/
daß jener ohne Fern-Glaͤſer die Planeten geſehen/
durch welche ihnen der falſche Glantz benommen wird-
Ricciolus hat zwar Fern-Glaͤſer gebraucht/ aber noch
nichts von dem Micrometro gewuſt/ ohne welches die
ſcheinbahre Groͤſſe viel muͤhſamer und ungewiſſer ge-
funden wird/ wie ihr aus ſeiner Aſtronomia Refor-
mata (lib. 10. c. 1. f.
353. 354) erſehen koͤnnet. De-
rowegen iſt dasjenige/ was oben von der ſcheinbah-
ren Groͤße der Fixſterne geſagt worden (§. 148) nur
in ſo weit anzunehmen/ als man ſie erachten kan/
wenn man den Diameter der Sterne von der erſten
Groͤſſe mit dem Diameter des Mondes und den Dia-
meter der kleineren mit dem Diameter der vorigen
nach dem bloſſen Augen-Maaſſe vergleichet/ wie
die Alten gethan.

Die 3. Anmerckung.

363. Wenn ihr durch ein Fern-Glaß auch die
groͤſten Fixſterne betrachtet/ ſo ſehen ſie nur wie ein
Punct aus und kan ihr Diameter durch das Micro-
metrum
nicht gemeſſen werden. Hugenius (Coſ-
motheor. lib. 2. p. m.
115) ſchaͤtzet ihn nicht viel uͤ-
ber 4 Tertien ſelbſt in dem Hunds-Sterne. Galli-
læus (in Syſtem. Coſm. Dialog. 3 p. m.
345) fetzet
5″/ unerachtet er auch kein Fern-Glaß gebrauchet.

Er
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[326/0350] Anfangs-Gruͤnde chone iſt der Diameter des Saturni in der mittle- ren Diſtantz von der Erde 1′ 50″/ des Jupiters 2′ 45″ des Martis 1′ 40″/ der Veneris 3′ 15″/ des Mercurii 1′/ der Sonae 31′/ des Monds/ wenn er am groͤſten erſcheinet/ 36′. Ricciolus ſetzet den Dia- meter in der geringſten Diſtantz von der Erde fuͤr den Б 36″/ fuͤr ſeinen Ring 1′ 12″/ fuͤr den ♃ 34″ 23″/ fuͤr den ♂ 46″/ fuͤr die ♀ 4′ 8″/ fuͤr den ☿ 25″ 12‴/ fuͤr die Sonne 32′ 8″/ fuͤr den Mond 32′ 24″. Die 2. Anmerckung. 362. Der groſſe Unterſcheid zwiſchen den Obſer- vationen des Tychonis und Riccioli kommet daher/ daß jener ohne Fern-Glaͤſer die Planeten geſehen/ durch welche ihnen der falſche Glantz benommen wird- Ricciolus hat zwar Fern-Glaͤſer gebraucht/ aber noch nichts von dem Micrometro gewuſt/ ohne welches die ſcheinbahre Groͤſſe viel muͤhſamer und ungewiſſer ge- funden wird/ wie ihr aus ſeiner Aſtronomia Refor- mata (lib. 10. c. 1. f. 353. 354) erſehen koͤnnet. De- rowegen iſt dasjenige/ was oben von der ſcheinbah- ren Groͤße der Fixſterne geſagt worden (§. 148) nur in ſo weit anzunehmen/ als man ſie erachten kan/ wenn man den Diameter der Sterne von der erſten Groͤſſe mit dem Diameter des Mondes und den Dia- meter der kleineren mit dem Diameter der vorigen nach dem bloſſen Augen-Maaſſe vergleichet/ wie die Alten gethan. Die 3. Anmerckung. 363. Wenn ihr durch ein Fern-Glaß auch die groͤſten Fixſterne betrachtet/ ſo ſehen ſie nur wie ein Punct aus und kan ihr Diameter durch das Micro- metrum nicht gemeſſen werden. Hugenius (Coſ- motheor. lib. 2. p. m. 115) ſchaͤtzet ihn nicht viel uͤ- ber 4 Tertien ſelbſt in dem Hunds-Sterne. Galli- læus (in Syſtem. Coſm. Dialog. 3 p. m. 345) fetzet 5″/ unerachtet er auch kein Fern-Glaß gebrauchet. Er

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/350>, abgerufen am 03.12.2024.