Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
flüßige Materie und zwar weil sie keine Far-
ben haben/ auch sich niemals ändern/ Was-
ser seyn. Demnach hat es Meere im Mon-
den: welches das dritte war.

Der 1. Zusatz.

297. Solcher gestalt sind die hellen Plä-
tze in dem Meere Jnsuln.

Der 2. Zusatz.

298. Da man aber auch erhabene Oer-
ter in den Meeren des Monds und an den
Ufern observiret; so sind darinnen grosse
Steinklippen und Vorgebürge.

Anmerckung.

299. Jhr werdet diesen Schlüssen desto sicherer
trauen/ wenn ihr euch mit Heveln (Selenogr. cap.
6. p.
148) auf einem hohen Thurme oder Berge umb-
sehen wollet. Denn wo das Land eben ist/ wird der
Horizont auch gleich und eben; wo jenes aber ber-
gicht und felsicht ist/ wird dieser ungleich und zä-
ckicht seyn.

Der 3. Zusatz.

300. Jhr könnet nicht mehr zweifeln/ daß
die veränderlichen Flecken/ welche lauter Ei-
genschaften des Schattens haben (§. 290)
würckliche Schatten der Berge und Felsen
sind.

Der 4. Zusatz.

301. Weil die Berge in dem Monden einen
Schatten werfen/ so siehet man auch daraus/
daß er ein vor sich finsterer und undurchsich-
tiger Cörper sey.

Der

Anfangs-Gruͤnde
fluͤßige Materie und zwar weil ſie keine Far-
ben haben/ auch ſich niemals aͤndern/ Waſ-
ſer ſeyn. Demnach hat es Meere im Mon-
den: welches das dritte war.

Der 1. Zuſatz.

297. Solcher geſtalt ſind die hellen Plaͤ-
tze in dem Meere Jnſuln.

Der 2. Zuſatz.

298. Da man aber auch erhabene Oer-
ter in den Meeren des Monds und an den
Ufern obſerviret; ſo ſind darinnen groſſe
Steinklippen und Vorgebuͤrge.

Anmerckung.

299. Jhr werdet dieſen Schluͤſſen deſto ſicherer
trauen/ wenn ihr euch mit Heveln (Selenogr. cap.
6. p.
148) auf einem hohen Thurme oder Berge umb-
ſehen wollet. Denn wo das Land eben iſt/ wird der
Horizont auch gleich und eben; wo jenes aber ber-
gicht und felſicht iſt/ wird dieſer ungleich und zaͤ-
ckicht ſeyn.

Der 3. Zuſatz.

300. Jhr koͤnnet nicht mehr zweifeln/ daß
die veraͤnderlichen Flecken/ welche lauter Ei-
genſchaften des Schattens haben (§. 290)
wuͤrckliche Schatten der Berge und Felſen
ſind.

Der 4. Zuſatz.

301. Weil die Berge in dem Monden einen
Schatten werfen/ ſo ſiehet man auch daraus/
daß er ein vor ſich finſterer und undurchſich-
tiger Coͤrper ſey.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0324" n="307"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
flu&#x0364;ßige Materie und zwar weil &#x017F;ie keine Far-<lb/>
ben haben/ auch &#x017F;ich niemals a&#x0364;ndern/ Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er &#x017F;eyn. Demnach hat es Meere im Mon-<lb/>
den: welches das dritte war.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>297. Solcher ge&#x017F;talt &#x017F;ind die hellen Pla&#x0364;-<lb/>
tze in dem Meere Jn&#x017F;uln.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>298. Da man aber auch erhabene Oer-<lb/>
ter in den Meeren des Monds und an den<lb/>
Ufern ob&#x017F;erviret; &#x017F;o &#x017F;ind darinnen gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Steinklippen und Vorgebu&#x0364;rge.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>299. Jhr werdet die&#x017F;en Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en de&#x017F;to &#x017F;icherer<lb/>
trauen/ wenn ihr euch mit <hi rendition="#fr">Heveln</hi> (<hi rendition="#aq">Selenogr. cap.<lb/>
6. p.</hi> 148) auf einem hohen Thurme oder Berge umb-<lb/>
&#x017F;ehen wollet. Denn wo das Land eben i&#x017F;t/ wird der<lb/>
Horizont auch gleich und eben; wo jenes aber ber-<lb/>
gicht und fel&#x017F;icht i&#x017F;t/ wird die&#x017F;er ungleich und za&#x0364;-<lb/>
ckicht &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>300. Jhr ko&#x0364;nnet nicht mehr zweifeln/ daß<lb/>
die vera&#x0364;nderlichen Flecken/ welche lauter Ei-<lb/>
gen&#x017F;chaften des Schattens haben (§. 290)<lb/>
wu&#x0364;rckliche Schatten der Berge und Fel&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ind.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 4. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>301. Weil die Berge in dem Monden einen<lb/>
Schatten werfen/ &#x017F;o &#x017F;iehet man auch daraus/<lb/>
daß er ein vor &#x017F;ich fin&#x017F;terer und undurch&#x017F;ich-<lb/>
tiger Co&#x0364;rper &#x017F;ey.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[307/0324] Anfangs-Gruͤnde fluͤßige Materie und zwar weil ſie keine Far- ben haben/ auch ſich niemals aͤndern/ Waſ- ſer ſeyn. Demnach hat es Meere im Mon- den: welches das dritte war. Der 1. Zuſatz. 297. Solcher geſtalt ſind die hellen Plaͤ- tze in dem Meere Jnſuln. Der 2. Zuſatz. 298. Da man aber auch erhabene Oer- ter in den Meeren des Monds und an den Ufern obſerviret; ſo ſind darinnen groſſe Steinklippen und Vorgebuͤrge. Anmerckung. 299. Jhr werdet dieſen Schluͤſſen deſto ſicherer trauen/ wenn ihr euch mit Heveln (Selenogr. cap. 6. p. 148) auf einem hohen Thurme oder Berge umb- ſehen wollet. Denn wo das Land eben iſt/ wird der Horizont auch gleich und eben; wo jenes aber ber- gicht und felſicht iſt/ wird dieſer ungleich und zaͤ- ckicht ſeyn. Der 3. Zuſatz. 300. Jhr koͤnnet nicht mehr zweifeln/ daß die veraͤnderlichen Flecken/ welche lauter Ei- genſchaften des Schattens haben (§. 290) wuͤrckliche Schatten der Berge und Felſen ſind. Der 4. Zuſatz. 301. Weil die Berge in dem Monden einen Schatten werfen/ ſo ſiehet man auch daraus/ daß er ein vor ſich finſterer und undurchſich- tiger Coͤrper ſey. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/324
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/324>, abgerufen am 21.12.2024.